Buffy - Stories |
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Hier könnt ihr -- bis jetzt 6 -- von Buffy - Fans geschriebene "unheimliche" Stories lesen. Sie sind persönliches Eigentum von Meike Benner! Vielen Dank an Meike für die tollen Geschichten. | |||||
Vervielfältigungen, auch auszugsweise, nur mit ausdrücklicher Genehmigung von Meike Benner ! Kopieren bzw. Ausdrucken sind nur für private Zwecke erlaubt. | |||||
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Verkehrte
Welt
AUTOR: Meike
Benner (meike-benner@web.de) Verkehrte Welt Ein
leises Wispern schlich sich an Drusillas Ohren. Sie hörte Kinderstimmen,
die ihren Namen riefen, Sie träumte in der letzten Zeit so seltsame
Dinge, daß ihre Angst, völlig verrückt zu werden, nur noch mehr schürte.
Sie warf sich im Schlaf hin und her, bis sie quer über ihrem Bett lag. Sie atmete stoßweise. Feine Schweißperlen waren auf
ihrer Stirn. Ihre Haare klebten ihr wild im Gesicht. Sie bewegte heftig
die Lippen, so als würde sie sprechen, dann formte sie klare Worte:
"Und sie... zerrissen alles, was sich bewegte, sie kamen zu Hunderten um...zu zerstören, denn sie... wußten...wußten, daß sie alle
Macht der Welt besaßen.. ..um sie zu beherrschen... beherrschen...."
Drusilla rollte sich wild herum und fiel beinahe aus ihrem großen
Himmelbett. Tränen liefen ihre blassen Wangen hinunter, ihre Hände waren zu Fäusten geballt. Der Traum ließ sie nicht los. Kein
anderer Vampir, noch der Meister, bekam Drusillas Visionen mit oder störten
sich an den merkwürdigen Geräuschen aus ihrer Gruft, denn sie waren es
ja alle gewöhnt, daß die W Vampirin gelegentlich abdrehte, auch wenn
viele Visionen von ihr tatsächlich wahrheitsgemäß eintrafen, nur diesmal war es in einer besonderen Nacht
und da wußte niemand, wie sie verlaufen würde ***
Willow
war den ganzen Tag schon unruhig, fand Xander. Er schlich um sie herum,
wie eine Katze, um sich um sie zu bemühen. Auch Oz fand ihr Verhalten
merkwürdig. Selbst ihm ging sie aus dem Weg. Auch Buffy konnte sich
Willows merkwürdiges Benehmen nicht erklären. Cordelia schnatterte während der Pausen unentwegt auf sie ein,
doch Willow ließ sie einfach reden und ging in den Schulhof und wälzte
ihre Bücher. In der Mittagspause saß sie allein in der Schulcafeteria
und da beschlossen die Vier, Willow zur Rede zu stellen. Buffy versuchte als erste ihr Glück. Alle saßen schweigend um
sie herum und beobachteten das junge Mädchen, wie es lustlos in ihrem
Chiccore-Salat herumstocherte, wo sie doch so ein Gesundheitsfan war.
"Hallo, Willow, alles klar? Wie geht es Dir? Du hast uns die ganze Zeit ignoriert heute, was ist los mit Dir?" Willows
Miene war abgeklärt. Sie sah verstört von ihrem Salat hoch: ,,Ach...ihr
seid~s. Es tut mir leid, wenn ich... ich kann nicht darüber reden... es
ist verrückt, ihr würdet mir nicht glauben..." Nun ergriff Xander
das Wort. Geschickt nahm er Willows Hände in seine und sah sie ernst an:
,,Bei den dunklen Geschöpfen der Hölle, die wir bekämpfen, sind wir
bereit, Dir alles zu glauben. Du weißt, daß wir Deine Freunde sind und
Dir helfen, wenn...was rede ich für Kram, Willow! Rede es Dir frei von der Seele, wir verstehen Dich, Mädchen und das weißt Du
auch! Also?" Cordelia starrte Xander von der Seite an, als hätte er
den Verstand verloren. Kopfschüttelnd sahen sich die beiden an und ihr
Blick wanderte wieder zu Willow. Diese ließ die Gabel in den Salat fallen und schob das Tablett von sich weg. ,,Ich habe in der letzten
Zeit Angst davor einzuschlafen. Ich habe so reale Träume und die sind
alles andere, als angenehm, Leute. Ich kann es nicht erklären, es ist
einfach verrückt. Ich sehe Spike, wie er überall...er ist halb zerfetzt, er blutet überall und Drusilla ruft meinen Namen und
Deinen auch Buffy, sie...sie träumt dasselbe wie ich, ich spüre es
einfach, ich weiß nicht warum, aber heute... heute wird es wieder
passieren, heute ist Neumond. Giles hat mir erzählt, daß alle 200 Jahre bei Neumond etwas Schreckliches passiert, daß eine neue, gefährliche
Vampir-Rasse über Sunnydale einfallen soll. Und der Hammer dabei ist: Es
sind...Kinder." 2.
,,Sie seien zu Hunderten über das Dorf hergefallen, griffen Menschen allen Alters an, sogar Neugeborene, trafen alle Lebensmittel und hinterließen nicht nur Chaos, Angst und Schrecken, sondern den Tod...die Pest." Auszug
aus einem Schattenbuch, Notizen von Gilbert Warden, einem Wächter früherer
Generationen [1900-1970] ,,Es
ist eine Schande, zu sehen, wie die Menschen ihre eigene Weit zerstören.
Doch es ist noch viel unbegreiflicher, mit Dingen umzugehen, die wir in
Gang gesetzt haben und ihnen dann auch noch gehorchen zu müssen." Notizen
der Jägerin Vanessa Feyers, 18 Jahre alt, im Jahre 1976 ***
Giles
wippte unbeholfen und nervös auf seinem Stuhl hin und her. Er bemerkte
sein Tun erst, als der Stuhl anfing, zu quietschen. Unsicher sah er auf
und blickte verlegen in Buffys Gesicht, die so plötzlich vor ihm stand.
,,Entschuldigen Sie, Giles, daß ich heute einfach so hereinplatze, aber wir haben ein Problem. Könnte ich Sie kurz stören?"
Sie lächelte ihn charmant an. In der letzten Zeit hatten sie ein noch
innigeres Verhältnis zueinander, da Giles nach Jennys Tod so hilflos war
und er Buffys Nähe nicht nur brauchte, weil sie seine Schülerin war. Sie waren richtig gute Freunde geworden. Er mußte sich
sogar von den Mitgliedern des Wächternrates anhören, daß er sie liebte,
wie eine Tochter. Er schätzte ihre Spontanität, wenn er sie auch oft
verfluchte, hörte sie nicht immer sofort auf ihn. ,,Giles? Hallo? Erde an Bibliothekar, hey!" Giles räusperte sich,
von seinen Gedanken aufgeschreckt. ,,Hallo, Buffy, entschuldige. Ich bin
mal wieder etwas zerstreut aber Du kennst das ja... Was sagtest Du vorhin?
Ach ja, Du hattest ein Problem, nicht wahr? Wenn Du damit unsere schüchterne WilIow andeuten willst, ich habe mir ihre
Geschichte angehört und forsche gerade in alten Büchern nach, ob es zu
diesem Neumond-Phänomen etwas gibt. Willst Du heute auf Deine Runde
verzichten, weil Du auf Willow achtgeben möchtest?" 3.
Nach
der Schule gingen Buffy und WiIlow in die Videothek um sich ein paar Komödien
und Gruselklassiker auszuleihen. WilIow machte Popcorn und ein paar Shakes
und jede Menge Donuts. Als Xander und Cordi Oz wie gewöhnlich in den
Schulkeller einsperrten, wollte dieser einlenken: ,,Was ist, wenn WiIIow von Dru bedroht wird? Sie übt
mit Hexentricks und die beiden sind nicht gerade Freundinnen, Leute. Ich könnte
doch Xander schloß die Gittertür donnernd zu und schüttelte den Kopf:
Als Wachhund vor der Tür hocken und warten, bis Leckerli kommt? Nein, Du weißt selbst, wie schnell Du die
Beherrschung verlierst, wir sind in Deinen Augen doch alle Würstchen,
vergiß es, Oz! Wir müssen jetzt zu Giles und auf Patrouille. Eine schöne
Nacht!" Cordi hob hilflos die Schultern und ließ sich von Xander mitziehen. ***
Dru
knallte endgültig vom Bett und stieß sich am Kopf. Sie nieß die Augen
auf. Verwirrt, schweiß naß und am ganzen Leib zitternd, kroch sie auf
alle Viere aus der Gruft. "Spike! Bitte....sei da..." flüsterte
sie, Böses ahnend. Wackelig richtete sie sich auf, fuhr sich mit ihren Händen durchs Gesicht. Sie ging durch die dunklen Gänge und ihr
fiel auf, wie still es war, Zu still. Die Tür zu Spikes Gruft war
angelehnt. "Spike, bist du..." als sie eintrat, verstummte sie
sofort. Sein Sarg war zertrümmert... Holzsplitter ragten aus dem
Samtkissen und da waren blutige Schleifspuren.. soviel Blut. ...Spikes Blut, das roch
sie... .und Haare von ihm und seine Lederjacke war zerrissen. Kopfschüttelnd
und sich die Wangen blutig kratzend ging Drusilla rückwärts aus der Tür,
als sie in einer Ecke ein abgebissenes, blutendes Ohr fand... "Neeeeeeeeeinnnn! Spike!" Dru schrie
anhaltend und glaubte, völlig den Verstand verloren zu haben... ***
Xander,
Cordelia und Giles gingen ihre Runden seit 2 Stunden auf dem Sunnydale
Bezirksfriedhof und hatten Langeweile. Kein Vampir Iieß sich blicken. Es
war totenstill, im wahrsten Sinne des Wortes. "Was ist denn mit denen
los? Haben die sich ne Grippe eingefangen oder was?" witzelte Xander. Cordi hockte auf einer Bank und hielt
sich fröstelnd die Arme. "Also, wenn ihr mich fragt, wir sollten
WiIIow helfen, anstatt wertvolle Zeit zu vergeuden. Hey, habt Ihr das gehört?
Mr. Giles, ich..." Der Angesprochene drehte sich zu ihr um. Er horchte. Ein Rascheln im Gebüsch. Ein Stöhnen. Ein Würgen. Xander und
Giles folgten mit erhobenen Pfählen dem Geräusch. Cordi ging dicht
hinter Xander und hielt den Atem an. An einem steinernen Engel fiel plötzlich
etwas vor dessen Füße! Ein dunkler Schatten, der hechelnd nach Luft rang. Giles sprang mit einem Satz auf das Wesen zu, um
mit dem Pfahl auszuholen, es war ein Vampir. Er packte ihn an den
Schultern und drehte ihn um. Erschreckt fuhr er zurück und hielt Xander
und Cordi davon ab, einzugreifen: "Nicht! Es ist...Spike, seht ihr, er ist verletzt, oh mein Gott!"
Spike hob wimmernd einen Arm. Sein Gesicht war blutüberströmt, er
blutete aus der Nase, das linke Ohr war abgerissen und seine Knie waren völlig
verdreht. Man hatte ihm beide Beine gebrochen! "Bitte Giles....töte
mich...ich ertrage. ..es nicht... .sie haben... mich erwischt, diese Bastarde....erlöse mich, Buffy, ich will....nur
endlich...sterben. diese... Schmerzen, bitte!" Dann ließ er den Arm
sinken und verlor das Bewußtsein, soweit es bei einem Vampir von seinem
Schlag überhaupt eines gab. Xander mußte schlucken und Cordi vergrub ihr Gesicht auf seinem Rücken. Giles faßte einen Entschluß:
"Ich kenne eine entweihte Kirche. Normalerweise retten wir keine
Vampire, aber das hat etwas mit Willows Visionen zu tun, sie sagte, Spike
wäre schwer verletzt....da haben wir es. Los, Xander' schnell!" Vorsichtig trugen der Wächter und Xander den verletzen
Untoten davon. Cordi sah sich immerzu um, denn sie fühlte Blicke im
Nacken. Und es waren viele.... 4.
Es
war kurz vor halb 12 nachts. Buffy und Willow waren vor dem Fernseher
eingeschlafen. Buffy lag über Willows Knie, diese rüttelte mit ihrem
Kopf hin und her. Ihr Brustkorb hob und senkte sich unregelmäßig. Sie
atmete durch die Nase, ihr Mund war leicht geöffnet. Ab und zu zog sie die Augenbrauen zusammen. Plötzlich führ sie sich mit den
Händen durchs Gesicht und kratze sich die Wangen blutig. Langsam richtete
sie sich halb auf und setzte zum Schreien an, als Buffy auf den Boden
fiel, da sie die Wucht ihrer Beine vom Bett schubste. "Spike, nein!" rief sie mit veränderter Stimme. Sie
klang wie Dru. Buffy hockte sich vor das Bett. Sie nahm ihre Freundin in
die Arme. "Willow ich bin da, es ist alles gut. Es geht vorbei. Es
ist nur eine Vision! Willow hörst Du mich?"' Sie beobachtete WiIlow aufmerksam. Sie hatte die Augen aufgerissen und zitterte am ganzen Körper.
Auf einmal veränderten sich Willows Gesichtszüge. Sie bekam gelbe
Pupillen und eine Vampirfratze. Mit geweiteten Augen beobachtete die
geschockte Jägerin, daß Willow sich in Dru verwandelte... ***
Spike
hatte kein Gefühl mehr, sondern nur noch Leere in sich. Er konnte spüren,
wie er getragen wurde, hörte verschwommen Stimmen. Roch Cordelias Parfüm
mit Angst vermischt, er sah kurz hoch und blickte in das sorgenvolle
Gesicht des Wächters. Als er den Kopf hob, hatte er stechende Schmerzen: "Ohhh, bitte. ..laßt mich...warum
tut ihr...das, wo ist Dru?" Giles und Xander hatten Spike kurzerhand
auf den steinernen Altar gelegt. Cordi kümmerte sich notdürftig um seine
Wunden, verband seinen Kopf und wusch sein Gesicht. Xander holte herumliegende Holzlatten und schiente damit seine gebrochenen
Beine. Giles versuchte, den Vampir zu beruhigen. "Spike, wir haben
dich gerettet, weil wir Deine Hilfe brauchen. Es geht um Willow. Hörst Du
zu? Verstehst Du mich, Spike? Der Angesprochene nickte schwach. Giles redete weiter:" Sie und Dru
erleben die gleichen Visionen. Willow hat gesehen, wie man Dich verletzt
hat und Dru kam anscheinend zu spät, um Dich rechtzeitig zu warnen. Wer
hat Dir das angetan?" Spike hustete. Sein Gesicht verzog sich vor Schmerz. "Es ist der...Fluch...der uns alle...200
Jahre heimsucht...es geht um Machtübernahme von...unserem Hort, es
sind...ahh.." Giles schüttelte traurig den Kopf und bat ihn, sich
auszuruhen. Xander, komm mit. Cordi, kannst Du noch bei ihm bleiben? ***
Buffy
stand automatisch auf und tastete nach einem Pflock' der in dem offenen
Rucksack lag, sie ging zurück und wartete. "Dru? Wie gelangst Du in
Willows Körper? Was ist hier los, verdammt?!" sprach die Jägerin
die Vampirin an. WiIIow/Dru tastete sich über ihre Wangen. "Buffy? Ich bin's Willow, weißt Du noch? Was ist? Wieso
sagst Du Drusilla zu mir? Hab ich mich etwa in...nein, Buffy nicht. Das
ist ein schlechter Witz, stimmt doch?" Sie sprach mit ihrer eigenen
Stimme und war noch derselbe Geist. Sie war auch sie selbst, nur hatte sie das Aussehen der Vampirin. Wie ist das möglich? "WilIow,
Gott sei Dank. Ich glaube zwar nicht, daß Du etwas siehst, aber Du bist
Du, das ist das Wichtigste. Irgend ein fauler Zauber geht hier um, ich
versteh es nicht. Du hast...Dru's Körper." Sie hielt ihr den Spiegel hin und tatsächlich zeichnete sich ein verschwommenes Bild
der Vampirin dort ab. "Nein, nein, nein....das ist doch nicht wahr!
Was passiert hier?" Buffy legte den Pfahl wieder in den Rucksack zurück.
"Du...Du wolltest doch nicht...oh, Buffy. Bitte, auch wenn ich wie Dru aussehe, bitte.. komm her, umarme mich, bitte, ich beiß Dich
auch bestimmt nicht, ich habe Angst, ich... sie begann zu weinen und
vergrub ihre Fratze hinter den Händen. "Schon gut. Wir finden raus,
was läuft, versprochen." Sagte die Jägerin und scheute einen Moment, doch dann drückte sie Willow an sich. Das Telefon
schrillte. Beide erschreckten sich. Dann mußten sie lachen. Das war doch
nur das Telefon... 5.
Buffy stürzte in die Küche und riß den Hörer von der Gabel. Es war ihre Mom. Schweigend mußte sie sich anhören, wie ihre Mutter davon berichtete, daß ihre Nichte Gale seit 2 Tagen verschwunden ist. Als letztes Lebenszeichen nannte sie Buffys Namen und sie fanden ein zerrissenes Bild von ihr und Gale in dem Kinderzimmer. Buffy liefen die Tränen über die Wangen. "Was sagst Du da, Mom?" Joyce Summers wurde besorgt und gleichzeitig wütend. "Wenn sie in Gefahr ist und etwas mit den anderen verschwundenen Kindern zu tun hat und Du als Jägerin etwas damit zu tun hast, werde ich Buffy Mom redete und weinte. Gale und Buffy hatten sich erst vor 2 Jahren wiedergesehen. Sie hatten ein herzliches Verhältnis. Und von verschwundenen Kindern in Sunnydale wußte sie erst jetzt. Was ging hier vor? "Buffy, es tut mir leid. Ich mach mir Sorgen. Wie geht es Willow? Ist alles in Ordnung? Bist Du noch dran?" Buffy schüttelte den Kopf und rieb sich über die Augen. "Nein, es ist nichts in Ordnung, doch ich arbeite dran, Mom. Mach Dir bitte keine unnötigen Gedanken. Wir sind der Sache auf der Spur. Bis bald, Mom. Ich liebe Dich." Bevor ihre Mutter darauf etwas erwidern konnte, legte die Jägerin auf. Sie lief im Laufschritt die Treppe zu Willows Zimmer hoch und rief ihr zu, daß sie den Fernseher einschalten sollte. In den Nachrichten zeigten sie gerade, daß über 10 Kinder aus Sunnydale seit letzter Nacht spurlos verschwunden sind. Dann kam auch ein Bild von Gale, ihrer 12 jährigen Nichte aus New York. Buffy hockte sich neben Willow, legte ihren Kopf auf deren Schulter und begann zu weinen. 6.
Xander
und Giles fuhren im Jeep des Wächters wie der Teufel zu WilIow. Unterwegs
waren die Straßen wie leergefegt. Sie sahen tote Vampire an Ampelpfählen
angekettet, grausam entstellt. Einige lagen einfach so auf der Straße.
Giles fuhr scharfe Kurven oder wenn es sich nicht vermeiden ließ, über die Toten hinweg. Viele waren zerstückelt
und das Blut vermischte sich mit den Regenrinnsalen die die Straßen
hinunterliefen. Es begann von einer Minute auf die andere plötzlich wie
aus Eimern zu gießen. Giles erreichte Buffy telefonisch und kündigte sein Kommen an. Buffy erzählte ihm, was passiert war.
Geschockt schluckte der Wächter und ließ Xander mithören. Xander, der für
Willow tiefe Gefühle empfand, wurde bleich. "Das ist'n schlechter
Scherz. Das gibt es nicht, Giles!" Giles bremste scharf, sie waren da. "Wir werden uns mit eigenen Augen davon überzeugen. Es
gibt einen Grund für diese Veränderung. Wir finden es raus, Xander,
verlaß Dich drauf!" Xander schüttelte traurig den Kopf. "Keine
leeren Versprechungen, Giles." Der Wächter klopfte ihm auf die Schulter. "Komm, die Zeit drängt. Wir müssen uns beeilen. Spike
erholt sich bestimmt bald. Buffy muß auch mit einem Verlust kämpfen. Wir
kommen schon dahinter, das weißt Du. Bisher haben wir es immer
geschafft." Xander sagte nichts mehr. Er knallte die Tür zu und ging mit schnellen Schritten, in geduckter Haltung zu Willows Haus.
"Fällt Ihnen das auch auf, Giles? Diese Totenstille?" Giles
nickte. Er fröstelte. "Und es ist kalt." Sie schellten und die
Tür sprang auf. Buffy stürzte ihrem Wächter verheult in die Arme. Alle
Drei umarmten sich und waren froh, daß sie sich hatten.... 7.
Dru
ging durch die anderen Grüften. Zum Teil waren sie leer oder sie fand völlig
zerstückelte Körper ihrer Gefährten. Kleine Bißspuren am Hals konnten
nur das eine bedeuten: Der Neumond-Fluch. Alle 200 Jahre wurden sie der Prüfung
unterzogen, ob ihr Hort standfest war und einer bösen Vampirart entgegen
hielt. Dämonen der übelsten Sorte fuhren in unschuldige Frauen und ließen
sie Kinder der Hölle gebären. Die Frauen überlebten dies nicht. Die Kinder töteten sie während der Geburt. Es
waren kleine Vampirteufel, die dazu bestimmt waren, daß letze Vampirnest
in das ihre zu verwandeln. Vermehrten sie sich, bedeutete das eine
Katastrophe für die ganze Menschheit. Ein plötzlich aufkommender Geruch verriet ihr, daß der Meister unter ihr war. Irgendwo
in den unterirdischen Höhlen verkroch der Feigling sich und ließ zu, daß
sein stärkster Betreuer in die Gewalt dieser Monster fiel. "Wo bist
Du? Zeig Dich und hilf mir, Spike zu finden!" schrie sie die kalten Gruftwände an. In Gedanken sprach der Meister zu ihr: "Du
bist in dem Körper einer empfindsamen Seele gefangen und die Kleine ist
jetzt in Deinem Körper. Sie Dich an, liebste Drusilla! Das kommt davon,
wenn man eine 50000 empfindsame Vampirin ist. Ich muß mich leider zurückziehen, es ist schon Hilfe unterwegs. Es wird alles
wieder gut, mein dunkler Engel. Du bekommst auch angenehme
Gesellschaft." Dann verstummte er. Wie hatte er gesagt, sie hätte
sich verändert? Wo war ein Spiegel? Normalerweise war es unmöglich sich zu sehen, nur, wenn man sich es ganz fest wünschte. Dru
konzentrierte sich, als sie in einer Gruft stand, wo eine Vampirin lag,
dessen Arme und Beine so verdreht waren, daß ihr schlecht wurde. Doch in
der Mitte des Raumes vor dem Sarg war ein lebensgroßer ***
Nachdem
Xander und Giles sich mit Schrecken davon überzeugten, daß Willow zwar
Willow war, aber aussah, wie Drusilla. Und je mehr sie plapperte, um so ähnlicher
wurde sogar die Stimme von Dru! Es war eine verkehrte Welt. "Warum
wir beide, könntet ihr mir das bitte erklären? Giles, Sie wissen doch sonst immer alles, ich halte das
nicht aus! Dann läuft Dru sicher herum, wie ich, das ist doch nicht
wahr!" Giles lief vor Willows Bett hin und her." Nur die Ruhe,
Will. Es kann doch nur das eine bedeuten. Du bist schon länger empfänglich für Visionen, die sich...leider des öfteren auch
bewahrheitet haben, wie wir wissen. Und Du hast seit längerem Erfahrung
mit Hexenkunst, daher bist Du auch zugänglich für Eingriffe von
schwarzer Magie auf Deinen Körper und Deine Seele. Die Auswirkungen sehen wir ja jetzt." Willow ballte ihre Krallenhände: "Oh, wie
nett, Giles! Wie lange kann das dauern? Ich zerreiße Euch noch alle in Stücke,
wenn Ihr solche tollen Nachrichten habt!" Giles erschrak dermaßen über
den veränderten Ton in Willows Stimme, daß er zurückschreckte. Willow ließ sich ins Bett zurücksinken und nahm ein
Kissen. Verzweifelt verbarg sie ihr Gesicht dahinter und murmelte, wie
leid ihr es täte. "Laßt mich in Ruhe! Holt Spike oder wen auch
immer und versucht, alles wieder so sein zu lassen wie früher! 8.
Angel
hob Dru, die eher nach Willow aussah, doch sie war es, daß konnte er
nicht nur durch ihren Geruch feststellen, er spürte sie, wie niemand
sonst, denn er hatte sie schließlich erschaffen, auf die Arme und schlich
mit ihr so lautlos er konnte, durch die Straßen. Er fühlte Blicke im Nacken, der Schweiß verteilte sich auf seinem gesamten
Körper. Er hatte plötzlich Angst. Normalerweise kannte er keine Ängste.
Er war ein Vampir mit einer empfindlichen Seele und er wußte, was das
Nest durchmachte, auch wenn er nicht mehr dazugehörte. Diese Bestien waren bereits hier und sie vermehrten sich
schnell. Vor 230 Jahren hätten sie ihn einmal fast erwischt. Er war
unbeschadet mit seiner Exfreundin angekommen, schloß die Wohnung auf und
verrammelte sie hinter sich. Erschöpft ließ er Dru auf seinem Bett nieder und holte Atem. Gebannt fiel sein Blick auf die Tür
und er beobachtete, wie die Türklinke langsam anfing, sich auf und ab zu
bewegen. ***
Giles
stellte sich schützend vor Buffy und Xander. Buffi trat vor. "Was
willst du und wer bist du?" fragte die Jägerin gerade heraus. Sie
bekam auch eine direkte Antwort. Die Fratze des Jungen verwandelte sich in
ein unschuldiges Kinderlächeln. "Grüß Dich, Buffy, Jägerin von Sunnydale. Wie läuft's denn so? Ich soll Dich von Gale grüßen. Sie
erwartet Dich!" Buffy war alarmiert und geschockt zugleich. "Was
ist mit Gale, wo ist sie? Habt ihr sie.... doch weiter kam Buffy nicht,
denn der Junge drehte ihr den Rücken zu und lief davon. Mitten auf der Straße blieb er stehen und lachte gemein. "Hinterher!"
rief Buffy und die drei Menschen folgten einem untoten Vampirkind.... und
sie hofften, endlich Antworten zu finden. Xander blieb stehen. "Geht
ihr hinter dem Biest her, ich kümmere mich um Spike und Cordi. Giles, die Schlüssel!" Giles wollte protestieren, doch als er Buffys
bösen Blick sah, warf der Xander die Schlüssel zu. "Fahr
vorsichtig. Er ist erst ein halbes Jahr alt." Xander grinste:
"Sie können sich auf mich verlassen, daß wissen Sie doch! Vertrauen
Sie mir, Giles!" 9.
"Die
Unschuld und Reinheit von jungem Blut ist voller Kraft und Hitze. Entfacht
man das Feuer mit einem unsterblichen Kuß sind diese Kinder bald gefährlicher
als ihre Schöpfer." Marius,
Meistervampir, im Jahre 1803, Auszug aus "Chronik der Vampire". ***
Wie
in Zeitlupe bewegte das junge Mädchen sich zwischen den anderen Jungen
und Mädchen. Ihre blonde Lockenmähne schüttelte sie hin und her. Wie
eine Puppenmutter strich sie den Kindern über ihre Haare oder küßte sie
auf die Wange. Sie strahlte über das ganze Gesicht. Doch in ihren dunklen Augen war gefährlich, lüsterner Glanz.
Sie sah Buffi direkt in die Augen und winkte sie zu sich und rief sogar
ihren Namen. Buffi wollte etwas erwidern und zu ihr, als Giles sie am Arm
festhielt: "Denk dran. Das ist eine Falle, Buffi. Gale könnte eine von ihnen Buffy sah Giles böse an. Sie wußte, daß er recht
haben könnte. Doch davon wollte sie sich selbst überzeugen. Doch ihr Wächter
gab nicht auf: "Buffy, der Junge war einer von denen, er sagte, Gale
würde uns erwarten....Buffy, bleib hier, verdammt!" Doch die Jägerin war schon außer Hörweite und rannte auf die Schule zu.
Kurz vor der Treppe zum Eingang wurde sie zurückgeschleudert. Es sah aus,
als wäre eine Wand aus Glas zwischen ihnen und den Kindern. "Das ist
ein unsichtbares Kraftfeld, Buffy. Es hat keinen Sinn. Laß uns zu Willow.
Bitte!" Buffy sah Gale immer noch lächeln und winken und sich von ihr mit den Kindern entfernen. "Gale! Bitte, ich
bin es, Buffy. Ich bin keine Jägerin, hörst Du? Ich bin nicht Dein
Feind! Deine Mom macht sich große Sorgen und beschuldigt mich, Dir
Probleme zu machen!" Der letzte Satz traf das kleine Mädchen. Einen Moment lang glaubte Buffy ihre Nichte wiederzuerkennen. "Gale,
bitte...laß mich zu euch. Ich tue keinem etwas. Erinnere Dich, bitte an
unseren letzten Besuch, ich war..." Gale trat an die Barriere heran
und ihre hübschen braunen Augen wurden zu schmalen Schlitzen. Sie veränderte sich...
"Halt den Mund! Wir werden Euch alle töten, hast Du mich verstanden!
Du täuschst mich nicht, armselige Jägerin! Wir vermehren uns so schnell,
Du hast keine Chance. Geh zu Deiner Freundin. Sie braucht Dich!" und
dann lachte sie häßlich und ihre Vampirhauer glänzten gefährlich. "Nein, Gale, tu mir das nicht an!" schrie
Buffy die Barriere an und schmiß sich dagegen. Sie weinte und fluchte.
Doch es half nichts. Sie prallte ab. "Gib Dir keine Mühe, kleine
Buffy. Sie sind zu stark. Selbst für mich. Es hört sich zwar lächerlich
an... aber wir beide müssen etwas gegen diese Parasiten unternehmen, sonst habe
ich nur noch ein Häufchen Elend, über das ich bestimmen kann. Wenn Du
Deine süße Nichte nicht verlieren willst, komm jetzt mit mir. Ich
brauche Deine Hilfe, im Ernst, Buffy. Bitte!" 10.
Als
Xander an der verfallenen Kirche ankam, beschlich ihn ein ungutes Gefühl.
Was wäre, wenn Spike Cordi trotz der Verletzungen angriff, um sich an ihr
zu stärken? Oder er brachte sie dazu, sein Blut mit dem ihren zu
vermischen und dann...nein. Das durfte nicht passieren. Dz war ein Werwolf und WiIIow liebte ihn von Herzen. Aber wenn
Cordi als Vampirin umherirrte und ihn zu sich holte, dann...niemals. Er hörte
keine Geräusche, kein Luftzug, nichts. Es war dunkel und er roch
Verwesung, Blut und Moder. Als er die Tür knarrend aufstieß, um vorsichtig hindurch zusehen, sah er Cordi auf einer der
Sitzbänke liegen. "Cordi!" rief er ihr zu und stürzte zu ihr,
in voller Sorge, sie wäre verletzt. Doch sie lag da friedlich
schlummernd. Er rüttelte sie und rief ihren Namen, doch sie rührte sich
nicht. Das war doch kein natürlicher Schlaf? Er drehte sich um und mußte mit
erschrecken feststellen, daß Spike nicht mehr auf dem Altar lag! Was
sollte er tun? Giles fiel ihm ein. Er war bei WilIow. Die Arme mußte die
Hölle ebenso durchmachen, hoffentlich bemächtigte sich Dru's Geist nicht noch mehr ihrem Körper. Er wollte sich nicht vorstellen, wenn
Dru vor ihm stände, vom Aussehen genau Willow entsprechend und...nein,
nein, nein. Seine wilden Gedanken wurden durch Cordis Stöhnen
unterbrochen. "Cordelia, wach auf! Bitte! Spike ist weg! Du Schlafmütze!" Sein Herz klopfte und er war sehr aufgebracht.
Cordelia hielt sich den Kopf "Was ist los? Wo bin ich, wer...Xander!
Oh, was ist passiert? Spike ist...weg? Shit! Sorry, ich bin
eingeschlafen...was machen wir jetzt?" Sie versuchte aufzustehen,
doch kippte zurück auf die Bank. Xander stützte sie und sie gingen langsam zum Auto.
Sie fühlten sich beobachtet. Und tatsächlich: Von allen Seiten kamen plötzlich
Kinder, noch in Schlafanzügen oder völlig dreckig und die Haare
zerzaust, einige hatten Tränen im Gesicht, doch alle hatten eins gemeinsam: Ihre Münder war blutverschmiert. Langsam und
drohend kamen sie näher. "Xander....bitte, laß uns schnell weg
hier, das darf doch nicht wahr sein!" flüsterte Cordelia mit Zittern
in der Stimme. Xander tastete nach dem Autoschlüssel. Er war nicht in seiner Jacke. Ein Kind hielt ihm die Schlüssel vor die Nase und
lachte böse: "Suchst Du den hier?" Xander versuchte, nach ihm
zu schnappen, aber Fehlanzeige. Sie wurden eingekreist. "Cordi, wir müssen...kannst
Du laufen? Anders geht es wohl nicht!" flüsterte ***
Giles
hatte auf Willow/Dru's Wunsch hin ein paar Laken zusammengeknotet und sie,
so gut es eben ging ans Bett gefesselt, damit sie nicht ausrastete oder
irgend jemand weh tat. Dz kam vorbei, als die Zeit seiner Andersartigkeit
wieder zu ende war und es tat ihm sehr weh, sie so leiden zu sehen. Sie schrie ihn an, daß er sich trollen
sollte, weil er ihr doch nicht helfen könnte. Dz schluckte tapfer seine
Hilflosigkeit hinunter und sagte zu ihr, bevor er ging: "Ich glaube
an die Kraft in Dir, mein Schatz. Ich liebe Dich, daß weißt Du und ich gebe die Hoffnung nicht auf, daß Du dieses Vampirekel in Dir nicht zum
Ausbruch bringen wirst. Ihr beide seid sehr empfindsam, darum geschieht
es. Ich habe mit Giles im Buch der Schatten geforscht und dort steht euch
etwas über die Ankündigung des NeumondFluches und dem Machtwechsel. Ihr beide habt....versteh mich nicht
falsch, doch das erklärt, warum es Kinder sind, die uns bedrohen...ihr
habt noch Unschuld in Euch und ihr seid oft auch vom kindlichem Gemüt und
völliger Reinheit und Liebe. Dru hatte als Mensch auch schon Visionen und jetzt ist sie dadurch noch empfänglicher
geworden und Er schwieg, als WiIIow/Dru ihn anknurrte. Mit Tränen in den
Augen verließ er ihr Zimmer. Giles beobachtete stumm und verzweifelt das
Geschehen, er wühlte in den Büchern nach einer Lösung und kam plötzlich auf die Seite, wo geschrieben stand, daß
es nur einem Meister und seiner Jägerin gelang, diese bösen Wesen zu töten...also
sagte Buffy die Wahrheit, als sie mit dem Meister zum Höllenschlund ging!
Sie stand nicht unter seinem Einfluß! 11.
"Verschwindet!
Laßt Dru in Ruhe! Ihr bekommt sie niemals! Haut ab!" schrie Angel
die Tür an, dessen Klinke bereits gefährlich locker saß. Diese Bande
gab nicht auf, bis nicht auch der letzte Vampir des Nestes vernichtet war.
"Angel, laß uns Spike suchen. Er ist in einer Kirche gewesen, doch jetzt haben sie ihn weggeschafft. Diese Nichte von
Buffy... Gale ist die Anführerin. Sie trägt den Keim, ist aber noch
keine von ihnen. Bitte, Angel. ..ich muß Spike finden. Er lebt
noch...wenn auch schwach, bitte, ich werde wahnsinnig, wenn ich noch länger wie diese kleine, schüchterne, menschliche Willow
herumlaufen muß!" Angel gab es auf. Sie plapperte wie ein
Wasserfall, darin unterschied sie sich im Gegensatz zu WiIlow. "Warum
hältst Du nicht einmal den Mund, Dru? Ich muß nachdenken!" Dru
lachte. "Du und denken, haha! Wo ist denn Deine große Liebe, unsere Jägerin,
hm? Sie läßt Dich im Stich, jetzt wo Du sie brauchst! Ist das nicht
gemein von Buffy?" Angel wurde sauer. Er setzte sein Vampirgesicht in
Szene, drehte sich um, holte mit dem Arm aus und schlug seine Exgeliebte gegen das Kinn. Sie flog zurück und wurde noch frecher:
"Willst Du hier Wurzeln schlagen, Du Dummerchen? Sie brauchen nicht
mehr lange und die Tür ist auf. Wenn Du mich schon retten willst, hör
auf mich und laß uns abhauen und Spike suchen! ***
Spike
hatte stechende Kopfschmerzen, als er kurz das Bewußtsein wiedererlangte.
Er hob, diesmal langsam, den Kopf und lag gefesselt in einem Sarg. Seine
gebrochenen Beine waren bandagiert und geschient, die Knochen knackten und
arbeiteten. Er begann sich zu regenerieren. Die Wunde am Kopf schloß sich immer weiter. Auch dort, wo
sein Ohr fehlte, bildete sich neuer Knorpel. Doch eins wurde nicht
wiederhergestellt: Sein Durst...er bekam Hunger. Er mußte hier raus. Plötzlich
wurde der Deckel hochgehoben. Ein Kind mit gelben Augen grinste ihn böse an: "Wenn Du glaubst, Du kommst hier
weg, muß ich Dich enttäuschen, Spike. Du bist des Meisters rechte Hand
und einer der Stärksten. Wir müssen Dich leider verhungern lassen. Um
Deine kleine Freundin kümmern wir uns auch noch, verlaß Dich drauf!" Der vom Aussehen her, etwa 10jährige, lachte
gemein. Als er den Deckel wieder auf den Sarg legen wollte, hob Spike
unter Stöhnen beide geschienten Beine und stemmte die Füße dagegen:
"Was habt Ihr mit Dru gemacht? Wo ist sie?" Doch der Vampirbastard antwortete nicht, sondern drückte mit einer Hand den Deckel
spielend leicht gegen Spikes Gegengewicht. Er schrie vor Schmerz und ließ
es sein. Krachend knallte der Deckel zu und es wurde dunkel. "Ihr
Bestien!" schrie er und hielt inne. Er mußte wieder zu Kräften kommen und schnell Nahrung suchen. Er würde es diesen kleinen
Biestern zeigen. Dru lebte also, daß gab ihm Hoffnung. Er entspannte sich
und fühlte, wie der Todesschlaf ihn überkam. Es wurde hell.... 12.
Giles
wurde unsanft an seinen Schultern gerüttelt und erschrak, als er Xander
und Cordelia mit besorgten Gesichtern vor sich sah. "Giles,
aufwachen! Wir haben Schwierigkeiten, hören Sie? Spike ist weg!"
Schlagartig war der Wächter hellwach. "Was sagst Du da?" Xander berichtete knapp, was vorgefallen war. "Was machen wir
jetzt?" Giles stand auf, fuhr sich durch die Haare und gähnte.
"Frühstücken. Wir haben seit Ewigkeiten nichts mehr gegessen. Wenn
wir uns ordentlich satt essen, wird uns schon eine Lösung...."
Willows Stöhnen unterbrach Giles: "Spike, wo bist Du? Wir helfen Dir, hörst
Du? Angel und ich suchen Dich...suchen Dich....bitte, zeig mir, daß Du
noch lebst...bitte, Spike..." nuschelte WiIIow mit Dru's Stimme.
Cordelia hatte eine Idee. "Wie wär's wenn wir sie suchen lassen, vielleicht findet sie Spike ja. Wenn diese Visionen so realistisch sind,
wird sie uns zu Spike führen!" Cordelia blickte die Männer prüfend
an. Xander schüttelte den Kopf." Das kann auch schiefgehen. Denk
dran, diese kleinen Blutsauger hätten uns beinahe erwischt!" Giles ging die Treppe hinunter und plapperte wieder fröhlich drauf los:
"So unrecht hat Cordelia auch nicht, es könnte klappen. Sie hat
gesagt, daß Angel bei ihr ist, also suchen die beiden bereits nach Spike.
Und wenn Buffy diese Waffe gegen die kleinen Monster hat, dann ***
Buffy
war die ganze Nacht auf den Beinen gewesen und ließ sich vom Meister in
die Kampfkunst gegen diese bösen Wesen einweisen. Sie dachte an ihre
Nichte und der Meister wunderte sich nicht, über welche Kraft und Wut die
Jägerin verfügte, wenn ihre Familie im Spiel war. Er ließ sie viele Saltos und Kicks machen und ihre
Ausweichtechnik war nicht so ihre Stärke und da war der Zeitpunkt für
die Waffe gekommen, der Meister machte es sehr spannend, doch Buffy mußte
sich in Geduld üben, sie hatte schon oft diverse Duelle mit dem Obervampir gehabt, die jedoch immer unentschieden endeten. Nun kämpften
sie für dasselbe Ziel und waren ein erstaunlich gutes Team. Er ließ ihr
Zeit. Und sie mußte ihm einfach vertrauen, was blieb ihr anderes übrig?
Diese Biester hatten nichts mehr von seinem Nest übrig gelassen, bis auf seine 2 stärksten Vampire. Der eine war
verletzt, und Dru sollte wahnsinnig werden. Gedanken über Gedanken
zermarterten Buffys Hirn. Doch sie mußten es schaffen, sie wollte Gale
nicht an diese bösen Wesen verlieren. Sie war erst 12 Jahre alt und hatte noch ihr ganzes Leben vor sich! 13.
Drusilla
und Angel verbrachten den Tag über in einer leerstehenden Gruft auf dem
Sunnydale Bezirksfriedhof. Drusilla sprach im Schlaf andauernd Spikes
Namen und redete auch von Willow. Angel ertrug es nicht und stieß sie von
sich, als sie sich an ihn schmiegte. Sie sah aus wie Willow, verhielt sich aber wie Dru. Schön verrückt. Warum
taten diese Biester ihr das an? Das sollte ihn einen Dreck scheren, er
liebte Dru nicht mehr. Er liebte...was machte Buffy nur? Wo war sie? Es
war lange her, seit sei sich das letzte Mal gesehen hatten. Wie würde es diesmal sein? Er schluckte. Oh, Buffy! Hoffentlich
wird alles gut! Deine Nichte tut mir leid! Rette sie, Du schaffst es. Du
bist die stärkere gewesen und Du warst es immer und wirst es immer sein!
Er weinte sich in den Schlaf, suchte Dru's Hand und drückte sie so fest, bis sie sich losriß... ***
Giles,
Cordelia und Xander kramten in Willows Zauberbüchern herum und fanden
schließlich einen Bannspruch, der Dru's Geist daran hindern sollte, völlige
Gewalt über Willow zu erlangen. Sie streuten heiliges Salz über das
Bett, legten ihr vertrocknete Rosenwurzeln auf den Hals, wobei sie sich hin und her wand und blutige Tränen weinte. Ihr
Körper war schweißnaß. Als sich plötzlich auch noch die Klamotten veränderten,
riet Giles zur Eile: "Oh, nein. Seht nicht hin. Schließt die Augen
und sprecht den Vers! Schnell!" flüsterte er und die Drei stellten sich Hand in Hand vor das Bettende und sprachen synchron den
Bann: "Wende Dich ab, gequälte Seele. Es ist der falsche Ort, den Du
erwählt hast, wende Dich ab und geh wieder dorthin zurück, wo Du zu
Hause bist! Wende Dich ab und kehre heim, alles wird wieder wie früher sein!" 14
"Sie wollten mein Leben...sie tranken es aus mir heraus, ich konnte mich wehren, soviel ich wollte, ich erlag ihrer Macht Sie hatten eine solche Kraft und ich konnte nichts anderes tun, als sie gewähren zu lassen... " Jonathan
Harker, nach dem Angriff der Vampirinnen, aus Stokers "Dracula" ***
Die
Dunkelheit fiel über die verschlafene Stadt Sunnydale herein. Der Mond
wurde von dicken Wolken verdunkelt. Es wurde immer windiger, bis sich
schließlich ein richtiger Sturm anbahnte. Nachdem Cordelia, Xander und
Giles alle Friedhöfe abgeklappert hatten, blieb nur noch der Höllenschlund. Wo sonst sollten diese Wesen sich befinden. Dort
war auch Buffy mit dem Meister und hoffentlich hatte sie es geschafft, mit
dieser Waffe in Kontakt zu treten. Viele Kinder standen vor dem Tor und
riefen synchron Gales Namen. Mit Kreuzen und 15.
Die
Vampirkinder schleppten Willow zu Spike. Dieser spürte ihre Nähe und, daß
etwas faul war. Das war nicht Dru. Nur teilweise. Was sollte das? Es war
ihr Körper, doch die Klamotten waren miserabel. Sowas trugen Menschen.
Aber nicht seine Dru. Doch er witterte sie! Als der Sarg geöffnet wurde und sie auf ihn geschmissen wurde,
begann er zu schreien, als auch er die Veränderung sah, die mit ihr vor
sich ging. Er roch den Menschen in ihr und den Vampir....sein Durst machte
ihn halb verrückt und nun bekam er das, was er eigentlich noch nie verspürt hatte: Angst....sie sollten sich selbst
vernichten, damit diese Bestien endgültig herrschen konnten! Wenn das
geschah, war die gesamte Menschheit so gut wie ausgelöscht Spike drehte
sich von ihr weg und mußte sich schwer unter Kontrolle halten... ***
Angel
wurde unsanft geweckt. Dru zerrte und zupfte an seinem Arm:
"Aufwachen, Du schwacher Blutsauger! Ich spüre Spike ganz deutlich!
Etwas...ist passiert, mein....Geist bekommt...ich bin langsam wieder ich,
glaub ich zumindest...los! Entweder Du kommst mit und siehst Deine Buffy dadurch wieder oder ich geh ohne Dich! Was ist,
hm?" Angel sah Dru an. Sie begann, sich zu verändern. Ihr Gesicht
war teils Willows, teils Dru's. Da war etwas ganz und gar nicht in
Ordnung. Doch er wollte Buffy einerseits wiedersehen, andererseitsquälte es ihn..."Geh allein!" sagte Angel nur. Dru lachte:
"Natürlich, gern! Wie konnte ich nur fragen, Du feiger Hund! Und
wenn sie mich kriegen, ist es Deine Schuld, hörst Du?" Angel
verkniff es sich, etwas darauf zu erwidern. Er sah Dru nach und verstand
sich selber nicht 16.
Buffy
fühlte, wie der Trank sich in ihrem Körper ausgebreitet hatte. Er
schmeckte tatsächlich nach Erdbeere und sie schwankte ein wenig, als wäre
sie betrunken, nachdem sie den Kelch wieder in die Obhut des Meisters zurückgab.
Sie hatte ein wenig Bammel davor, daß Blut von Untoten in sich zu haben und deren Opfer, doch es war für
alle Jägerinnen bestimmt und sie würde wissen, wann sie dessen Macht
einzusetzen hatte. Sie ging durch den Blutsee und gelang in eine weitere Höhle.
Sie sah viele Kinder aus Sunnydale, die plötzlich neben ihr und hinter ihr und vor ihr hergingen, doch sie
griffen sie nicht an und redeten auch nicht mit ihr. Buffy spürte, daß
ihre Begegnung mit Gale nicht mehr lange auf sich warten ließ...Ihr Körper
spannte sich. Ihr Hals schmerzte und leuchtete von innen. Ein Raunen ging durch die Kinder. Sie wichen vor ihr zurück. Buffy faßte
sich an den Hals und ging tapfer weiter.... ***
Drusilla
hielt sich geduckt. Sie verkroch sich hinter jedem Strauch und jedem Stein
und hoffte, nicht in die Hände dieser Bestien zu fallen. Sie kam fast zu
gut voran, wie ihr schien. Vielleicht wollten diese Ungeheuer ja, daß sie
Spike fand? Angel war ein Bild des Jammers. Er sollte gar nicht hier sein. Buffy hin oder her. Doch das ging
sie nichts an. Sie wollte nur eins: Überleben. Sie war plötzlich davon
überzeugt, Spike zu wittern. Also Dru, immer der Nase und dem Herzen
nach, sagte sie sich. So schnell sie konnte, lief sie auf den Höllenschlund zu.... 17.
Der
Wächter und seine zwei Begleiter wurden bald fündig. WiIIow lag mit
Spike, der heftig atmete, in einem Sarg. Sie war immer noch bewußtlos.
Keines der kleinen Monster war in der Nähe. Spike schwitze stark, Xander
und Cordelia rümpften die Nase: "Puh, ich wußte nicht, daß er so einen Geruch hat!" Xander wendete den Blick ab und
blieb mit Cordi stehen. Giles gebot den beiden, still zu sein: "Er kämpft
mit sich. Er wird doch nicht..." bevor Giles etwas tun konnte, war
Spike aufgewacht und hatte sein "nettes" Gesicht aufgesetzt. 18.
Dru
lief so schnell sie konnte, durch die dunklen, schwach beleuchteten Gänge,
mit Fackeln oder Kerzen. Sie blickte sich nicht um, sie stolperte,
rappelte sich hoch und hatte nur noch Spike vor Augen. Sie würde ihn
finden und dann würden sie es entweder überleben oder gemeinsam sterben. Sie spürte, daß sie von allen Seiten beobachtet
wurde. Sie blieb stehen, um sich ein wenig auszuruhen. Das war ihr Fehler!
Denn kaum hatte sie sich zum Gehen entschieden, kamen zwei Vampirkinder
von vorne und je zwei von links und rechts auf sie zugeflogen! Sie sprang gedankenschnell ebenso in die Höhe,
breitete Arme und Beine aus, um die kleinen Monster von sich zu
schleudern. Sie hatten jedoch mehr Kraft, rissen sie zu Boden und
verbissen sich in ihre Glieder. Dru wehrte sich so gut sie konnte, doch verhinderte es nicht, daß die Biester ihre Unterschenkel böse
verletzten. Hautfetzen hingen von ihren Knien. Sie vermischte Weinen mit
Schreien und sie schrie und schrie immer hysterischer und lauter, bis der
Schall an den Wänden das Gekreische von Dru so sehr wiedergab, daß er sich vervielfachte. Dagegen kamen diese kleinen Teufel
nicht an. Sie begannen wie normale Kinder zu weinen, hielten sich die
Ohren zu und Gales Stimme tönte über Dru - 5 Gekreische: "Kommt zu
mir!" und sie zogen sich tatsächlich zurück.... Dru
hörte auf zu schreien, als keines der Teufel mehr zu sehen war. Langsam
richtete sie sich auf, stütze sich an den Wänden, nahm eine Fackel aus
einem Vorsprung und humpelte tapfer in die Richtung, wo Spike war und sie
spürte auch noch eine andere Gegenwart....lhr Gesicht wurde zur Fratze. "Spike, ich bin gleich
bei...Dir." Sie spürte das Blut, was an ihren Beinen warm herunter
lief ***
Buffy
ließ sich nicht nervös machen, Nachbarskinder aus Sunnydale, die sie flüchtig
kannte, starrten sie böse von der Seite an. Auch Gales beste Freundin
Tania war darunter. Und Peter, der heimlich für Gale geschwärmt hatte.
Buffy blieb stehen. Sie waren am Ziel. Eine kleinere Höhle mit vielen dicken TropfeteinGebilden, die in allen Farben
glitzerten und die von Kerzen nur so wimmelten, war das Versteck der
Anführerin. Spike und Willow lagen auf einem Alter, beide in eine Art Trance, wie es
Buffy schien, denn sie waren aneinandergefesselt und bewegten ihre
Lippen....Buffys Hals erwärmte sich. Sie bekam ein Würgegefühl und
schluckte ihre "Waffe" schnell wieder hinunter. Es war das Zeichen. "Hallo, Buffy. Das Du Dich freiwillig nicht ergibst, war mir
schon klar. Wir werden sehen, wer hier die Vorteile genießt. Dru kommt
auch gleich und wenn meine Getreuen sie töten, bist auch Du nur eine
Frage der Zeit!" Gale lachte böse. Sie saß in einer roten Robe, auf einem kleinen Felsvorsprung, der wie eine Art Thron aus dem
Stein hervorstach, und hatte den Kopf erhoben. Ihre blonden Locken waren
blutgetränkt und ihr Mund war noch mit Blutresten versehen. Buffy wandte
den Blick ab. Nur nicht aus der Fassung bringen lassen, dachte sie bei sich. "Sieh mich an!" befahl das Mädchen.
Buffy tat es. "Gale, weißt Du noch, wie wir Baseball gespielt haben
und Du den Ball über den Zaun geschmettert hast? Wie David Brown Dich
immer damit ärgerte und er Dir hinterher einen dicken Eisbecher ausgeben mußte?" Buffy ging einen Schritt auf sie zu. Ihr
Herz hämmerte und die Flüssigkeit in ihr, drohte, herauszukommen. Sie glühte
in ihrer Kehle. Es fiel ihr schwer, zu sprechen. Gale sah sie, ohne Regung
im Gesicht, an und schrie: "Was soll das? 19.
Willow
wurde zu Hause von Oz erwartet. Weinend fielen auch sie sich in die Arme.
Willows Eltern kamen erst morgen zurück. Bis dahin würde der erste
Schrecken verdaut sein. Willow und Oz hatten sich zusammen in das große
Bett aneinander gekuschelt und WilIow erzählte alles haarklein. Sie fühlte sich immer noch ein wenig wie Dru,
in ihrem Körper kribbelte es und sie war aufgewühlt von den Worten, die
sie Oz entgegen geschleudert hatte. Doch Oz tat das einzig Vernünftige,
um seine plötzliche Quasselstrippe zu beruhigen: Er zog sie an sich und sie fielen in einen leidenschaftlichen Kuß.... ***
Nachdem
alle Formalitäten mit Polizei und Gales Eltern geklärt waren, durfte
ihre Nichte noch bei Buffy bleiben. Bei einer großen Schüssel
selbstgemachten Popcorn und viel heiße Schokolade hockten sie auf Buffys
Bett und lachten schon wieder so laut, bis Joyce an die Tür klopfte und sie zum Schlafen ermahnte. Sie sahen sich noch eine
Komödie über Stan und Olli an über die sie leise kichern mußten und
sich die Hände vor den Mund hielten, um nicht in völlig entartetes Gelächter
auszubrechen. Buffy
lächelte im Schlaf und drückte sie ebenso an sich.
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