Buffy - Stories 

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Hier könnt ihr -- bis jetzt 6 -- von Buffy - Fans geschriebene "unheimliche" Stories lesen. Sie sind persönliches Eigentum von Meike Benner! Vielen Dank an Meike für die tollen Geschichten.
Vervielfältigungen, auch auszugsweise, nur mit ausdrücklicher Genehmigung von Meike Benner ! Kopieren bzw. Ausdrucken sind nur für private Zwecke erlaubt. 
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Das Duell der Verdammten Autor: Meike Benner (meike-benner@web.de)
TITEL: Das Duell der Verdammten
FREIGABE: ab 12
INHALT: Ein junges Mädchen erfuhr plötzlich, daß sie nicht menschlich sei und lief einfach davon. Doch als sie Gleichgesinnte fand, die ihr mitteilten, daß sie eine Aufgabe erfüllen mußte, wurde sie sich ihrer selbst bewußt und erkannte, daß davon Entscheidungen abhingen, die sogar die Welt verändern könnten...
DISCLAIMER: Die Buffy-Charaktere gehören Joss Whendon und einigen anderen

 

Das Duell der Verdammten

1. Die Hetzjagd

Als das junge Ding erfuhr, woher sie kam und wer sie geboren hatte, verlor sie die Nerven. Sie riß aus. Delia, sie war in einem Pflegeheim untergebracht gewesen, ist volljährig und eine atemberaubende Schönheit: lange, glänzende, schwarze Haare, schlank und groß, auch kräftig gebaut. Sie konnte so manchem Typ den Kopf verdrehen.
Ihre Pflegeeltern, Ella und Rich Cassidy wurden von der staatlichen Behörde für unzurechnungsfähig erklärt, da sie das Kind angeblich von sich wiesen, ohne Grund. Irgend jemand hat die ganze Geschichte gemeldet. Dieser Jemand war ein Unbekannter. Niemand im Ort Galen hatte ihn bemerkt, gesehen oder von ihm gehört. Es war mysteriös. In Wahrheit hatten Delias Eltern sie geliebt und so erzogen, daß sie alles Wichtige über das Leben erfuhr. Die Nachricht über die Herkunft ihrer Tochter ließ sie vor Angst und Wut fast verzweifeln, so beschlossen sie, den Mut nicht zu verlieren und Hilfe zu holen. Noch in derselben Nacht, als Delia verschwand, bekamen sie Besuch von jenem Unbekannten, der Ihre Identität meldete. Es war ein hagerer, bleicher Mann, in Schwarz gekleidet, völlig vermummt, die Augen waren glitzernde Schlitze. Seine Stimme war dunkel, aber freundlich. „Ich werde ihr Kind suchen. Und wenn es mich das Leben kostet.“ sagte er. Als die Cassidys von einer Belohnung sprachen, winkte er energisch ab. „Ich tue es für Delia, um sie wieder von Ihnen behüten zu lassen. Hier hat sie eine bessere Welt, als die in der sie hineingeboren wurde.“ antwortete er. Der letzte Satz ließ die Eltern stutzig werden. Als sie erfahren wollten, ob er denn wußte, wer, vor allem wo ihr Kind geboren wurde, bekam der Unheimliche keinen Ton mehr heraus. Delias Vater wurde zornig und bearbeitete ihn bis in die Morgenstunden, doch vor dem ersten Hahnenschrei drängte der Unbekannte, gehen zu müssen. Seine letzten Worte waren:“Wenn Sie am Leben bleiben wollen, Sie haben mich nie gesehen. Ihre Tochter wurde von einem Menschen und einem Wiedergänger gezeugt.“ Die letzten Worte ließen Ella und Rich für lange Zeit verstummen.

Und diejenige, die Reisaus nahm, war die ganze Nacht unterwegs gewesen, solange bis sie nicht mehr konnte. Sie rannte, schrie, stolperte, rappelte sich hoch, redete wirr und machte ihrer Wut und ihrer Verzweilung Luft. Sie dachte an Ella und Rich. Sie machten sich bestimmt große Sorgen. Doch sie hatte ein Gefühl in sich, das sie nicht losließ. Es trieb sie vorwärts, rief ihren Namen, lockte sie. Diese Stimme in ihrem Kopf ließ sie laufen, ohne Pause. Sie kam in einen dichten Tannenwald, wo alles frisch nach Harz und Blüten roch. Sie entdeckte eine breite Spalte in einer großen, alten Kiefer und verkroch sich darin. Schmutzig, in Schweiß gebadet, am ganzen Körper zitternd, schlief sie unruhig ein.

2. Die Suche

Der Unbekannte war ebenfalls unruhig. In seinem Hort hatten sich der Clan und dessen Verbündete eingefunden. Weit weg von Galen entfernt, in einer verfallenen Ruine, bei Fackelschein und Mondlicht hockte er unter seinen Gefährten. Sie bildeten einen Kreis um ihn, alles Männer. Jeder gestrikulierte wild mit den Armen und alle unterhielten sich aufgeregt. Dann wurde es plötzlich still. Leon begann zu berichten. Er war der Unbekannte. Die Männer starrten ihn an, nickten stumm oder neigten schuldbewußt die Köpfe. Als er fertig mit Erzählen war, öffnete sich der Kreis um ihn und er verschwand. Dann schloß sich der Kreis wieder und der Clan beriet sich bis Sonnenaufgang. Dann verschwand jeder auf seine Art. Still und unerkannt. Zurück blieben kalte Mauern und abgebrannte Fackeln. Ein seltsamer Geruch lag in der Luft. Es war, als ob sich etwas anbahnte.

3. Das Abenteuer

Als Delia erwachte, hatte sie einen Bärenhunger. Sie hatte Speichel auf ihren vollen, roten Lippen. Als sie aus ihrem Versteck hinaus wollte, durchfuhr sie ein stechender Schmerz, wie ein Blitz durchzuckte es ihren Körper. Siedendheiß fiel ihr wieder ein, warum sie zurück in ihren Unterschlupf mußte. Doch sie hatte Hunger. Ihr Überlebenswille war stärker als ihre Identität. Unter fürchterlichen Krämpfen schleppte sie sich keuchend und wackelig auf den Beinen dahin. Im Schatten des Waldes brannte die Sonne nicht so sehr Blasen in ihre Haut. Sie hörte die Stimme nicht, darum lief sie einfach stur geradeaus. Dann kam sie an eine Gabelung und blieb verwundert stehen. Erschöpft fiel sie auf die Knie. Weinend hielt sie die Hände vors Gesicht. „So geht es mir auch. Mein Körper lebt in zwei Hälften. Was soll ich bloß tun? Ich will Delia Cassidy sein!“ schrie sie beinahe hysterisch. Ihr Schrei verebbte in der Stille des Waldes.
Während sie weiterlief, bemerkte sie, daß sie nicht mehr allein war. Jemand war in ihrer Nähe. Ihr Instinkt ließ sie etwas spüren. Er war ihr noch fremd, doch sie lernte ihn zu benutzen. Sie wurde immer langsamer und begann zaghaft vor sich hinzupfeifen. Sie pfiff das Lied, was Ella ihr immer gesungen hatte, wenn sie sich einsam fühlte. Mit einem Mal blickte sie nach oben und dachte, ein Adler griff sie an. Sie hörte Schwingen und ein Quieken, hell und klar. Es hatte nur eine paar Sekunden gedauert, da stand plötzlich ein großer, dünner Mann vor ihr. sie zuckte zusammen und ließ sich einfach auf den Boden fallen.
Sie fühlte sich, als würde sie ersticken. Röchelnd griff sie sich mit den Händen an den Hals „Laß es sein, bitte...ich will nicht sterben...“ flüsterte sie. Die Kraft des Mannes entschwand langsam. Delia blinzelte in seine Richtung. Benommen strauchelte sie auf, er ging zu ihr und stütze sie. „Stell keine Fragen, vertrau mir. Ich bin wie du.“ Delia staunte und ließ den Mund offen stehen. Ihre funkelnden Augen weiteten sich. „Es gibt jemanden wie ich.“ stammelte sie. „Es gibt viele von uns.“ sagte der Mann. Dann nahm er sie an die Hand. „Mach die Augen zu. Es geht nach Hause. Ruh dich aus.“ „Bringst du mich zu Ella?“ fragte Delia hoffnungsvoll. „Nein,“ sagte der Mann, „vorerst noch nicht. Du wirst in Sicherheit gebracht und du wirst dich dort auch zu Hause fühlen.“ Als das Mädchen den Mund aufmachen wollte, legte der Unheimliche ihr den Finger an den Mund. Delia schreckte zurück, denn der Finger war eiskalt. Wie tot. Schnell tastete sie ihre Hände ab. Die aber waren nicht so eiskalt. Merkwürdig, dachte sie. Plötzlich fühlte sie ein Kitzeln um die Nase und Wind im Haar. Sie sah die Hand vor Augen nicht. Als sie sprechen wollte, war ihre Kehle trocken. Es war so, als schwebe sie. In Gedanken fragte sie, wo ihr Begleiter sei, dann hörte sie seine Stimme:“Du brauchst keine Angst zu haben. Folge mir einfach. Das wir fliegen können, ist normal.“ Ich fliege, dachte sie und freute sich aufeinmal. Sie lebte. Sie war frei. Sie genoß sich selbst. Sie hatte Fähigkeiten, von denen sie immer träumte. Dieser Traum war nun Wirklichkeit.

Ella und Rich waren seit einer Woche nur zu Hause. Die regelmaßigen Informationen von ihrem unheimlichen Informationen hielten sie in der Hoffnung, ihre Tochter bald wiederzusehen. In den Nachrichten hörte man aufeinmal von Toten, die umherwandeln und Menschen angreifen, die sie entweder zerstückelten und aßen oder in neue lebende Tote verwandelten. Sie ließen den Fernseher laufen, versuchten, so normal wie möglich zu leben. Die Fenster waren verhüllt, vor ihrer Tür hingen Knoblauchstauden und Kruzifixe. Sie dachten, so könnten sie sich schützen.

4. Die Erkenntnis

Der Ort, an dem Delia versteckt wurde, lag an der Grenze zu einem sagenumworbenen Land. Es wurde von Menschen gemieden, nur selten verirrten sich Wanderer oder ahnungslose Reisende dorthin. Man munkelte, daß diejenigen, die dorthin kamen, auch nie wieder auftauchten. Viele glaubten, einige, die verschwanden, kamen als Zombies oder Vampire zu ihren Liebsten und nahmen sie mit sich oder töteten sie auf bestialische Weise.
Delia hatte sich in ihrem Versteck seit vier Tagen ausgeruht. Sie fühlte sich tatsächlich, als wäre sie zu Hause. Der Unheimliche, er nannte sich Leon, erklärte der Langhaarigen, das ihre wirklichen Eltern nur wenige hundert Meter auf dem Friedhof der Namenlosen begraben lägen. Delia wußte sofort, was Leon meinte: „Ich habe davon gehört. Da liegen die, die verflucht sind.“ Ihre Stimme klang traurig, als sie das sagte. „Ja, es ist wahr. Deine Mutter war dein Ebenbild, Delia. Sie war unsere Königin. Ihr Name war Analaya. Sie war eine Blutsaugerin. Bis sie sich in einen Sterblichen verliebte. Das hatte zur Folge...“ Delia vollendete den Satz: „Das ich gezeugt wurde.“ Leon nickte nur. „Ich bin dein Bruder.“sagte er. Delia erfuhr noch, daß ihre Pflegeeltern Bescheid wüßten. Das beruhigte sie. Leon sprach aber auch davon, daß es Krieg zwischen reinrassigen Vampiren und den Halblingen, wie sie genannt wurden, gab. Der Fürst aller Unsterblichen, Raman, sozusagen ein Verwandter von Dracula, hetzte seine Meute auf sie und ließ sie foltern und einfach verrecken. Delia hat jedoch eine gewisse Macht, da sie die Tochter der Königin war und es wäre eine Schande für den Fürsten, sie abzuweisen. Sie müßten miteinander verhandeln. Langsam wurde sie sich ihrer Existens bewußt. „Ja, Delia. Du bist eine von uns. Und dazu noch eine Prinzessin.“ Delia sprang in die Luft vor Freude. Jetzt würde alles gut werden, das spürte sie.
In den nächsten Tagen versammelten sich Leon und seine Familie. Delia lernte noch viele kennen, die so waren, wie sie. Sie bereiteten sich auf die große Zusammenkunft mit Raman und seinem Gefolge vor. Der Fürst ahnte natürlich schon etwas im Voraus und schickte Spione in die Ruine. Darauf waren die Halblinge natürlich vorbereitet gewesen. Es gab einen blutigen Kampf mit vielen Verletzen. Leon hielt sich mit Delia unter der Ruine auf, da waren unterirdische, lange Tunnel, die zu einer Gruft führten. Das höhlenartige, große Loch in den Steinmauern war mit einer stabilen Felsplatte getarnt. Dort in der Gruft standen viele, alte leere Särge oder Holzfesser, wo Wein gelagert wurde. Es war ein Unterschlupf für viele, wenn Gefahr drohte. Sonst hausten sie in Felsspalten oder gruben sich tiefe Löcher. Delia lag in einem zersplitterten Sarg, sie war in einer Art Trance. Sie spürte allmählich die verborgenden Kräfte und die Macht, die in ihrem Körper schlummerte. Sie dachte auch an Ella und Rich, das gab ihr ebenso Kraft. „Delia, es ist Zeit. Wir müssen gehen.“ brachte Leon sie in die Wirklichkeit zurück.

5. Das Duell

Der Himmel färbte sich dunkel und verdeckte mit dichten Wolken den blassen Mond. Als wolle er von dem Spektakel verschont bleiben. Alle Halblinge, mit Delia und Leon an der Spitze, flogen mit rasender Geschwindigkeit zu Ramans Festung. Sein prächtiges Schloß war standhaft auf einem Felsen zu sehen. Es sah so aus, als würde sich das Gebäude aus der Erde erheben.
Um die Burg flogen echsenhafte, monströse Fledermäuse, die wirklich eher Drachen gleichkamen, so häßlich, daß man sie nicht beschreiben. Das waren die Wächter. Ramans Kreaturen. Die Halblinge kündigten sich mit kämpferischem Wolfsgeheul an. als die fliegenden Bestien Delia erblickten, wagten sie es nicht, anzugreifen. Delia war aufeinmal stolz auf sich. Sie hatte keine Angst. Sie lächelte sogar. Leon aber riet ihr, wachsam zu bleiben. In der Vorhalle der Burg war niemand. Es war still. Zu still. Sie planten wahrscheinlich einen Überraschungsangriff. Plötzlich blieb Delia stehen. Sie schnupperte in der Luft. „Ich rieche Raman. Er liegt in seiner Gruft.“ rief sie. „Bleib hier. Ich mach das.“ bat Leon und sah sie ernst an. Doch Delia war energisch. „Ich werde ihn bestrafen. Ich komme mit Dir.“ Leon´s Gesicht wurde weicher, er lächelte die Prinzessin an:“Ganz die Mutter.“ meint er nur.
Sie fanden Raman schlafend im Sarg. Bevor Delia bei ihm angelangt war, stürzte er sich auf Leon. „Du Bastard! Dafür wirst du sterben!“ schrie er. Delia mußte hilflos zusehen, sie konnte nicht eingreifen, es ging alles sehr schnell. Raman hielt ihn an den Schultern, zog ihn mit sich an die Decke und hackte seine spitzen, langen Hauer zweimal tief in Leons Kehle. Doch er trank nicht, sondern spie das Blut auf Delia. „Du bist Schande für unsere Sippe!“
Delia streckte ihm ihre Arme entgegen. Sie versuchte, in Ramans Gedanken einzudringen. „Wir haben alle das Recht zu existieren. Selbst du bist nicht mächtig ohne die Menschen. Du bist böse.“ Raman hob den Kopf, sah Delia ins Gesicht. Er ließ Leon los, der am Boden liegenblieb. Seine Wunden verheilten nicht. Er starb. Feine Lichtstrahlen drangen durch die Felsen. Die Sonne ging auf. Delia kam auf ihn zu. Raman wich zurück. „Nein, nicht, bitte, Prinzessin, ich bin im Unrecht! Ich gebe auf!“ Raman wurde durch eine fensterlose Öffnung gestoßen. Delias Augen weiteten sich. Sie wollte ihn festhalten, doch er kippte nach hinten und stürzte in die Tiefe. Delia verbarg ihr Gesicht, als sie mitbekam, wie er lichterloh brannte. Sein Todesschrei halt heute in ihren Träumen noch in den Ohren.
Seit Ramans Tod lebte sie wieder bei ihren Pflegeeltern. Die hatten schon geglaubt sie sähen ihre Tochter nie wieder, aber dann waren sie überglücklich, als sie zurückkam. Die Halblinge behielten Delia im Auge. Sie traf sich regelmäßig mit ihrem Volk, um weitere Hindernisse zu bekämpfen. Sie wußte, wo sie hingehörte. Denn sie hatte eine große Familie.

ENDE


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