Einer
für alle, alle für einen
AUTOR: Meike
Benner (meike-benner@web.de)
TITEL: Einer für alle, alle für
einen
FREIGABE: ab 12
DISCLAIMER: Die
Buffy-Charaktere gehören Joss Whendon und einigen anderen
Einer
für alle, alle für einen
1.
Seelenschmerz
Herbstferien
in Sunnydale: Die "Scooby Gang" alias Buffy, die Jägerin,
Willow, Xander, Oz, Cordelia und Wächter Giles waren mit gemischten Gefühlen
von diesem bevorstehenden Ereignis gesegnet. Die Wahl zur Herbstkönigin war vorbei, Cordi und Buffy hatten noch einen
bösen Nachgeschmack davon, da sie eis Rivalinnen im Vampirkampf
verwickelt wurden und sich denn auch noch als erbärmliche Loser
blamierten Das lag nun gute 4 Monate zurück und nun waren es noch knapp 2 Wochen bis Ferienbeginn.
Lustlos
saßen Willow, Cordelia und Buffy auf den Eingangstreppen zur High School
in der zweiten großen Pause und konnten es kaum erwarten, das der Tag
endlich zu Ende ging. Westwind um strich die Sunnydale High, Blätterstauben
in allen Farben flogen durch die Luft Es wurde kühler. Das wirkte sich wohl auch auf die Schüler aus.
Sie redeten über belanglose Dinge und erst als Xarder und Oz zu den Mädchen
stießen, kam etwas Schwung in die Clique. "Na, ihr drei Damen vom Höllenschlund,
was gibt es Neues?" witzelte Xander. Die Angesprochenen sahen die
zwei Jungs an, als kämen sie von einem anderen Stern. Alle Drei verdrehten
gleichzeitig die Augen, schüttelten
die Köpfe und plapperten durcheinander auf die zwei Jungs ein. Oz hob
abwehrend die Hände: "Hey, Stop! Was ist denn in euch gefahren? Könnt
ihr keinen Spaß mehr verstehen? Xander wollte doch nur..." weiter kam er nicht, denn Willow fiel ihm ins Wort:
"Die Stimmung heben, wissen wir, Schatz Doch ich glaube, wir sind
alle irgendwo nicht in der Stimmung, um über irgendeinen Witz zu lachen,
geschweige denn darüber nachzudenken, was wir noch alles anstellen, bis die Ferien beginnen, vor allem was wir in den Ferien überhaupt
machen und ... äh, ich glaube ich muß noch mal zu Giles... bis dann,
Leute!" endete Willow stotternd, als sie merkte, daß ihr eigentlich
keiner zuhörte.
Bevor Oz seine Freundin zurückhalten konnte, war diese schon in Richtung
Bibliothek verschwunden. Oz hob wortlos die Schultern und schlenderte gemütlich
in seine Klasse. "Ups. Das war wohl ein Satz mit X, wie? Und was
machen wir jetzt?" wollte der verdutzte Xander wissen. Er sah die zwei Mädels an, die gelangweilt zu Boden sahen.
Buffy sah Xander traurig an. "Lernen, Xander. Schon mal davon gehört?
Komm, Cordelia. Lassen wir ihn mit offenen Fragen im Gesicht
schmoren." Buffy ging mit erhobenen Kopf an Xander vorbei und Cordi tat es ihr nach, ein Grinsen konnte sie sich dabei allerdings
nicht verkneifen. Xander schaute den beiden hinterher und brachte nur noch
ein verächtliches: "Weiber!" zustande. Etwas säuerlich machte
er sich auch auf den Weg in seine Klasse.
Willow
klopfte ein wenig energischer, als sie eigentlich vor hatte, gegen die Tür
zur Bibliothek "Komm rein, Willow!" hörte sie einen fröhlich
klingenden Giles auf der anderen Seite. Willow kniff die Augenbrauen
zusammen War das tatsächlich der Mr. Giles? Die Tür wurde aufgerissen. "Was stehst du da draußen herum? Komm rein oder willst
du Wurzeln schlagen, hm?"
Ein Rupert Giles, mit dem Strahlen der Sonne über sein Gesicht, lächelte
eine komplett verwirrte Willow an. "Darf ich bitten, junges Fräulein?
Was ist los mit Dir, Willow? Alles ...äh, roger?" Willow fand sich
wieder und lächelte ihren Bibliothekar so gut es eben ging, auch an. "Oh, Giles, haben Sie gute Laune? Wenigstens einer, der sich auf
die Ferien freut."
Sagte sie, schmiß ihren Rucksack in eine Ecke, setzte sich an den Tisch
und schnappte sich sofort ein Buch. "Da hast du recht, meine Liebe
Ich fahre nach Schottland mit meiner Familie und werde Nessie von euch grüßen."
Er mußte lachen. Willow sah vom Buch auf: "Schottland? Nessie? Wollen Sie auf Monsterjagd gehen? Das klingt
abwechslungsreich, im Gegensatz zu Dämonen, Vampiren, Hexen, Werwölfen
...warum nicht mal ein Seemonster?" Giles setzte sich zu seiner Schülerin
und hob seine Brillengläser: "Nein, Will. Ich habe in Square Lake ein Zimmer gemietet, ein wunderschönes Hotel im
viktorianischen Stil, weißt Du. Und rund um den See sollen sich natürlich
ähnliche Geschichten wie in Loch Ness ranken, die Nachkommen des
Seeungeheuers sollen dort ihre Nester... aber was rede ich denn da, was ist mit Dir und den anderen? Habt ihr wieder mal...
hm... Zoff?"
Giles
versuchte ein Lächeln, doch als er Willows trauriges Gesicht sah, erstarb
es sofort und er hörte aufmerksam zu Willow seufzte und klappte das Such
zu: "Ach, Mr. Giles, wir sind alle in einer Art "Null Bock auf
nix . Stimmung, wissen Sie? Früher wußte jeder wo er hinfuhr oder wer mit wem da blieb und was, wer machte und jetzt? Jetzt
will anscheinend jeder für sich sein. Ich weiß nicht mehr, wo ich da
noch eine Linie in unserer Freundschaft sehe. Seit wir...ich meine... seit
Oz und ich... und Angel und Buffy und... Xander und Cordi... sie wissen schon, was wir durchgemacht haben und...es ist alles
anders geworden Wir haben uns alle verändert und wir können uns nicht
mehr richtig in die Augen sehen und reden lieber über das Wetter und die
Schule, als über unsere Probleme! Ich weiß manchmal nicht, wo ich hin soll, Giles sie sind mein ruhiger Pol, das
wissen Sie ja, ich habe ihnen immer, nun ja, fast immer alles anvertraut.
Aber jetzt bin ich ratlos! Was meinen Sie?"
Giles hatte alles stumm in sich aufgenommen und rieb sich nachdenklich das
Kinn. Dann fuhr er sich durch die Haare und dachte nach. "Willow,
wozu sind Ferien da? Ihr müßt euch einfach voneinander erholen, das ist
es! Ihr seid durch diese ganzen Vorfälle und Tragödien zusammengewachsen, wir sind ein Team und wir sind nicht nur Jäger
und Wächter. Will, wir sind auch Freunde, das wissen wir alle. In letzter
Zeit... nun, es ist viel passiert Ihr habt eure Beziehungen zueinander
vertieft und ihr müßt auch Abstand zueinander gewinnen, um euch neu kennenzulernen, um Kraft zu tanken lhr...solltet
euch Zeit geben Ihr seid keine Kinder, ihr seid erwachsen geworden Das muß
sogar ich zugeben. Du wirst es nicht glauben aber ich war einmal der
Ripper, wie Du weißt. Das war auch eine harte und wiIde Zeit für mich, Willow. Und ich mußte immer lernen, mit allen
Situationen fertig zu werden, ob ich es wollte oder nicht. Es ist ein
ewiger Überlebenskampf. Und du hast Freunde, die hinter dir stehen, alle,
auch ich. Doch jeder für sich ist auch nur ein Mensch und muß sein Leben meistern Das wird dir helfen. Lebe dein Leben und genieße
die Zeit bewußt für dich selbst Dann kannst du auch mit den anderen
wieder besser umgehen Was meinst du?"
Willow
seufzte sah Giles an und strahlte: "Danke! Das wollte ich hören! Sie
sind ein Schatz, wissen Sie das? Sie heben absolut recht! Genau das werde
ich tun, Oh, Giles, ich freue mich auf die Herbstferien! Bis dann."
überschwenglich sprang sie vom Stuhl auf, der nach hinten fiel, umarmte den verdatterten Wächter und rannte aus der
Bibliothek. ,Schon gut, Mädchen schon gut." Schmunzelte Giles und
widmete sich lächelnd seinen Büchern.
2.
Der süße Duft des Blutes
Es
war weit nach Mitternacht In Angels Apartment herrschte Unruhe. Der 244
Jahre alte Vampir mit einer verfluchten Seele wälzte sich unruhig auf
seinem Bett hin und her. Seine rote Seidenbluse war offen und ganz
zerknittert. Seine Haare klebten ihm am Kopf. Und seine Augen waren zusammengekniffen und der Mund stand halb offen. Er
atmete stockend. Er träumte. Schon oft hatte Angel leiden müssen, durch
seine Alpträume. Doch dadurch hatte er viel über sich, Buffy und die
anderen erfahren oder auch Schlimmes verhindern können.
Doch diesmal war alles anders. Er war schon seit Wochen nicht mehr
ausgegangen, weder ins Bronze, noch hatte er Buffy und die anderen
gesehen. Buffy hier, Buffy da. Er versuchte ihr und den anderen aus dem
Weg zu gehen, da es nicht nur Buffys Wunsch war, sondern auch sein eigener. Er spürte, daß es Zeit war, sich zu verändern.
Er wollte immer wieder sein verdammtes Leben umkrempeln, doch entweder kam
ihm sein anderes "Ich" dazwischen oder alles ging seinen
gewohnten Gang. Das alles war ihm zuwider. Er wollte weg von Sunnydale und allen, die ihm nahestanden und umgekehrt. Er konnte
nicht vergessen, doch er konnte neue Freunde gewinnen, wenn er es nur
wollte. Und auch vielleicht eine neue Freundin... doch er liebte Buffy
einfach zu sehr er würde eine Ewigkeit brauchen, um sie aus seinem Kopf zu verbannen. Aus seinem Herzen jedoch nicht. Das
wußten sie beide. Die Liebe einer Jägerin zu einem untoten Iren ist unmöglich,
auch wenn Gegensätze sich anziehen. Buffy litt wie eine starke Frau,
dabei wurde sie doch gerade erst erwachsen. Angel verzog das Gesicht zu einer Fratze. Einer Vampirfratze.
Er drehte sich auf den Bauch. Feiner Schweiß tropfte von seiner Stirn. Tränen
liefen ihm übers Gesicht. Seine Vampirzähne bissen auf seine Lippen.
Feine Bluttropfen benetzten das Kissen. Er atmete heftig in seinem Traum kämpften Buffy und er bis zur Erschöpfung
miteinander, meist endete es unentschieden. Dann liebten sie sich plötzlich,
er hockte auf ihr, er wurde von seiner alten Leidenschaft gepackt. Die
Lust zu töten. Er warf den Kopf in den Nacken, verwandelte sich in das Monster, das er war und wollte in den Hals der Jägerin
beißen. Doch Buffy stieß ihn von sich, er sah ihr ins Gesicht und
erkannte Buffy...die Vampirin!
"Neeein! Buffy, nicht! Bitte!" schrie Angel heiser. von dem
Traum aufgewacht. Er fühlte sich völlig erschöpft Er sah sich um
schwach leuchteten die Kerzen in sein Zimmer. Er faßte mit einer Hand
unter das Kissen und holte die Zeichnung von Buffy hervor, die er von ihr machte, als sie zu Hause in ihrem Bett lag und geschlafen hatte. Damals
hatten sie sich gerade erst kennengelernt. "Oh. Buffy. Ich liebe Dich
so sehr, verdammt! Du fehlst mir. Er setzte sich auf. Sorgfältig faltete
er das Papier zusammen und legte es wieder unters Kissen. Er strauchelte benommen zum Kühlschrank, um eine Blutkonserve zu
leeren. Doch selbst die bekam ihm nicht Er mußte sich übergeben.
Weinend und verstört schmiß er sich übers Bett und krallte seine Hände
ins Kissen. "Wie rührend, Du Jammerlappen Du endest wie en
verwundeter Wolf, wenn Du Dich weiter so gehen läßt! Ich sollte Dich
vernichten lassen, damit waren alle Probleme beseitigt. Doch dazu habe ich kein Recht. Du hast Dein Leben zu leben, ob es Dir so gefällt
oder nicht. Die Starken sind am meisten verwundbar, wenn sie verletzt
sind. Und die Schwachen werden stärken, wenn sie verletzt sind. Aber was
vergeude ich meine Zeit mit Dir, Du Versagen.
Als Angelus warst Du wenigstens noch vertretbar! Adieu!" Das war die
Stimme des Meisters in seinem Kopf.
Angel stand auf. Er veränderte sein Aussehen und schrie die Wand an:
"Laß mich zufrieden! Warum quälst Du mich? Wir haben nichts mehr
miteinander gemeinsam, hast Du gehört?" Angel schwieg. Er lehnte
sich gegen die Wand und ballte die Fäuste. Plötzlich fühlte er sich eingeengt. Er sah die Decke verschwommen. Sie schien auf ihn
zukommen zu wollen. "Nein Nein, ich habe keine Halluzinationen!
verdammt" Er raufte sich die Haare und begann zu schreien. Dann
schnappte er sich seinen Mantel und riß die Tor auf. Er ging erst mit großen Schritten durch die dunklen Straßen von Sunnydale. Dann
begann er schneller zu worden, bis er lief.
Mit verzerrtem Blick sah er nicht mehr hinter sich, sondern lief ziellos
umher und weinte. Er scheute sich nicht davor. Jeder sollte sehen daß er
litt. Einzelne Passanten, die er aLif der Straße fast umrannte, drehten
sich nach ihm um, doch das störte ihn nicht. Auch als ihm einige am Arm festhielten, um ihm zu helfen, riß er sich los und
zeigte ihnen sein wahres Gesicht. Erschrocken gingen die Leute weiter. Er lief und lief, bis er keine Luft mehr bekam. Vor ihm lag ein Feld. Er
war auf einer. Landstraße. Rings um ihn herum nur Bäume und Wiesen. Und
sein Freund, der Mond Und die Nachttiere. So wie auch er eines war. Erfand
einen großen Baum, an den er sieh lehnte um auszuruhen. Er blickte den Mond an. Dann stand er auf, holte tief Luft und
schrie sein ganzes Leid in die Nacht....Als er wimmernd am Boden lag und
ihn der Wind seine braunen, verschwitzten Haare zerzauste, wunderte er
sich, daß er plötzlich von einem alten Instinkt gepackt wurde. Er roch altes, süßes Blut. Er stand auf und witterte Von
allen Qualen anscheinend befreit, fing Angel an zu rennen. Er war auf der
Jagd. Nach Beute!
3.
Veränderungen
Willow
packte schnell ihre Sachen zusammen, als die Schule endlich vorbei war, um
ihre Hausaufgaben sofort zu erledigen, damit sie ihre Eltern vor
vollendete Tatsachen stellen konnte Sie war die ganze Zeit am überlegen
und so sehr in Gedanken gewesen, daß sie den Unterricht kaum mitbekam.
Giles Worte hatten sie berührt. Der sonst so pflichtbewußte, ernste Wächter
war mit seiner schusseligen und schüchternen Art aus dem Rahmen gefallen.
Er hatte ihr offen seine Meinung gesagt und das tat er nicht immer. In
Gegenwart der anderen ging er oft respektvoll mit Willow um, doch das was Willow in der Bibliothek mit Giles erlebte,
war ein Schlagabtausch aus Freundschaft. Und das schätzte sie an Giles
mehr, als er ahnte Sie machte sich oft viel zu viele Gedanken, die sie
nicht alle mit Oz teilen konnte, da sie unsicher war, ob er sie verstand.
Sie ging zügig aus dem Schulgebäude, als Cordelia zu ihr stieß:
"Hey, WiIlow, so flott? Kannst Du es kaum erwarten, endlich nach
Hause zu gehen?" Willow sah sie schief von der Seite an: "Hast
Du nichts Wichtigeres zutun? Ich muß nach Hause. Oder Iädst Du mich zum Kaffee ein?" verschmitzt grinste Willow Cordelia an, die mit
zusammen gekniffenen Augen stehen blieb. Wortlos drehte sie sich um und
ging mit ihren Freundinnen davon. Willow grinste in sich hinein. Sie hatte
es dieser Wichtigtuern mal wieder gezeigt. Aber warum eigentlich? Sie ging auf dem schnellsten Weg nach Hause und nahm sogar
eine Abkürzung. Willow achtete auch darauf, Buffy, Xander und Oz nicht zu
begegnen. Sie standen zusammen in der Parkausfahrt und redeten. Sie hörte
Buffy ihren Namen noch rufen, doch das beschleunigte ihre Schritte nur noch mehr Buffy und die anderen machten
auch keine Anstalten, ihr nachzulaufen.
Zuhause angekommen ging sie, ohne ihre Mom zu begrüßen, sofort auf ihr
Zimmer und schloß hinter sich die Tor ab. Sie telefonierte mit ihrer
Freundin Amy, die sie gefragt hatte, ob sie mit ihr zu einem
"Selbstfindungscamp" für 1 Woche in Greenwich, fahren würde. Genau das tat sie. Sie hatte plötzlich Lust sich von den üblichen
Pflichten loszusagen. Kirche hin, Judentum her. Ihre Eltern kümmerten
sich sowieso nicht darum, was sie tat.
Nach dem vierten Läuten nahm Amy ab. Willow redete nervös ohne Luft zu
holen auf Amy ein und freute sich schon darauf, endlich von alleine etwas
loszumachen. Amy war überrascht: ,,Du willst tatsächlich mit? Und was
sagen Deine Eltern dazu? Sie sind doch sehr streng und wir sind auch nicht nur Mädchen, wie Du weißt. Greg Chamblers
und Teddy Warren sind auch dabei. Sie sind die einzigen. Und Greg steht
auf Dich, das weißt Du." Willow spürte wie sie rot wurde. Sofort
verteidigte sie sich. " Ach, Greg. Er weiß, daß ich Oz liebe und er ist ein lieber Kerl Aber er hat keine Chance. Also, wir
treffen uns übermorgen um vier Uhr bei Dir Geht das klar?"
Amy
bejahte und freute sich. Willow redete noch ein paar Minuten mit ihr und
ihre Hände spielten nervös mit der Telefonschnur. Als alles geregelt
war, schmiß Willow Rosenberg zufrieden den Hörer auf die Gabel, ließ
sich auf das Bett fallen und grinste die Decke an. Bis ihre Mutter sie rief. Seufzend stand sie auf, ging jedoch noch einmal zurück
in ihr Zimmern. Sie öffnete die Vorhänge und das Fenster und atmete die
frische Herbstluft tief ein. "Willow, komm bitte essen!" rief
ihre Mutter, ..Willow guckte entnervt gen Himmel. "Ja, Mom. Gleich!" Dann sah sie kurz in den Spiegel und strahlte sich an. Sie
freute sich. Sie flog die Treppe hinunter, gab ihrer Mom sogar einen Kuß
an die Wange und klopfte ihrem Dad auf die Schultern, der wunderte sich
nicht schlecht: "Was hast Du? Du bist glücklich'?" fragte er seine Tochter. "lst das nicht das Wichtigste?" entgegnete
sie. Ihre Eltern lächelten sie an. Schweigend aßen sie zu Abend.
4.
Erkenntnisse
Buffy
und Xander waren nach der Schule natürlich noch bei Giles. Sie besprachen
was sie in den Herbstferien machten und wie die üblichen Runden bis dahin
verlaufen sollten. Als Cordelia mit einem undefinierbaren Gesichtsausdruck
durch die Tür kam, wußten alle, daß sie über Willow genervt war: "Hi, Leute. Störe ich? Ich wollte nur
ein paar Geschichtsbücher abladen. Was ist in Mrs. Rosenberg
gefahren?" kam sie ungekünstelt zur Sache. Buffy und die anderen
sahen sich an. Wortlos hoben sie die Schultern. Giles klappte ein Buch laut zu und sagte: "Nun, Cordelia. Sie hat mir heute mittag ihr Herz
ausgeschüttet und ich habe ihr offen gesagt, was ich denke. Es sind bald
Ferien, ihr solltet sie nutzen. Ihr müßt etwas Abstand zueinander
gewinnen, um euch weder besser...zu verstehen. Willow ist eine wertvolle Person und wir wissen, wie empfindlich sie ist. Wir sollten
ihre Gefühle respektieren und sie nicht als immer verläßlichen Menschen
betrachten. Sie ist ein Mensch wie wir alle und sie hat es auch nicht
leicht. Wenn ihr euer schlechtes Gewissen loswerden wollt, geht zu ihr, redet offen darüber Das sage ich dazu.'" Endete
Giles Er entfernte sich. Die verdutzte Gang schaute Giles mit offenen Augen und Mündern nach.
Xander fand als Erster die Worte wieder: "Nun denn. Schreiten wir zur
Tat. Giles hat recht. Ja, das hat er. Mädels?" Buffy sah Cordelia an
und nickte ihr zu: "Mein Wächter zeigt menschliche Gefühle. Ich glaube, er ist entweder krank oder braucht dringend Urlaub.
Cordelia legte die Bücher ab und schüttelte den Kopf: "Naja, wenn
wir uns nicht alle gegenseitig die Augen auskratzen, kommen wir vielleicht
zu einem vernünftigen Gespräch." Oz kam in die Bibliothek und seine Freunde eilten mit einem kurzen Gruß
an ihn vorbei. "Hallo, ihr! Wohin geht?" Alle sagten im Chor:
"Zu Willow." Oz hob die Augenbrauen, drehte sich um und ging mit
ihnen.
5.
Andere Mächte, andere Sitten
Angel
wunderte sich über sich selbst. Er war nicht mehr im Begriff, zu töten,
doch er witterte Blut und er hatte plötzlich Jagdfieber. Was war
passiert? War das wieder ein lebendiger Alptraum? Wollte es ihm jemand
heimzahlen? Er hörte nicht wie üblich Stimmen oder wurde von seinen Opfern gequält. Er wurde fast wahnsinnig von dem
Blutgeruch. Der Duft wurde immer stärker, je weiter er lief. Es war kein
Mensch, das hatte er erkannt. Ein Vampir? Er hechtete durch ein Maisfeld,
getrieben von einer unstillbaren Gier. Dann blieb er stehen. Vor ihm war eine Blutlache. Er ging in die Knie und roch daran. Er
kostete es sogar. Und spie es gleich wieder aus. Es schmeckte bitter. Es
waren zwei Blutspuren Auch die eines Menschen. Plötzlich hörte er ein Stöhnen.
Es war nicht weit von ihm entfernt.
Geduckt, im Schutz der Maiskolben, schlich er sich weiter vor. Die Geräusche
eines Kampfes waren zuhören. Faustschläge Kampfgebrüll. Dann splitterte
Holz und der Todesschrei des Vampirs erklang. Lang anhaltendes Heulen
veranlaßte Angel dazu, sich die Ohren zu zuhalten. Er war nicht tot. Nur verletzt. Dann hörte er schnelle
Schritte. Der Jäger entfernte sich. Es war keine Jägerin. Merkwürdig,
ging es Angel durch den Kopf. "...Bitte, wer...immer du bist, hilf
einem alten Unsterblichen...töte mich, diese Schmerzen...sind unerträglich....bitte." hörte Angel den Sterbenden flehen Er erhob
sich und ging auf den am Boden liegenden Untoten zu. Er kannte ihn nicht.
Er hatte lange, weißte Haare und war ganz in Grau gekleidet. Sein Gesicht
war Blut überströmt und Schmerz verzehrt. Er weinte. Bitte...töte mich. Du...bist Angel, nicht? Ich heiße...ach, egal, ich
stete. Bitte, Angel...töte...mich....bitte....oh." Er litt sehr, das
spürte Angel. Er schluckte und kniete nieder. Nahm den Pfahl der unter
seinem Herzen steckte und zog ihn hinaus. Blut triefte von dem Stück Holz ,,Töte mich. Bitte! flehte der Vampir seinen Artgenossen erneut an.
Angel begann ebenfalls zu weinen. Er verwandelte sich. Hob den Kopf. Doch
als er sich hinunter beugen wollte, wurde er unsanft von starken Fäusten
an den Schultern getroffen und nach hinten weggeschleudert. Schmerzhaft landete er auf dem Rücken.
"Verschwinde, Vampir. Das ist mein Job, o.k.?" hörte Angel eine
weibliche Stimme sagen. Von der Wucht des Angriffs mußte er sich erst
einmal erholen. Er setzte sich auf und staunte. Er sah einen Engel vor Sicht.
Er glaubte zu träumen und rieb sich seine Mandel braunen Augen. Eine
wunderschöne Frau, sie hatte leuchtend rotes, lockiges Haar, das ihr bis
zu den Hüten reichte. Sie war sehr blaß. Ihre schwarzen Lederklamotten
unterstrichen ihre Hautfarbe noch mehr. Sie hatte einen Overall an, hohe Stiefel und einen langen Mantel. Und Ihre Fingernägel
waren lang und schwarz. Sie beugte sich über den Sterbenden, legte ihre Hände
auf Brust und Kopf. Dann schloß sie die Augen. Angel konnte nichts sagen. Es passierte irgendwas. Fasziniert beobachtete
er wie der Körper des Untoten in einem weißen, gleißenden Licht gehüllt
war auch die junge Frau damit erfüllte. Nach einigen Minuten war das
Geschehen vorbei und der Vampir zerplatzte und wurde zu Staub.
Angel stand auf. Was war das? Wer bist Du? Was bist Du? Die junge Frau
befreite sich vom Staub, der auf sie gerieselt war und erhob sich. Sie war
fast so groß wie Angel. Ihm blieb die Spucke weg. Sie hatte ein ebenmäßiges
Gesicht und große blaue Augen. Er schluckte und sah sie verlegen an. "Das sind ja gleich drei Fragen
auf einmal Vampir. Das geht nun wirklich nicht." Sie lächelte ihn
an. Fuhr sich durch ihre roten Locken und ging auf ihn zu. Sie standen
sich für Minuten schweigend gegenüber.
"Oh, ich erkenne Dich, Vampir. Du bist mit einer Seele beschenkt
worden, dann mußt Du Angel sein. Man nennt mich...hm, ich heiße Dina und
bin ein...Soulhunter. Ich weiß, daß Du noch nie von solchen wie mich gehört
hast, also vergiß es auch gleich wieder. Wir dürfen uns normalerweise niemanden zu erkennen geben. Ich habe den
anderen von seiner unsterblichen Seele befreit und das ist mein Job. Und
nun muß ich Dich leider auch schon wieder verlassen. War nett, Dich
kennenzulernen."
Sie lächelte ihn an. Ihre vollen, roten Lippen glänzten. Angel fand kaum
Worte. Sein Herz klopfte schneller. Seit er Buffy kannte, hatte er dieses
Gefühl nur bei ihr gehabt. Und nun? Dina drehte sich um und ging. Angel
suchte nach Worten. Ein Soulhunter! Jemand der Seelen fing? Dann mußte sie auch seine Seele befreien? So viele Fragen
brannten ihm auf der Zunge. "Dina, warte! Bitte! Ich... ich habe
einige Fragen, ich möchte nur, daß Du mir Antworten gibst. Oh werde Dich
nicht verraten. Ich bin...allein. Bitte, hör mir zu und dann kannst Du gehen. Mir geht es nicht gut und.... eh muß einfach mit
jemanden reden...bitte." Angel überkamen ungestüme Gefühle. Er ließ
sich auf die Knie fallen und schluchzte.
Dina blieb stehen. sie drehte sich um. Wortlos kniete sie sich zu ihm,
streichelte ihm übers Haar und tröstete ihn. "lst schon gut. Ich höre
Dir zu. Ich helfe Dir. Ich bin da, Angel. Ich versuche es. Hör auf zu
heulen und rede Dir alles von ..der Seele, ups." Sie lächelte verlegen und hob die Schultern. Angel sah sie mit nassem Gesicht an und
fuhr sich mit dem Handrücken über die Nase. Danke, Dina. Das ist ein
guter Zug von Dir. Und ich halte Dich auch nicht auf. Dina schüttelte
ihre Locken. "Nein, ich habe noch ein bißchen Zeit.
Meine Herren verstehen das. Dafür sind wir da, um zu helfen und zuheilen.
Erzähl mir alles." Und Angel begann.
Sie hockten sich im Schneidersitz gegenüber Der Mond beleuchtete sie mit
seinem faden Licht. Angel erzählte von seiner unerfüllten Liebe zu Buffy
und das er von einem Zigeunerclan verflucht wurde, mit einer Seele zu
leben und das man sie ihm wieder genommen hatte, als er mit Buffy schlief und las Willow sie ihm durch einen Zauber
wiedergab und daß Buffy und er beschlossen hatten, sich nicht mehr zu
sehen, damit sie nicht mehr leiden mußten. Doch sie fehlte ihm und
umgekehrt konnte er es euch spüren. Sie waren nicht imstande, sich gegenseitig zu töten, weil sie sieh liebten. Und an allem
war seine verdammte Seele schuld.
Dina
hörte Angel zu, ohne Fragen zu stellen. Ihr Gesicht war traurig, als er
endete. Sie erklärte ihm, daß sie nur erschien, wenn ein Untoter starb
oder getötet wurde oder darum bittet, erlöst zu werden, wenn er im
Sterben liegt. Nur im Tod kann es Erlösung für Unsterbliche geben. Angel ließ den Kopf sinken. "Dann kennst Du mir
nicht helfen? Nur wenn Buffy mich pfählt oder ich an Altersschwäche
sterbe, kommst Du und..." Dina nickte "Ja, Angel Ein lebender
Vampir, der um Erlösung bittet, kann von uns nicht von seiner Seele befreit werden. Das soll nicht heißen, daß Du Dich erneut der Sonne
aussetzen mußt. Ohne Seele wirst Du zu Angelus. Und auch ein Angelus hat
irgendwo eine Seele, wenn auch eine schwarze. Willst Du das verantworten?
Alle die Dir vertraut haben denen Du Leid zugefügt hast, willst Du sie wieder enttäuschen, nur um von Deinen
Qualen befreit zu werden? Angel, Du wurdest nun einmal zu einem Vampir. Zu
einem guten. Du bist selbst ein Monster und jagst mit den anderen Deine
eigene Art. Und Du hast menschliche Freunde.
Sie mögen dich auf ihre Weise. Die Jägerin liebt Dich. Du hattest eine
Familie. Auch wenn Dein Nest nicht mehr für Dich da ist. Als Mensch warst
Du eh Nichts. Als Vampir bist Du ein Versager. Das muß aber nicht so
sein. Denk doch daran, wieviel Spaß und Freude Du hattest. Willst Du das alles aufgeben? Leidenschaft, Liebe, Vertrauen?
Freunde?" Angel stand auf. Er seufzte und blinzelte, da ihm die Tränen die Sicht
nahmen: "Mein Leben ist verwirkt. Ich möchte einen Neuanfang. Ich
weiß nicht, was ich tun soll! Ich liebe Buffy! Ich habe die anderen so
verletzt, was alles durch mich geschehen ist, kann ich nicht wieder gut machen und ich weiß einfach nicht, ob sie sich dafür
interessieren, was ich fühle. Sie haben mir lange mißtraut und...ob sie
mir je wieder vertrauen. Ich weiß es nicht. Giles...er...er haßt mich
Und Xander...verachtet mich, er liebt Buffy ebenso sehr."
Dina
ging auf ihn zu und legte ihm die Arme auf die Schultern. Sie sah ihn mitfühlend
an. Angel durchzuckten tausend Blitze unter dieser Berührung. Er wich zurück.
"Du...bist sehr.. attraktiv. Ich glaube, ich mag Dich. Dina bitte,
bleib bei mir!" Er sah sie ernst an. Und wunderte sich schon wieder über sich selbst. So impulsiv zu handeln und
zu sprechen, war eigentlich nicht seine Art bei einem fremden Wesen. Dina
lächelte und schüttelte den Kopf. Sie berührte sein Kinn und hob es an.
Diesmal blieb Angel dieser Berührung standhaft.
Er genoß es. Er schloß die Augen: "Dina? Was...passiert mit.."
stammelte er. Dina sprach beruhigend auf ihn ein. "Bevor Du noch völlig
abdrehst, halt still. Ich werde Dir zeigen, daß Du Dein Leben nicht
verwirkt hast Es gibt auch gute Seiten im Leben eines Vampirs. Schau!" Sie sammelte ein paar Tränen von seinem Gesicht, die rot
silbern auf ihren Fingerspitzen glänzten. Sie ließ sie auf den Boden
tropfen. Wie von Geisterhand wurde aus den Tropfen eine Pfütze. Sie und
Angel konnten sich darin spiegeln. Angel wischte erstaunt über sein Gesicht. "Was ist denn das?" Dina grinste.
"Magie, Angel Sie hinein und erinnere Dich." Und Angel begann,
zu sehen. Wie Buffy und die anderen im Bronze ausgelassen tanzten. Wie
Buffy und er tanzten. Wie sie auf dem Friedhof spazieren gingen und sich
küßten. Wie er ihr im Kampf gegen seine Gefährten das Leben rettete.
Wie Willow ihm die Seele erneut schenkte. Wie Buffy und er sich liebten.
Wie er und die Gang miteinander feierten. Wie er mit Buffy aus Spaß kämpfte.
Wie er als Mensch mit kleinen Kindern Fußball spielte . Wie ihm seine Mutter die Flasche gab. Wie ihn Giles
umarmt hatte, es er weinend vor ihm zusammenbrach. Und wie Buffy und er
Hand in Hand durch das nächtliche Sunnydale spazierten, als es anfing zu
schneien. Oder wie die Zwei am Strand herum tollten, unbeschwert und wie zwei verliebte Teenies.
Diese Bilderfetzen zogen an Angel vorbei und ließen sein Herz höher
schlagen. Dina redete auf ihn ein. Sanft und ruhig: "Siehst Du, was für
wunderbare Freunde Du hast. Du hast wenigstens welche. Ich nicht. Ich bin
allein. Das ist mein Schicksal. Ich muß als Einzelne kämpfen und sterben. Dazu bin ich erschaffen worden. Wenn Du den Mut
hast, Deinen Freunden zu zeigen, Wie es in Dir momentan aussieht, werden
sie Dich verstehen. Natürlich ist es hart für Euch alle, doch ihr
solltet Euch besser Vertrauen, indem ihr Euch alles versucht zu sagen, was euch...nun...am Herzen liegt. Dann könnt ihr
vielleicht wieder zueinander finden. Und jetzt komm wir machen eine
Spritztour. Genug geredet, Angel, ich bin schon ganz aufgeweicht! Die
Nacht ist bald vorbei. Komm mit." Dina stand auf und faßte Angel bei der Hand. "Das waren kluge Worte, Soulhunter. Ich werde sie
in die Tat Umsetzen, das verspreche ich. Was hast Du vor?" Er
versuchte ein Lächeln. Doch es war kläglich.
"Hast Du Sunnydale bei Nacht schon mal von oben gesehen?" Angel
riß sich los. "Wie bitte? Nein, Dina. Ich bin nicht mehr von der Art
Vampir, die sich in Fledermäuse verwandeln oder Wölfe oder Nebel. Ich
passe. Ich danke Dir für alles. Du hast mir sehr geholfen." Der Soulhunter lachte. Es klang nicht spottend sondern herzlich. "Na, na.
Du hältst mich wohl für blöd. Natürlich weiß ich, daß Du nicht
fliegen kannst. Ich spiele daher ein wenig Peter Pan! Paß auf!" Sie
pustete ihm Goldstaub ins Gesicht und automatisch schwebte er ein paar Zentimeter über den Boden. Angel sah hinunter. "Oh, ich bin
nicht schwindelfrei....oh...." Angel fuchtelte mit den Armen herum
und verbog seinen Körper so, daß er sich in alle Himmelsrichtungen
drehte. Er landete unsanft auf dem Boden. Dina lachte ihn diesmal aus. "Meine Güte, es wird wirklich Zeit für einen Tritt in den
Hintern, wie? Du mußt glauben Angel...glauben. Dann kannst Du es. Komm
schon!" Angel sah Dina verzweifelt an. "Seit wann glauben Vampire an
etwas?", fragte er verwundert. Dina hob ungeduldig die Hände. Es war
ihr ernst. Er sammelte sich, um sich zu konzentrieren. Angel schwebte von
einer Minute auf die andere gen Himmel und sah zu ihr. "So
etwa? Huch! Wo ist die Bremse? Hilfe!" Dina sah ihm hinterher, wie er
steil gerade aus in den Nachthimmel flog. Sie breitete ihre unsichtbaren
Flügel aus, die ebenso vor Goldstaub glänzten und flog ihm nach. ,He,
nicht so hastig, Freundchen! Ich komme!" rief sie ihm zu. Und so flogen ein Soulhunter und ein Vampir über ein verschlafenes
Sunnydale. Lichter glänzten Schornsteine rauchten, es roch nach Wild.
Eulen flogen ihnen entgegen und Angel konnte sogar Mäuse, die über den
Boden huschten, erkennen.
Er sog die Luft in sich hinein, wie Energie. Er merkte wie sich seine
verschärften Sinne noch verstärkten. Ihm ging es plötzlich gut. Er fühlte
sich frei. Und er war glücklich. Angel lächelte Dina an und sie lächelte zurück. Als er ihre Hand drückte,
drückte sie nach fester zu. Er verzog schmerzhaft das Gesicht: ,,Autsch!
Du hast ganz schön Power, Frau..." Dina nickte und sagte nichts. Sie
bewegten sieh auf den Friedhof zu. Und hier endete ihre Reise. Dina wollte sich von Angel verabschieden...
6.
Freunde fürs Leben
Es
war kurz nach zehn, eigentlich zu spät für ein Besuch Doch die Freunde
kannten Willow und so auch ihre Gewohnheiten, zu dieser Zeit noch an den
Hausaufgaben zu sitzen, wenn sie nicht mit Oz zusammen war. Als die vier
Freunde alle vor der Tür standen und Xander klingeln wollte, ging sie von alleine auf und eine Willow mit roten
Wangen stand vor ihnen. "Hi, ihr alle? Ihr wolltet doch nicht zu
mir?" Buffy lächelte ein wenig gequält. "Willow, es tut mir
leid was...wir müssen uns bei dir entschuldigen, wie's aussieht."
Willow sah Cordelia an. "Buffy hat ausnahmsweise mal recht. Es tut mir
leid." Willow lachte und ging einen schritt zurück. "Ihr dürft
hereinkommen." Xander grinste. "So was sagt man zu Vampiren, Mädchen.
Nicht zu Freunden." Willow knuffte ihn in den Bauch. Gemeinsam gingen
sie die Treppe zu Willow Zimmer hoch. Ihre Mom kam erstaunt aus der Küche.
Bevor sie etwas sagen konnte, rief Willow ihr zu, daß es etwas sehr
Wichtiges zu besprechen gäbe. Wortlos ging ihre Mutter wieder in die Küche
zurück.
Xander und Oz hockten sich mit Cordelia auf ihr großes Bett, während
Buffy sich an ihren Schreibtisch setzte. Buffy räusperte sich und sah
ihre Freunde an: ,,Willow. Wir sind wohl alle in letzter Zeit ein
wenig...reizbar. Wir wollen uns nicht streiten Es sind Ferien. Wir können uns so voneinander erholen, was meinst Du? Wir brauchen wohl alle
etwas Abstand zueinander. Ich wollte Dir nicht weh tun und ich wollte mir
euch kein schlechtes Gewissen einreden. Ich möchte zwischen uns keinen
Unfrieden stiften. Wir sind ein gutes Team und mehr als das. Du hast einen Werwolf zum Freund und ich einen Vampir.
Wir teilen das Schicksal. Und wir sind Jäger für das Gute. Wir sollten
das beste daraus machen. O.k.?'
Die Jägerin hob hoffnungsvoll die Augenbrauen und sah Willow bittend,
fast flehend an. Willow schluckte Sie sah Xander an. Er stand auf und berührte
sie an den Ellenbogen: "Wir müssen zusammenhalten. Aber das können
wir nur, wenn keiner von uns aus der Reihe tanzt. Du und ich, wir kennen uns schon, seit wir in die Windeln gemacht
haben. Wir müssen am besten wissen, daß wir unsere Freundschaft nicht
aufs Spiel setzen sollten." Seine braunen Augen glänzten. Willow kämpfte
mit den Tränen. Sie umarmte einander kurz: "Danke, Freunde. Ich weiß es zu schätzen, daß ich mehr wert bin,
als nur meine Pflicht für uns zu erfüllen Ihr seid einfach....süß!"
Sie strahlte in die Runde, Oz gab ihr einen dicker Kuß. Cordelia lächelte
sie versöhnend an. Es war ein aufrichtiges Lächeln. Was man sehr selten von ihr kennt.
Es klopfte an der Tür. Willows Mom kann mit einem Tablett herein. Heißer
Kakao und Plätzchen. ,Willow, wie kannst Du Deine Freunde verhungern
lassen, hm? Ihr seid anscheinend guter Dinge, wie ich sehe. Dann
verschlingt die selbstgemachten Rosenberg Mufffins und kommt gut nach Hause. Morgen ist Schule Alles...äh... paletti?'"
Sagte Mrs. Rosenberg, im lila Bademantel und nassen Haaren mit einem
Augenzwinkern zu ihrer Tochter. "Mom?" wunderte sich WFIIOW Hrn
Das duftet Her damit!" rief Xander. Schon stürzte er sich mit
beiden Händen auf das Tablett. Lachend machte Willows Mutter die Tür
hinter sich zu. "Irgend etwas stimmt nicht mit Mom. Sie ist sonst
nicht so, wißt ihr?" Buffy klopfte Willow auf die Schulter.
"Sei doch froh, daß sie so locker ist. Sie akzeptiert uns eher, wenn
sie merkt, daß Du uns wirklich wichtig bist. Und das bist Du, Will. Das weißt
Du auch. "Die beiden umarmten sich. "Könntet Ihr mal mit dem
Geschmuse aufhören. Da kommt man ja auf andere Gedanken, Fräuleins!"
schmatzte Xander mit vollem Mund und bekam einen Rippenstoß von Cordelia.
Dann klingelte das Telefon. Inzwischen war es knapp vor Mitternacht. Die
Freunde lachten und scherzten ausgelassen. "Seid mal ruhig, bitte. Es
ist Giles!'" Alle waren sofort still. Ein neuer Fall? Willow's
Gesicht sprach Bände. "Leute Giles möchte, daß wir uns in der Bibliothek treffen Er macht ein großes Geheimnis darum, warum. Seid
leise, damit Mom und Dad nichts merken." Cordelia gähnte .Verdammt,
immer diese nächtlichen Abenteuer. Damit versau ich mir meinen Schönheitsschlaf."
Stöhnend
und gen Himmel schauend erhoben sich Xander und Oz vom Bett. Buffy
kicherte und zog ihre Lederjacke über. Auf Zehenspitzen schlichen sich
alle die Treppe hinunter und machten leise die Tor auf Willow ging als
Letzte, vergewisserte sich, daß die Tür zum Schlafzimmer der Eltern nicht angelehnt, sondern verschlossen war und das
daß Licht auch nicht brannte. Sie waren sehr mißtrauisch. Auch wenn ihr
Mom plötzlich Sympathie zeigte. Willow hatte kein Vertrauen in die
beiden, obwohl sie ihre Eltern liebte. Oz wurde inzwischen zwar geduldet, doch wenn sie langer wegblieb, gab es Streit.
In schnellen Schritten liefen sie zur Sunnydale High. Es war eine Sternen
klare Nacht. Buffy, ganz Jägerin. sah sich in alle Richtungen nach
Vampiren um. Doch es blieb ruhig. Nicht ein einziger Vampir zeigte sich.
Sie dachte plötzlich an Angel. Was machte er und wo steckte er? Wie gern hatte sie ihn jetzt neben sich gehabt. Doch es gab
wichtigere Dinge. Was Giles wohl wollte?
7.
Wahre Freundschaft
Giles
ging auf und ab. Er war nervös. Der verletzte Jäger japste und keuchte
auf dem Stuhl. "Giles, ich muß...wieder zurück, es war Zufall, daß..."
Der angeschlagene altere Mann hustete und verstummte. "Garden, nicht
reden. Sie kommen gleich und dann werden wir weiter sehen. Entspann Dich. Hast Du noch große Schmerzen?" Er
beugte sich zu Gordon hinunter und sah auf die Krallenspuren an seinem
Hals. Gebissen wurde er nicht. Er sagte, der Vampir, den er jagte, war der
letzte, der seine Nichte tötete und damit seine gesamte Familie ausgelöscht hatte. Er hieß Vadim und war mit Spike früher
herumgezogen. Dafür wollte Gordon Rache. Doch bevor er zuschlagen konnte,
spürte er eine fremde Macht, von der er so überwältigt wurde, daß er
nur noch die Flucht ergriff.
Er erzählte Giles, das er völlig verstört beim ihm auftauchte, er hätte
Angel mit einem fremden Wesen gesehen, als er flüchtete. Und er hätte
die Macht gespürt, die von diesem Wesen ausging und er bekam es mit der
Angst zu tun. Dann wollte er nur noch in Sicherheit sein. Als er Giles das Wesen beschrieb, fand er in einem "Buch der
gefallenen Engel" ein Wesen, das genau auf die Beschreibung paßte.
Allerdings stand nur in diesem Buch etwas darüber, nicht mehr als 3
Seiten. Sie waren selten, diese "Soulhunter". Er hatte nur flüchtig
von ihnen gehört, aus seinen Büchern. Und nie mehr als eine Seite
gefunden. Warum tauchte dieses Wesen gerade jetzt auf? Und dann traf es auch noch auf Angel? In Gedanken versunken, hockte sich Giles vor
Gordon und grübelte, als es an der Tür klopfte "Kommt rein!' rief
der Wächter. Die fünf Freunde öffneten die Tür und beschleunigten ihre
Schritte, als sie den verletzten Mann bei Giles sahen. Cordelia kümmerte sich sofort um ihn. " Was ist mit Ihnen,
Mr.?" Der Mann lächelte gequält: "Shutller. Gordon Shuttler,
Au!" machte er, als Cordelia an seine Wunden kam. "Oh, tut mir
leid, Sir."
Buffy und die anderen setzten sich zu Giles "Was ist hier los,
Giles?" wollte die Jägerin wissen. "Hallo, Buffy. Schön, euch
alle gesund zu sehen. Nun, die Geschichte ist schnell erzählt. Mr.
Shuttler hier, ist aus London zu Besuch. Er hat einen alten Vampir gejagt,
der letzte, der ein Mitglied seiner Familie tötete. Nun ist er der einzig Überlebende.
Er wollte mit mir zum Schottland-Seminar, wißt Ihr. Und er hat bei seiner
Flucht Angel gesehen und es war jemand bei ihm. Ein anderes Wesen. Man
bekommt es selten zu Gesicht. Es hat den Vampir getötet und ihm seiner Seele beraubt. Man nennt es den
Soulhunter. Es ist sozusagen eine Art Aasfresser der Untoten. Wenn sie
sterben oder getötet werden wollen, kommt es und erlöst ihn, indem er
seine Seele zu sich nimmt." Endete Giles. Buffy erhob sich: "Und was hat Angel damit zu tun?" Willow legte
den Arm um sie. "Ihr habt Euch lange nicht gesehen, stimmt's? Und in
letzter Zeit wolltet Ihr Euch auch aus dem Weg gehen. Ihm ging es nicht so
gut." Buffy nickte und sah traurig zu Boden. "Hey, Kinder! Seht Euch das an! Vielleicht hat Angel ja ..,äh, entschuldige, Buffy,
aber wenn dieser Soulhunter weiblich war, wenn dann hat er eine scharfe
Braut an Land gezogen!" Er zeigte das Bild in dem Buch Oz und auch er
pfiff durch die Zähne. Willow und Cordi entrissen ihnen das Buch. Giles hob die Hände: "Vorsicht Leute, daß Buch ist 200
Jahre alt!" Gordon meldete sich mit einem quälenden Husten zu Wort .
"Es war...eine Sie. Sie hatte eine...Wahnsinns Figur....und wunderschöne,
rote Haare....aber sie ist auch eine Venus, ich weiß nicht, ob sie gefährlich ist...ich konnte ihre Macht spüren. Sie ist
sehr stark." Oz unterstützte den Jäger und hob ihn hoch .Er braucht
ärztliche Behandlung.
Buffy nahm das Buch von Willow entgegen und sah sich die Notizen über
dieses Wesen an. Als sie das Bild sah, mußte sie schlucken. "Nein,
ich bin nur eine armselige Jägerin Aber kein Engel." Sie seufzte.
" Buffy! Ihr liebt Euch doch, Angel würde nie bei jemand anderem schwach werden.", versuchte Willow sie zu beruhigen. Giles
schüttelte den Kopf. "Er ist zwar ein Vampir Aber auch ein Mann. Und
Soulhunter sind sehr attraktiv und neigen dazu, schnell zu verführen,
obwohl sie selbst keine Gefühle zeigen. Sie sind eher neutral. Und sie sind nicht böse, Buffy. Mach Dir... keine Sorgen."
Giles lächelte unsicher. Buffy klappte das Buch laut zu. " Mr.
Shuttler, wo genau haben Sie Angel gesehen? Ich bin dafür, daß
wir..." Xander verdrehte die Augen: ,,Anstandswauwau spielen, ja?
Kleine Buffy ist eifersüchtig, oh." Die Jägerin drehte sich um und
versetzte dem vorlautem Xander einen Kinnhaken. "HeI Das war doch
nur." Er verstummte, da Buffy ihn ansah, als würde sie ihn
zerfleischen wollen. "Sorry, Xander, aber irgendwo verstehe ich
keinen Spaß mehr!"
Der Jäger hustete wieder dazwischen. Er kam mühsam auf die Beine.
"Ich werde es schon schaffen...geht ihr nur Angel suchen Vadim ist
...tot. Er hat seine gerechte Strafe erhalten... Kümmert Euch nicht um
mich. Giles, begleite sie." Der besorgte Wächter stützte ihn und brachte ihn zur Tür. " Bist Du sicher?" Gordon Shuttler
nickte und verschwand keuchend. "Dann nichts wo weg und auf in ein neues Abenteuer der Scooby
Gang." rief Xander fröhlich und duckte sich, als Buffy erneut
ausholen wollte, Cordelia hielt jedoch ihren Arm fest. Buffy riß sich
los. Cordi schnappte sich Xander und hielt ihn fest. So zogen sie los, um Angel und diesen mysteriösen Soulhunter zu suchen.
8.
Wahrheit tut manchmal weh...
Angel
landete weich auf dem Boden des Sunnydal Bezirksfriedhofs. Dina flog
behende auf einen Grabstein zu und ließ sich darauf nieder. "So, nun
wird es leider Zeit, zu gehen. Ich hoffe, Dir hat unser kleiner Auslug
gefallen." Sagte der Soulhunter und lächelte Angel an. Ihre Augen glänzten im Dunkeln. Von ihr ging eine seltsame Aura aus, die
Angel fesselte. Er wer verwirrt und glücklich zugleich. Der Vampir
stellte sich dicht vor dem Wesen hin. "Dina, das war ein
unbeschreibliches Erlebnis. Meine Sinne...der Wind....der Geruch, ich fühlte mich frei von allen Sorgen. Ich habe beinahe alles vergessen. Wie
kann ich Dir dafür danken?" Er schluckte. Sein Herz klopfte, als sie
sich ansahen. Dina schaute an ihm vorbei. Sie sprang vom Grabstein und
drehte ihm den Rücken zu. Sie schüttelte wieder den Kopf. "Rede mit Deinen Freunden. Versöhne Dich mit der Jägerin. Gib
Deiner...Seele Frieden und gib Dich nicht auf Angel. Sehne Dich nicht
nachdem Tod und genieße Dein Dasein so wie es ist. Sie brauchen Dich Und
Du brauchst sie."
Dina mußte über ihre eigenen Worte schlucken. "Ich freue mich, wenn
ich Dir helfen konnte. Du bist ein gutes Geschöpf Angel. Wenn auch ein
verfluchtes. Jeder von uns hat seine Aufgaben. Ich werde Dich jetzt
verlassen. Und zwar für immer." Angel trat hinter sie und legte vorsichtig die Anne auf ihre Schultern. Spielte mit ihren Haaren.
Sie drehte sich blitzschnell, holte mit dem rechten Ellenbogen aus und
schleuderte ihn von sich. Er fiel gegen ein steinernes Kreuz. "Sorry.
Angel So nicht. Ich darfdas nicht zulassen Hast Du verstanden?" Angel schüttelte verwirrt den Kopf und taumelte auf sie
zu. "Dina, was...warum hast Du das getan? Bitte verlaß mich nicht
so! Ich... gIaube ich habe mich...in Dich verliebt! Geh nicht!" Dina
lachte leise. Sie ging auf ihn zu, nahm seinen Kopf in beide Hände und sah ihm tief in die Augen.
"Oh,
Angel! Das ist ja wirklich süß, aber leider muß ich Dich abweisen. Du
darfst nichts von meiner Existenz verraten und das kannst Du nur, wenn Du
mich vergißt! Außer, wenn Du mit dem Tod ringst! Dann werde ich da sein!
Das schwöre ich! Doch jetzt noch nicht. Ich muß gehen! Es tut mir leid!" Sie küßte ihn fest auf die Stirn.
Angel erbebte unter ihrem Kuß. Er packte sie um die Hüften und hielt
sich krampfhaft an ihr fest.
Angel
verlor das Bewußtsein und sackte in ihren Armen zusammen. Sie ließ ihn
auf den Boden gleiten, wischte sich goldfarbenen Tränen von den Wangen
und erhob sich in die Luft, bis sie eins mit den Sternen war. Ein wenig
Goldstaub fiel auf Angel herab und hüllte seinen schwarzen, langen Mantel kurz in einen golden Glanz. Dann verwehte
aufkommender Wind den Staub in alle Richtungen.
Xander
ging neben Cordi her und pfiff ein Lied, in das Cordi und Willow mit
einstimmten. Buffy sah Giles an. Er hob grinsend die Schultern und sie
pfiffen mit. Oz kannte es als Einziger nicht und hielt die Augen offen,
nach allen Seiten. "He, Leute da hinten beim Friedhof. Seht ihr das auch? Ein Licht..." Das Gepfeife verstummte sofort. Es
war still. Buffy reckte den Hals. "Du hast Dich verguckt. Oz. Da ist
nichts." Buffy schüttelte nachdrücklich den Kopf. "Buffy, ich
könnte schwören daß,..." begann Oz, bis Willow ihn an die Hand
nahm.
"Wir sehen nach, versprochen, Mr. Neugierigl" witzelte sie. Oz
knuffte seine Freundin und ging mit ihr voran. "Giles, haben Sie
schon mal einen von diesen...Soulhuntern gesehen?' fragte Buffy mit
ehrlichem Interesse.
Giles lächelte sie verschmitzt an. " Nein, sie zeigen sich nur bei
Todeskämpfen der Untoten, wenn sie im Sterben liegen oder gepfählt
wurden oder sterben möchten. Mit Menschen haben sie nur soviel gemein,
wenn diese Opfer der Untoten wurden und sie nicht so weiterleben wollen, können die Soulhunter ihren Seele an sich nehmen und
dann sterben sie in Frieden. Mehr weiß ich leider euch nicht. Über sie
gibt es sehr wenige Informationen, da sie auch sehr selten zu sehen sind.
Kein Wächter bat sie bisher in ihrer wahren Gestalt angetroffen, denn sie sind auch fähig, sich in Tiere zu
verwandeln. Es ist nur den Untoten gegönnt, diese mystischen Wesen zu
sehen. Machst Du Dir etwa Sorgen, wegen...Angel? Er liebt dich und das
wird auch so bleiben. Auch wenn Ihr nie vereint sein könnt,
Buffy. Er wird Dich nie vergessen oder verstoßen. Und Du auch nicht.
Vielleicht könnt Ihr Euch eine Zeit lang trennen. Doch das hält Euren
Schmerz warm. Und Eure Liebe vergeht dadurch auch nicht." Giles
merkte plötzlich, daß Buffys Gesicht naß wer "Oh, ich Plappermaul. Entschuldige."
Die Jägerin legte einen Arm um die Hüften des Wächters: "Giles!
Dafür, daß Angel Ihnen Ihre Liebe nahm, reden Sie über ihn, als würden
Sie ihn verstehen. Danke, Sie sind ein verständnisvoller Mann, Giles
danke." Sie drückte ihre triefende Nase an seine Brust. "Schon gut, Buffy. Ich kann Eure Liebe zueinander nicht verbieten. Er ist zwar
ein Vampir, aber er hilft uns. Und das, was zwischen uns passierte,
bleibt, aber man kann es verdrängen...ich versuche es. Auch wenn
es...manchmal schwer fällt." Willow rief von weitem Buffys
Namen. Sie hatten Angel gefunden.
9.
Harte Worte, kluge Taten
Willow
und Oz stützten den Vampir, der nur verwirrt den Kopf schüttelte und
sich die Augen rieb. "Was ist passiert, wo...bin ich und was macht
ihr hier?" prasselten die Worte aus ihm heraus. "Nun, wir haben
gehört, daß Du einem anderen Vampir helfen wolltest, zu sterben und ein Jäger hat Dich gesehen und Du warst nicht allein. Und da
ist er zu Giles und Giles hat uns natürlich gerufen. Buffy ist besorgt,
Angel. Ihr solltet miteinander reden." Flüsterte Willow ihm zu.
Er stand auf und atmete tief durch. "Ich war nicht allein? Ich weiß
nur noch, daß ich einen sterbenden Vampir antraf. Sonst nichts. Aber gut,
daß Ihr alle da seid! Ich werde mit Euch allen reden, Will. Ich möchte
etwas klären, o.k?" Willow lächelte. Oz umarmte sie und nickte ihm zu.
Buffy und Giles liefen los, als sie WilIow und Oz mit Angel sahen. Die
anderen kamen zögernd nach. Buffy umarmte Angel beinahe zu stürmisch,
denn er kippte mit ihr nach hinten: "Buffy, he, mach langsam! Ist ja
gut! Mir fehlt nichts!" lachte er. Dann stellte sie sich mit erhobenen Kopf vor ihm hin und stemmte demonstrativ die Hände in die Hüften.
"Von Dir hört man ja Sachen, Freundchen! Du hattest Deinen
Jagdinstinkt zurück und bist einem Engel begegnet? Wie wars? Hattest Du
eine Erleuchtung oder so?" Sie grinste kläglich und sah sichtbar traurig zu Boden. Angel hob die Hände. "Das mit dem
Vampir stimmt, ja. Ich roch sein Blut und er bat mich ihn zu töten. Doch
das mit dem Engel...ich erinnere mich nicht mehr. Buffy, es tut mir leid,
Euch so in Sorge zu versetzen, aber ich...hallo, Xander, Cordelia....setzt Euch. Und zwar alle. Ich werde Euch jetzt etwas erzählen.
Ich habe einen Entschluß gefaßt. Und vielleicht hatte dieser...Engel ja
tatsächlich etwas damit zu tun, wenn ich ihm denn tatsächlich begegnet
sein sollte..." Buffy erhob sich. "Scheint so. Guck mal, was an Deiner Wange klebt. Du bist jetzt ein Goldvampir, was?"
Sie strich ihm, weniger zärtlich, sondern fordernd, über die Wange und
ihre Hand war mit feinem goldenem Puder bedeckt. Ihr liefen die Tränen über
die Wangen. In ihr wuchs tatsächlich Eifersucht! Als Angel zu einem "Buffy..." ansetzte und sie berühren wollte,
hob sie abwehrend die Hände und setzte sich zwischen Xander und Willow.
Cordelia, Oz und Giles sahen verlegen weg und widmeten sich Angel erst
wieder, als er zu sprechen begann. Er berichtete von seinen Alpträumen und von dem Vorhaben, Sunnydale zu verlassen. Das
Entsetzten in Buffys Gesicht ließ sie aufspringen: "Was? Du willst
Dich einfach davonstehlen? Das...ist ja mal was Neues. Gut. Denn wird ja
vieles einfacher. Gute Reise, Angel." Sie verschränkte nervös die Arme vorder Brust und sah ihn vorwurfsvoll an. Sie zwinkerte
mit den Augen, um ihre Tränen nicht wegzuwischen. Sie schniefte. Xander
schüttelte mit dem Kopf. Er atmete schwer. Auch, wenn er Buffy trotz
Cordelia liebte, diese Liebe aber stets unterdrückte, brach es nun aus ihm heraus:
"Na endlich gehen alle meine Wünsche in Erfüllung. Eine kluge
Entscheidung von Dir, Angel! Laß die Jägerin und ihre Herz ruhig im
Stich. Laß Buffy, die weder mit Dir, noch ohne Dich nicht leben kann, im
Stich. Glaubst Du, dadurch wird der Höllenschlund um einen Vampir ärmer? Glaubst Du, dadurch Deine bescheuerte Seele zu befreien?
Glaubst Du wirklich, wir können vergessen? Auch wenn das Böse in Dir
still ist, auch, wenn Du wieder der Alte bist und wir nicht eingreifen können
oder vollen Buffy zu Liebe, glaubst Du, das ist die Lösung für Deine oder unsere Probleme? Es ist nicht so, daß ich
Dich hasse, Angel. Ich...mag Dich nicht..ich...ach lassen wir dieses
sentimentale Gequatsche, verdammt! Du hast jemand wie Buffy nicht
verdient! Ihr beide quält euch, ihr könnt Euch lieben bis ihr schwarz werdet, denn ihr werdet nie vereint sein. Eure Liebe besteht zum
größten Teil nur aus Schmerz und Leid und wir haben unseren Anteil
daran! Wenn Du weg bist, wird es für Buffy nur noch schlimmer! Sie wird
Dich nie Vergessen, da sie ein Teil von Dir ist! Und umgekehrt! Wir sind ihre Freunde und wir brauchen sie! Du bist ein elender
Feigling, wenn Du jetzt gehst! Dafür verachte ich Dich! Natürlich kann
ich es nicht verhindern, doch ich bin kein Ersatz für Dich. Niemand von
uns. Wenn Du noch mehr leiden willst, als Du es jetzt schon tust...bitte. Geh ruhig. Ich bin fertig mit Dir!" endete
Xander.
Mit zitternden Händen einem verheulten Gesicht und dem verzweifelnden
Blick zu Buffy, Willow und Cordelis drehte er sieh um und lief davon.
Cordelia sah Angel mit zusammengekniffenen Augen an. Wortlos folgte sie
Xander. Es herrschte für Minuten beklemmende Stille. Cordelia kam mit einem geknickten Xander zurück und sie setzten
sich schweigend, ohne Angel eines Blickes zu würdigen.
Giles war mittlerweile zu Buffy gegangen und legte schützend den Arm um
sie. "Es ist Deine Entscheidung, Angel. Du mußt wissen was Du tust.
Natürlich ist es einerseits fair von Dir, Abstand von allen und allem,
was passierte, zu bekommen. Doch das, was Du getan hast, geht dadurch nicht weg. Darüber bist Du Dir klar. Ich kann Dir
Jennys Tod noch nicht verzeihen, wahrscheinlich werde ich das auch nie. Du
und Dein anderes Ich werdet mir sicher nicht fehlen. Wir müssen alle
lernen, uns wieder neu zu vertrauen und dazu ist es besser, wenn man sich ein bißchen mehr Freiheit zugesteht. Wir führen
neben unserem..äh...Job auch noch ein normales Leben und das sollte auch
normal bleiben. Du existierst nun mal und wir haben Dich in unserer Mitte
akzeptiert. Auch auf Buffy habe ich Rücksicht genommen, doch es wird hart, wenn sie ihre Pflichten als Jägerin
Deinetwegen vernachlässigt oder eine andere Buffy an den Tag legt. Überleg
es Dir gründlich. Es ist schwer, zu dulden, daß Du wieder hier bist,
doch Du bist uns immer eine gute Hilfe gewesen und wir...versuchten Dir zu Vertrauen. Willst Du das in Frage stellen? Bitte,
Angel, überdenk Dein Vorhaben." Giles lies Buffy los und ging mit
gesenktem Kopf und Händen in den Taschen ein paar Schritte.
WiIIow schneuzte sich und stellte sieh neben Buffy hin. Die Jägerin sah
den Vampir aus verheulten, Make up verschmierten Augen an. "Sieh sie
Dir an, Angel. Willst Du sie so in Deiner Erinnerung behalten? Warum tust
Du ihr das an? Ihr liebt Euch doch! Natürlich mußt Du wissen was Du willst, o.k. Doch glaubst Du, Buffys Leben wird dadurch
leichter? Natürlich kann sie sich...neu verlieben und Dich verdrängen.
Doch lieben wird sie nur Dich! Und Du...Du kannst auch weiter für das
Gute kämpfen und vielleicht gibt es ja auch bei Dir...eine neue Frau in Deinem verdammten
ewigen Leben, doch sie wird genauso leiden, weil Du nicht mit ihr alt
wirst und stirbst! Warum habe ich Dir Deine Seele zurückgegeben, wenn ich
nicht wüßte, daß es gut war? Warum hat Buffy Dich zweimal töten müssen,
nur damit Du jetzt gehst und sie für immer im Stich läßt? Warum hast Du unser Vertrauen gewonnen, nur um es einfach
weg zu werfen? Wir sind...Freunde, Angel, wir alle! Wir sind ein Team und
bekämpfen das Böse und Du bist ein beseelter Vampir und hilfst uns. Als
Angelus mußten wir Dich bekämpfen und als Angel müssen wir Dich in Buffys Leben und in unserem Leben akzeptieren Es
wird hart für uns alle, wenn wir mit einer angeschlagenen Buffy vorlieb
nehmen müssen, die noch lange nicht darüber hinwegkommt, das Angel sie
verließ. Wie oft habt Ihr Euch getrennt? Wie oft habt Ihr verloren? Ihr könnt jeder an verschiedenen Kontinenten
leben, doch Ihr werdet Euch immer lieben und immer spüren. Ist das
gerecht? Ich bin enttäuscht von Dir Angel, ich habe Eure Liebe
bewundert....ich habe Dich akzeptiert Doch wenn Du das Buffy antust, versuche ich alles, um zu verhindern, daß Du jemals wieder zu ihr zurückkommst!
Ich werde einen Bannspruch finden, darauf kannst Du Dich verlassen! Und er
wird funktionieren...irgendwann."
Verlegen lächelte sie Buffy an und wollte sich zu Xander gesellen, doch
Buffy zog sie zu sich und hielt ihre Hand. Mit der anderen wischte sie
sich übers Gesicht und schluckte. Sie nahm WiIlowsTaschentuch und
schneuzte kräftig.
Dann sah sie Angel mit ernstem Blick an und sprach mit fester Stimme:
"Geh von mir aus. Ich halte Dich nicht. Doch es verletzt mich, zu
sehen, wie Du vor Dir selbst wegläufst, nur, um mich zu verdrängen. Du
weißt ganz genau, daß wir uns nie töten können, geschweige denn vergessen. Egal, wo Du bist, wenn ich an Dich denke, spüre
ich Deine Gegenwart. Dir geht es auch so. Das ist der Dank dafür, daß
worr uns einmal vergessen haben und unsere Gefühle mit uns durchgingen.
Du tust mir keinen Gefallen damit, Angel, das weißt Du. Doch wenn es Deine Entscheidung ist, muß ich sie
hinnehmen, ob mir das gefällt oder nicht. Dann mach es uns nicht so
schwer und verschwinde!" schloß sie und schwieg.
Ihre Augen hafteten an seinen. Sie schluckte. Ihr Herz pochte so laut, das
sie dachte, er würde es hören. Oz stand auf ging zu Willow und umarmte
sie: "Ich kenne Dich noch nicht allzu lange, doch, was ich mit Dir
erlebte, reicht mir völlig, um ein Urteil über Dich abzugeben. Du tust Buffy ganz schön weh. Ich meine, ich bin auch ein
Monster und Willow und ich machen das Beste daraus. Warum klappt das bei
Euch nicht? Es war sicher nicht immer einfach, doch es muß sich doch ein
Mittelweg finden lassen, wenn Ihr beide es wollt? Du bist nicht feige finde ich, Du hast Deine Gründe, warum Du
weggehen willst, denn außer ein Vampir bist Du auch ein Mann, nicht? Du möchtest
Dir sicher noch den Rest der Welt ansehen, abgesehen von den Erdteilen,
die Du schon kennst, nicht? Vielleicht würde ich auch einmal so handeln, wenn mir alles über den Kopf wachsen würde
und ich nach Antworten suche. Einerseits ist es falsch, was Du tust, doch
andererseits hilft es Dir. Ich wünsche Dir, falls Du jemals zurückkommen
wirst und das wirst Du, daß Du einen klaren Kopf hast und Erfahrungen sammelst, die Dir und Buffy nützlich
sein können, damit Eure Liebe einen Sinn hat!" Er küßte Willow kräftig
auf die Wange und diese grinste ihn an. "Das hast Du schön gesagt,
Oz, wirklich!" lobte sie ihn und ging mit ihm davon.
Cordelia hatte die ganze Zeit über alles mit angehört und auch an ihr
war der Kampf mit den Tränen zu sehen. Sie stellte sich zu Giles und
sagte zu Angel das, was er, ihrer Meinung nach, verdiente: "Also, für mich bist Du nach wie vor ein Vampir. Ein Monster, mal
gut und ma! böse. Es ist unbegreiflich, was Du uns damit antust, wenn Du
Dich davonmachst. Vor allem, was für ein harter Job es sein wird, Buffy
wieder aufzurichten. Nun, ich war nicht immer fair zu allen und ich habe mir oft selbst ins Fleisch geschnitten, was Dämonen und so'n
ekliges Zeug angeht. Doch durch den Bruch mit...diesem versnobten Eigenbrödler
dahinten, den ich tatsächlich geliebt habe, das verstehe ich bis heute
nicht, aber...naja, ich weiß jedenfalls. was es bedeutet, verletzt, gemieden und vergessen zu werden. Und wenn Du jetzt
die Fliege machst, kann Dir genau das passieren, egal, wo Du Deinen
untoten Hintern niederläßt.. Du bist allein, wenn Du gehst, nicht?
Vielleicht findest Du ja Freunde, die Dir helfen. Aber an
uns reichen die nicht heran Und denke nicht, daß wir Dich mit offenen
Armem empfangen, wenn Dir einfällt, das hier eine Jägerin auf Dich
wartet! Du spielst mit all unseren Gefühlen, verstehst Du? Ich weiß, wie
es ist, wenn man nur an sich denkt! Das geht eine Weile gut, aber dann geht es in die Hose. Doch wenn Du es nicht anders haben willst,
bitte. Lauf in Deine eigene Einsamkeit, bis Du auf Knien zu Buffy zurückkommst!
Und das wirst Du eines Tages garantiert...dafür liebst Du sie nämlich
viel zu sehr. Du kannst weggehen von Buffy, aber Dein Herz bleibt immer bei ihr. Soviel ist sicher!" Sie
sah gen Himmel, schüttelte den Kopf und gesellte sich zu Xander. Dieser zögerte
nicht lange und umarmte sie instinktiv. Sie ließ es geschehen und
umarmte, zu seinem Erstaunen, auch ihn. Dann entfernten sie sich. Giles hatte seine Brille abgenommen und wischte sich
übers Gesicht. Er wer von seinen Gefühlen so aufgewühlt, daß er Mühe
hatte, weitere Tränen zu unterdrücken. "Buffy, wir sollten zurück
und uns ausruhen. Oder willst Du Dir noch weitere quälende Minuten mit Deinem....Freund gönnen?" sagte er betont schärfer
als er eigentlich wollte. "Giles, ich..." setzte Angel an, doch
Buffy hob die Hand und bat ihn, zu schweigen. Sie sah den Wächter an.
"Nein. Ich bin jetzt wild auf Training, Giles! Meine Stimmung verrät mir daß ich heute besonders hart kämpfen werde! Ich freue mich
auch auf die Runde, heute nacht!" Zu Angel gewandt sagte sie: Und
Du...gehst mir aus den Augen, vor altem, wenn ich meine Runde mache! Bon
voyage!"
Demonstrativ
sah sie an ihm vorbei und ging mit Giles zum Ausgang des Friedhofes.
Angel
war allein und befreit. Er hörte die Worte der Clique in seinem Kopf und
gab ihnen recht und dankte ihnen für ihre Offenheit. Verstohlen wischte
er sich eine Träne weg, sah gen Himmel und dankte damit dem
"Engel" ebenso, obwohl er sich nicht mehr an Dina, den Soulhunter erinnern konnte, denn sie hatte dafür gesorgt, indem sie ihm
beim Abschied auf die Stirn geküßt hatte. Er sah in seine Handfläche
und feiner Goldstaub glitzerte darin. "Danke. Wer immer Du auch sein
magst." Murmelte der Vampir und lächelte. Dann ging er nach Hause, um zu packen.
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