Story 
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Diesmal wieder eine Geschichte von Dani. 
Wer sich die Seiten ausdrucken möchte, dann nur zur eigenen Nutzung. Es ist ohne schriftliche Genehmigung der Autorin / des Autors nicht erlaubt, den Roman und Teile daraus zu vervielfältigen, systematisch auszuwerten oder auf gedrucktem bzw. elektronisch gespeichertem Weg zu verbreiten.
Viel Spaß beim Lesen!
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Buffy - Im Bann der Dämonen: Kräfte wider Willen


Was würde Buffy nicht alles für einen wohlverdienten Urlaub geben. Und wie es der Zufall will, kommen ihr, Willow und Xander eine Woche am Strand von Malibu geradewegs ins Haus geflogen. 
Trotz Giles Zweifeln machen sich die Freunde auf. Das Trio verbringt zuerst noch eine schöne Zeit am Strand. Aber dann häufen sich immer mehr ungewöhnliche Ereignisse. Und als ob dies nicht schon genug wäre, verliert Buffy ihr Kräfte. Dafür erhält diese Jemand anders und will Buffy als Jägerin ersetzten. Buffy kann dies nicht zulassen und fährt zurück nach Sunnydale.
Doch dazu muss sie erst noch gegen eine Menge Untoter kämpfen. Wird es ihr gelingen, die Macht der Jägerin wieder ins Gleichgewicht zu bringen? Schafft sie es nicht, bedeutet dies das Ende der Jägerin. Und das Ende der Menschheit…



Buffy - Im Bann der Dämonen: Kräfte wider Willen


PROLOG

“Warum kann ich nicht einmal einen Vampir treffen, der nicht immer ein Versteckspiel veranstaltet?” Buffy kauerte auf einer kleinen Mauer, die Mitten auf der Wiese des Weatherly Parks stand. Sie schaute auf die Uhr und verdrehte die Augen. Es war fast drei Uhr morgens und sie war hundemüde. Aber trotzdem hielt sie weiter Ausschau nach dem Toten, der hier herum lief – den sie jagen musste.
Sie trug eine schwarze Stoffhose in Kombination mit einem weißen Rollkragenpulli und weißen Turnschuhen. In ihrem Gürtel steckte ihr Pflock. 
Buffy spähte in die Dunkelheit, versuchte den Vampir ausfindig zu machen. Aber er war nirgends zu sehen. Sie war sehr angespannt – konnte ihr Herz schlagen hören. Ein Windstoß ließ die wenigen Blätter, die auf dem Gras lagen in die Höhe treiben und einmal im Kreis drehen. 
Plötzlich richteten sich ihre feinen Nackenhaare auf. Aber zu spät. Mit einem lauten Knurren packte sie der Vampir an den Schultern und stürzte mit ihr zu Boden. Buffy stöhnte auf, als sie mit ihrer rechten Schulter auf den harten Rasen fiel. Aber sie unterdrückte den Schmerz. Sie stieß ihn von sich weg und brachte sich sofort in eine aufrechte Position. Schnell zückte sie ihren Pflock und hielt ihn kampfbereit vor sich. Vor ihr stand ein junger Bursche, Mitte zwanzig. Er trug eine rote Sportjacke und eine Hose in derselben Farbe. Seine schwarzen kurzen Haare fielen ihm teilweise ins Gesicht. In das Gesicht eines Dämons.
„Du hältst nichts von Fairness, was?“, fragte sie ihn, verärgert über den hinterhältigen Angriff.
Aber der Vampir achtete gar nicht auf das, was sie sagte. Er griff sofort an. Buffy duckte sich und machte eine Rolle vorwärts. Sie stand auf und trat ihm in den Rücken. Der Vampir taumelte ein Stück, fasste sich jedoch wieder. Er drehte sich um und versuchte, die Jägerin erneut anzugreifen. Er schlug mehrmals zu, wobei er aber immer ins Leere traf. Dann jedoch holte er zu dem entscheidenden Schlag aus und traf sie ins Gesicht. Buffy stöhnte auf und ging in die Knie. Sie berührte ihre Wange und sie schmerzte. Buffy kochte innerlich. Sie stand auf und attackierte ihn mit weiteren Schlägen und Tritten. Sie hob schützend ihren rechten Arm, als er zuschlagen wollte. Sein Arm prallte auf ihren. Doch sie blieb standhaft, ballte ihre linke Hand zu einer Faust und boxte in seinen Magen. Er krümmte sich leicht und Buffy hämmerte ihren Ellebogen in seinen Nacken. Er sackte auf den Boden. Blitzschnell setzte sie sich auf ihn, packte mit beiden Händen ihren Pflock und stach zu. Sie spürte einen kurzen Widerstand. Doch dann löste er sich auf. Buffy stand auf und wischte sich den Staub von ihrer Hose. Den Pflock steckte sie wieder zwischen den Gürtel und die Hose. Dann sah sie das Häufchen Asche an und grinste. 
Sie blickte sich noch einmal in dem Park um und als sie nichts Ungewöhnliches mehr entdeckte, machte sich auf den Weg nach Hause, in ihr Bett. 


1

Am nächsten Morgen wurde Buffy von einem lauten Knall geweckt. Erschrocken fuhr sie hoch und horchte. Plötzlich wurde ihr Zimmer durch einen Blitz erhellt. Sie stand auf und ging an ihr Fenster. Draußen war es ziemlich dunkel, aber es musste schon um die zehn Uhr sein. Noch ein Blitz folgte und noch ein Donnern. Nur ein Gewitter, dachte Buffy und atmete aus. In der Wettervorschau hatte sie davon gehört, dass ein Unwetter kommen würde. Demnach war sie beruhigt. Denn sonst hätte dies auch ein Anzeichen für den nächsten Weltuntergang sein können. 
Schnell schlüpfte sie in ihren himmelblauen Bademantel und ging hinab in die Küche. Dort bereitete Willow gerade das Frühstück vor. Sie wendete die Pfannkuchen und blickte dann zu Buffy auf.
„Oh, Morgen!“, sagte sie.
Buffy begrüßte sie ebenfalls und schnupperte. „Hm. Das riecht gut.“
„An solch einem Morgen braucht man auch was Leckeres. Dieses Unwetter vermiest einem echt die Laune. Ich bin zwar froh, dass ich Semesterferien habe, aber wenn ich sie bei solch einem Wetter verbringen muss, dann kann ich auch gut drauf verzichten.“
Buffy grinste. „Ja, ich versteh was du meinst. Aber keine Sorge. Wir werden deine Ferien schon zu etwas Besonderem machen. …Wo ist Dawn eigentlich? Schläft sie noch? Wir haben doch bereits…“ Buffy schaute auf die Uhr an der Küchenwand. „…oh, zehn Uhr…Genau wie ich vermutet habe!“
Willow versuchte mit dem Küchenfreund die Pfannkuchen heil aus der Pfanne zu bekommen. Sie stapelte sie auf einen Teller, der neben der Herdplatte stand. Mittlerweile mussten es an die 15 Stück sein. 
„Morgen!“, rief Dawn, als sie die Treppe hinunter gepoltert kam. 
„Morgen, Süße“, sagte ihre große Schwester. 
„Das duftet ja hier!“, gestand Dawn. Willow fühlte sich geschmeichelt und hoffte, dass sie auch genauso gut schmeckten. Buffy deckte derweil den Tisch und Dawn holte die Post herein. 
Nach wenigen Minuten servierte Willow ihre Pfannkuchen. „Hier, ich hoffe ihr habt Hunger!“ Die beiden anderen Mitbewohner setzten sich nun ebenfalls an den Tisch. Jeder nahm sich eine Scheibe Pfannkuchen. Buffy schenkte dazu frischen Orangensaft ein und Dawn verteilte die Post. 
Buffy nahm einen Bissen und fing an von ihrer letzten Patrouille zu erzählen. „Letzte Nacht…“, begann sie, hielt aber dann inne. „Wow, der Pfannkuchen ist echt gut. Richtig lecker.“ Sie lächelte Willow an, die zurück lächelte. „Danke, aber du wolltest was erzählen.“
„Oh, ja!“ Aber bevor sie erneut startete, nahm sie dieses Mal einen größeren Bissen und schluckte ihn genüsslich hinunter. Dazu nahm sie noch einen Schluck Orangensaft. 
„Also was ich eigentlich sagen wollte ist, dass ich mal ne Auszeit brauche. Ich kann einfach nicht mehr so spät nach Hause kommen und dann so früh arbeiten gehen. Ok, jetzt habe ich Urlaub. Aber es geht nicht mehr so weiter. Mein Leben ist die Jagd. Das weiß ich. Aber ich bin völlig fertig.“
„Du bist wie ein Auto“, fiel ihr Dawn ins Wort, erntete aber von ihrer Schwester einen fragenden Blick. „Ich meine, ein Auto braucht Benzin. Und wenn der Tank leer ist, dann fährt es nicht mehr. Es ist genau wie bei dir. Du brauchst Schlaf, Erholung... Du brauchst…Urlaub!“
„Urlaub? Wenn du mir das Geld gibst, gerne. Hör mal, von was soll ich das bezahlen. Das Geld reicht gerade einmal für das Haus und für das Essen. Und für die Schule. Da ist kein Luxus drin.“
Dawn piekste mit der Gabel in den Pfannkuchen und führte sie zu ihrem Mund. Sie blickte auf ihren Teller. „Aber irgendwas muss es doch geben. Ich mein, gibt es denn keinen Zauber der uns reich machen kann?“ Dabei sah sie zu Willow.
Die schüttelte den Kopf. „Den gibt es bestimmt, aber ich würde es nicht tun. Wir haben nun mal das Pech, nicht derart reich zu sein. Aber wir haben uns. Und das ist es was zählt.“ Sie streichelte Dawn über ihren Arm. 
Buffy schaute derweil ihre Post durch. Nur Rechnungen. Sie stütze ihren Kopf in die Hände. „Ich werde es nie schaffen Urlaub zu machen. Die Rechnungen sind einfach zu hoch.“
Willow hatte Mitleid mit ihrer besten Freundin. Sie war die Jägerin. Sie trug die Last der Menschheit mit sich herum. Aber musste sie denn nun auch noch damit bestraft werden? Sie fand, dass eine Jägerin eigentlich Vorteile in gewissen Dingen haben sollte. Aber dem war wohl nicht so. Auf einmal fiel der Hexe ein Brief auf, der noch nicht geöffnet war. Er hob sich farblich von den Rechnungen ab. 
„Buffy, da ist noch ein Brief. Willst du ihn nicht öffnen?“
„Nein“, grummelte sie. „Das ist doch nur ne weiteres Rechnung. Öffne du ihn.“
Willow nahm den Brief, öffnete ihn mit einem Messer und las vor: „Sehr geehrte Frau Summers, wir freuen uns, Ihnen mitteilen zu können, dass wir Sie als Gewinnerin unseres Preisausschreibens zu einem einwöchigem Exklusivurlaub nach Malibu einladen dürfen…“
Buffy lehnte sich währenddessen nach hinten und rieb sich die Augen und fuhr sie sich durch die Haare. Plötzlich kippte sie fast um, als sie Willows Worte hörte. „Was?“, stieß sie hervor. „Zeig her!“ Buffy las sich den Brief ebenfalls durch. Und nicht nur einmal. Dann sah sie ihre Schwester und ihre Freundin an. „Das soll wohl ein Witz sein.“
„Mensch Buffy, das ist doch das was du wolltest! Freu dich doch!“, versuchte Dawn sie aufzuheitern.
Buffy dachte kurz nach. Las sich den Brief erneut durch. Und dieses Mal mitsamt Anschrift, Absender und was noch dazu gehört. „Findet es ihr nicht auch ein wenig merkwürdig, dass genau jetzt solche Post kommt? Nicht, dass ich etwas dagegen hätte, aber … Trotzdem. Außerdem habe ich noch nie gewonnen und es ist auch ziemlich lange her, seit dem ich hier mitgemacht habe.“
„Wenn du willst, werde ich es kurz überprüfen“, schlug Willow vor und nahm sich dabei noch einen weiteren Pfannkuchen.
Buffy dachte nach. Warum sollte das Glück nicht auch mal mir holt sein? Ich bin die Jägerin. Und zurzeit total überfordert. 
„Nein, das brauchst du nicht. Ich werde den Urlaub antreten.“
„Und wen nimmst du mit?“, wollte Dawn wissen, die sich den Brief nun auch unter den Nagel gerissen hatte.
„Am liebsten“, begann Buffy, „würde ich euch alle mitnehmen. Die ganze Scooby-Gang. Aber hier steht, dass nur zwei weitere Personen mich begleiten dürfen, wobei ich das schon recht großzügig finde.“
„Und wer wird es sein?“, hackte Willow nach.
Buffy holte tief Luft. „Es ist schwer. Und vielleicht auch ungerecht, aber ich muss mich entscheiden. Und ich werde…“
„… Xander und Willow mitnehmen“, verkündete Buffy. Sie und Co hatten sich bei Giles getroffen. Alle waren anwesend. Außer Spike. Zu ihm würde sie am späten Abend noch hingehen. 
Buffy hatte es für besser gehalten, es alle gleichzeitig zu sagen. In kurzen Sätzen hatte sie erklärt was geschehen war und musste besonders Giles davon überzeugen, dass es auch mal für eine Jägerin Zeit war, Abstand von allem zu nehmen. Noch nie hatte es eine Jägerin ausgesprochen oder gewagt, an Urlaub zu denken. Aber in dieser Generation war wohl alles möglich. Giles war zwar nicht mehr ihr Wächter und konnte ihr deshalb nichts mehr verbieten, aber er war trotzdem dagegen. Doch nachdem Buffy ihm versichert hatte, dass sie im Falle eines Notfalles sofort nach Sunnydale zurückkommen würde und dabei ihr „Ach-kommen-Sie-schon-Giles“-Gesicht aufgesetzt hatte, ließ er sich schließlich überreden. Doch schon direkt nachdem er zugesagt hatte, verfluchte er sich auch schon. Dieses Mädchen ist einfach unverbesserlich. 
Xander fiel Buffy sofort um den Hals. Willow wusste ja schon bescheid und hielt sich deshalb etwas zurück, freute sich aber genauso. 
„Xand“, ächzte sie. „Du erdrückst mich fast.“ Er ließ sie los und setzte sich wieder in den Sessel. „Sorry, aber ich bin halt total Happy.“
„Ich doch auch…Wisst ihr“, begann Buffy dann, „Es war schwer für mich, mich zu entscheiden. Aber es gab da ein paar Punkte, die mich schließlich der Wahl näher gebracht haben. Dawn hat Schule. Sie hat also keine Zeit. Anya ist bei ihrer Freundin Halfreg und ist deshalb gar nicht da, ähm… und Giles…ähm… Ich denke nicht, dass Sie nicht mitkommen wollen, oder so? Sie hätten zwar Zeit genug und ich hätte nichts dagegen, aber…ähm...ich…“
„Ich habe eh was anderes vor und außerdem will ich den Höllenschlund nicht ganz unbeaufsichtigt lassen“, half er ihr. Buffy danke es ihm mit einem Lächeln.
Dann fuhr sie fort. „Dann ist Mom nicht da. Sie ist ja im Moment bei dieser Galerieausstellung. Tja, und Willow hat Semesterferien und Xander im Moment eh keinen Job. Von daher war es nahe liegend die Beiden mitzunehmen.“
Dawn, die auf der Couch saß, klatschte auf ihre Oberschenkel… „Also ich finde es in Ordnung. Außerdem kennen sich die drei schon ihr halbes Leben lang und sind von Anfang an Freunde gewesen.“
Alle stimmten ihr zu und Buffy war froh, dass ihr niemand böse war.
„Wann geht es denn los?“, fragte Giles.
„Morgen früh!“, verkündete Buffy stolz.
„Morgen?“ Ihr Wächter war sehr überrascht. „Ist das nicht ein bisschen zu kurzfristig?“
„Das habe ich mir auch schon überlegt. Aber hier steht auch noch drin, dass sie sich für das späte Eintreffen des Briefes entschuldigen.“
Giles fuhr sich durch die Haare. „Ich will ja nicht den Miesepeter oder so spielen, aber…mir kommt das alles ein kleinwenig Spanisch vor. Findest du es nicht merkwürdig?“
Willow mischte sich ein. „Es wird schon alles seine Richtigkeit haben. Und wenn wir halt in einer Bruchbude ankommen, dann werden wir sofort wieder zurückfahren. Ok?“ Sie lächelte mit ihrem süßen Unschuldsgesicht. 
Giles atmete aus und gab sich geschlagen. 



2

Während alle über den Urlaub sprachen, stand Giles auf und ging mit der Teekanne in die Küche. Buffy sah ihm nach. Dann stand auch sie auf und gesellte sich zu ihm. 
Ihr Wächter nahm den Wasserkocher und füllte ihn mit Wasser. Dann betätigte er den Knopf und langsam fing das Wasser an zu sieden.
Buffy lehnte sich an die Säule und verschränkte ihre Arme. „Giles? Ist alles in Ordnung?“
Er drehte sich zu ihr um und nahm seine Brille ab. Er säuberte sie mit seinem dunkelgrünen Pullover und setze sie wieder auf. 
„Ja, warum sollte es nicht so sein?“
Buffy spürte, dass er etwas hatte. Er war ihr Wächter gewesen. Und das für eine ziemlich lange Zeit. Sie kannte ihn gut genug, um wissen zu können, dass er sich jetzt über etwas ärgerte.
„Etwas stimmt nicht mit Ihnen. Sind Sie sauer, dass ich Sie nicht mitnehme?“
„Oh, nein, Buffy. Ganz im Gegenteil. Das wäre doch eh nichts für so einen alten Mann wie mich…!“
„Sie sind nicht alt!“, funkte sie ihm dazwischen. 
„Es ist nur,… Du warst noch nie weg. Wenn dir etwas passiert und ich dir nicht helfen kann, dann…“
„Mir wird nichts passieren. Das verspreche ich Ihnen. Und wenn ich etwas verspreche, dann halte ich es auch. Meistens!“, fügte sie noch lächelnd hinzu. 
„Buffy, ich bin…Wie soll ich sagen, ich fühle mich wie ein zweiter Vater für dich. Das kannst du nicht verstehen, aber ich sehe dich manchmal öfters als deine Mutter und ..!“
Buffy näherte sich ihm. „Giles! Ich kann Sie gut verstehen und ich schätze das auch. Aber was soll denn schon großartiges geschehen? Woher wollen die Vampire wissen, dass ich gerade jetzt nicht hier bin?“
„Du kennst sie. Sie bekommen alles heraus! Und was wenn dir etwas während deines Urlaubes geschieht?“
Buffy verdrehte die Augen und lachte. „Das glaube ich weniger. Wenn es dort Vampire gibt, dann werde ich sie zur Strecke bringen. Und ich bin ja auch nicht alleine. Halten Sie mir nur die Stellung hier. Nicht, dass wenn ich wieder komme, hier alles in Schutt und Asche steht.“ Sie lächelte und er auch. Dann nahm er sie in seinen Arm. Sie drückte ihn ebenfalls. 
Das war es was den Wächter und die Jägerin verband. Sie vertrauten sich. Buffy überlegte, ob irgendwann währen der Zeit der Jägerin, schon einmal solch ein Verhältnis zwischen einer Jägerin und einem Wächter stattgefunden hatte. Sie dachte an Kendra. Sie wurde auf den Plan gerufen, nachdem Buffy im Kampf gegen den Meister für wenige Minuten klinisch tot war. Kendra lebte fürs Jagen. Für sie gab es nichts anderes. Keine Freunde und keinen Spaß. Sie kam zwar ebenfalls mit ihrem Wächter sehr gut zurecht, doch Buffy war froh Giles zu haben. 

Mittlerweile war es später Abend. Der Regen hatte die Straßen in Bäche verwandelt. Das Wasser floss in jede noch so kleine Ritze. Äste und Zweige, die der Sturm abgeknickt hatte, wurden mitgerissen. Kein Mensch war auf der Straße. So wie es sich für normale Menschen auch gehörte. 
Aber Buffy war nicht normal. Sie musste sich jetzt ihrem Schicksal stellen: Die Jagd auf Vampire. Es war wieder Zeit dafür. 
Sie zog sich ihren schwarzen Mantel an und ging hinaus. Aber sie blieb unter der Veranda stehen. Sie schmollte.
„Warum muss es denn ausgerechnet heute regnen?“
Dann holte sie einmal tief Luft und zog sich ihre Kapuze über. Sie steckte ihre Hände in die Manteltaschen und trat die Stufen hinab. Und da passierte es. >Platsch< Sie war in eine Pfütze getreten.
„Oh, nein. Das fängt ja schon gut an.“ Verärgert sah sie an ihrer Hose hinab. Ihr linkes Hosenbein war klitschnass. Aber an das Umziehen war gar nicht zu denken. Noch eine Hose sollte nicht dran glauben.
Buffy stiefelte los. Allein. Im Regen.
Sie erreichte schließlich den Friedhof auf dem ein alter Bekannter wohnte. Als sie an dessen Gruft ankam, hob sie die Hand um zu klopfen. Aber sie hielt inne.
Was machte sie hier eigentlich? Sie wollte doch tatsächlich mit ihm auf die Jagd gehen. Mit Spike. Der Vampir der sie liebte. Aber es half nichts. Sie musste mit ihm reden. 
Schließlich klopfte sie doch an. Niemand antwortete. Vorsichtig öffnete sie die Tür und trat ein. Im Licht des Mondes warf sie einen langen Schatten, der bis in die Mitte des Raumes langte.
Sie sah sich um. Niemand schien da zu sein. Alles sah so kalt aus. Buffy fragte sich, wie er hier nur leben konnte. Es war sicher einsam hier draußen. Er tat ihr irgendwie leid. Aber er war ein Vampir. Und er brauchte auch nicht besonders viel an Accessoires.
Plötzlich bemerkte sie wie ein zweiter Schatten neben ihrem auftauchte Sie fuhr herum, bereit zum Kampf. 
Aber es war nur der Bewohner dieser Gruft.
„Spike!“
„Buffy!“, sagte er leicht fragend. „Du hier?“
Sie standen sich gegenüber. Die Jägerin und der Vampir. Buffy spürte die Spannung, die sich auf einmal entfaltete. Obwohl sie ihm klipp und klar gesagt hatte, dass es mit ihnen nie etwas werden würde, hatte sie das Verlangen... Das Verlangen nach seiner Wä…Kälte. Da war es wieder. Er war ein Vampir. Er würde ihr niemals das geben können, was sie wollte. Nein, sagte sie zu sich. Denk an etwas anderes.
Immer noch sahen sie sich an.
„Buffy?“
Sie schüttelte den Kopf. „Ähm, du möchtest sicher rein, oder?“
Spike sah an ihr vorbei. „Also,… da ich hier wohne, denke ich schon, dass ich hier herein möchte.“
Buffy trat zur Seite. Spike zwängte sich an ihr vorbei. Ihre Mäntel berührten sich. Sie sahen sich an. Buffy musste schlucken und sah zu Boden. Aber sie musste ihren Kopf wieder nach oben bewegen. 
Seine Augen waren so schön dunkel. Sie konnte seinen leisen Atme hören. Plötzlich kam sein Gesicht, sein Mund, immer näher.
Es war schwer für sie, ihm die kalte Schulter zu zeigen. Sie wandte sich von ihm ab.
Spike sah ihr nach. „Was wolltest du von mir?“, versuchte er die Situation zu retten.
„Es war ein Fehler zu kommen! Ich…Ich geh jetzt wieder!“
Spike stellte sich ihr in den Weg und verkreuzte die Arme. 
„Was ist los?“
Buffy fuhr sich durch die Haare. „Es ist nur“, begann sie. „Es kann nicht so weitergehen.“
„Was denn?“
„Das mit uns“, sagte sie, aber es fiel ihr schwer.
„Ich denke, es gibt kein >Uns<“, löcherte der Vampir sie. 
Buffy drehte sich um und ging einige Schritte. Dann sprach sie wieder zu ihm: „Richtig! Es wird nie ein >Uns< geben.“ Aber ihre Stimme verriet ihre Unsicherheit. William der Blutige näherte sich ihr wieder. 
„Buffy, du willst es und ich will es. Wo ist das Problem?“
„Wo das Problem ist?“, fauchte sie. „Hier ist das Problem!“ Buffy schlug ihm ins Gesicht. Er wandte sich kurz ab, knurrte und sah sie wieder an, mit dem Gesicht des Dämons. Schwer betroffen blickte er sie an.
„Es kann nie etwas werden“, sagte Buffy und drängte sich an ihm vorbei. Sie verließ die Gruft.
Spike blickte sich um. Seine Vampirfratze verschwand. Er hatte jetzt wieder seine menschlichen Züge angenommen. 



3

Buffy hatte kaum die Gruft verlassen. Sie blieb stehen und sah leicht zu Seite. Eine Träne rollte über ihre Wange.
Sie musste sich überwinden, um nicht wieder umzukehren.
Sie wollte ihn eigentlich darum bitten, auf Giles und Dawn aufzupassen, während sie weg wären. Aber noch nicht einmal das hatte sie geschafft. Stattdessen wurde sie wieder mit ihren inneren Konflikten konfrontiert. Sie atmete einmal tief ein. 
Dann raffte sie sich zusammen und ging weiter. 
Mittlerweile war sie in der Nähe des Bronze. Heute hatte es geschlossen. Es war wieder einer dieser Abende, nach einer wilden Nacht in diesem Club.
Sie blickte die ganze Zeit auf die Straße. Dachte nach... 
Sie kickte einen kleinen Stein zur Seite. Plötzlich wurde ihre Aufmerksamkeit von einem lauten Geräusch geweckt. Es hörte sich so an, als würde jemand gegen eine Mülltonne laufen und der Deckel herunter fallen. Buffy blickte auf. Aus dem Dunkel kamen drei Gestalten auf sie zu. 
Vampire.
Zwei Männer und eine Frau, wobei letztere die Anführerin zu sein schien, denn sie führte das Trio an. Selbstsicher näherten sie sich Buffy.
Na toll, dachte sie. Die haben mir ja jetzt noch gefehlt. Sie blieb stehen. Die Vampire auch. 
„Das Bronze ist zu. Ihr habt Pech gehabt. Es gibt hier keine Leckerbissen!“, rief Buffy.
„Das vielleicht nicht“, konterte die Frau. Sie trug schwarze Kleidung und ihr blondes Haar hochgesteckt, das konnte Buffy im Lichtschein der Laterne sehen. „Aber eine Jägerin!“ Dann sah sie an Buffy herab und grinste. „Eine Jägerin mit einer nassen Hose!“
„Doch leider hat die >Jägerin< heute keine Lust als Leckerbissen zu enden“, entgegnete Buffy ihr. „Und ja, ein nasses Bein. Hast du so etwas noch nicht gesehen?“
Sie hatte wirklich keine Lust. Sie wollte nur noch schlafen. Sie würde morgen in den Urlaub fahren. Und eigentlich müsste sie sich darauf freuen. Aber als sie die Vampire nähere betrachtete, änderte sie ihre Meinung. Wahrscheinlich würde ihr dieser Kampf gut tun. Sie brauchte ihn jetzt. Ja: Einen Kampf auf Leben und Tod. 
„Na schön. Dann lasst es uns hinter uns bringen. Aber ihr werdet verlieren. Das ist euch doch klar?“, betonte Buffy.
Die Vampire rannten auf sie zu. Buffy blockte jeden Schlag und Tritt ab. Sie kickte dem Mann mit der Glatze in den Bauch. Er taumelte nach hinten. Dann wurde sie von dem anderen Vampir in den Schwitzkasten genommen. Doch die Jägerin war deshalb nicht unbeholfen. Sie ließ ihren Ellebogen zurücksausen, direkt in den Magen. Er krümmte sich und Buffy konnte sich befreien. Sie zog ihren Pflock und stach zu. 
Er wurde zu Staub.
Dann war die Blonde an der Reihe. Kreischend kam sie auf sie zu gerannt. Buffy nahm ihre Kampfhaltung an. Blitzschnell schlug sie der Frau ins Gesicht. Ihre Nase brach. Das vermutete Buffy zumindest, denn die Vampirin fasste sich mit beiden Händen ins Gesicht. Diese Chance nutze Buffy und trat zu. Immer fester. „Ich verabscheue Euch“, rief Buffy. „Allesamt.“ Sie hämmerte immer weiter drauf ein. Ließ ihrer Kraft freien Lauf. Buffy fasste die Vampirin an ihrem Arm und an der Schulter und schleuderte sie gegen die Wand des Bronze.
Die Jägerin bemerkte aus den Augenwinkeln, dass der „Glatzen-Mann“ wieder in ihrer Nähe war. Sie duckte sich, machte eine Rolle nach links, stand auf und attackierte ihn mit Schlägen und Tritten. Auch ihn schmetterte sie an die Wand. Es rummste, als er mit dem Kopf auf die Metalltür stieß. 
Buffy hatte sich heute mit zwei Pflöcken ausgestattet. Diese zog sie nun geschickt aus ihren Manteltaschen, drehte sie beide blitzschnell und ließ sie dann in die Richtung der Vampire fliegen. Die Frau traf der Pflock in den Bauch und den Vampir traf der zweite Pflock im Rücken. Es machte >Puff< und sie waren nur noch ein Häufchen Asche. 
„Nun, bin ich zufrieden“, sagte Buffy zu sich selbst. Sie fühlte sich etwas freier. So ein Kampf hatte auch seine positiven Seiten. „Der Urlaub kann kommen.“

Buffy marschierte nach Hause. Nun musste sie ihre Sachen packen. Denn morgen würde es früh losgehen.
Kurz bevor sich ihre Freunde an diesem Abend verabschiedet hatten, hatte sie noch mit Xander ausgemacht wann sie sich treffen wollten. Und das war früh. 

Willow träumte. Sonne. Strand. Blaues Meer.
So stellte sie sich Malibu vor. 
Sie lag auf einem Handtuch im Sand und sonnte sich. Spürte die Wärme auf ihrer Haut. 
Kreischende Kinder liefen an ihr vorbei. Sie hob leicht ihren Kopf und schob die Sonnenbrille ein wenig herunter, so dass sie genug sehen konnte. Sie spielten ein Spiel. Wahrscheinlich Fangen. Sie legte sich wieder hin.
Plötzlich fing der Sand an sich zu bewegen. Unter ihr. Sie spürte wie sie langsam tiefer sackte.
Willow setzte sich aufrecht, stütze sich mit beiden Händen ab. Sie sah um sich herum.
Treibsand.
Willow bekam Panik. Sie schrie nach Hilfe. Aber niemand hörte sie. Die Menschen gingen einfach an ihr vorbei. Ihre Stimme schien zu versagen. Als wäre sie stumm. 
Mittlerweile waren ihre Beine ganz im Sand verschwunden. Sie spürte die Kälte, die unterhalb der obersten Sandschicht herrschte.
Willow versuchte sich zu befreien. Sie sah sich nach einem Ast oder Ähnlichem um. Aber da war nichts, an dem sie sich hochziehen konnte. 
Buffy.
Wo war ihre beste Freundin? Oder Xander. Wo war er? Niemand war hier. Sie war allein. Auf sich gestellt. Als sie an sich herab sah, war ihr Oberkörper schon fast im Sand versunken. Willow wedelte mit den Armen, mit der Hoffnung, dass ihr doch noch jemand helfen würde. Der Treibsand zog sie immer weiter herunter. Die Kälte war unerträglich. 
Willow hatte Todesängste. Mom, Dad!
Plötzlich verdunkelte sich ihr Blickfeld. Jemand hatte sich zwischen sie und die Sonne gestellt. Sie konnte die Person nicht erkennen. Sie war trotz Sonnenbrille geblendet. Schnell nahm sie die Brille ab. 
Oh nein! 
Vor ihr stand ein Vampir. Es schien ihm nichts auszumachen, in der Sonne zu stehen. Nein. Er genoss es. Er genoss es, Willow beim sterben zuzusehen.
Was jetzt geschah, konnte Willow einfach nicht glauben. Der Vampir nahm wieder seine Ursprüngliche Gestalt an. Sein Gesicht wurde menschlich. 
Xander. Vor ihr stand ihr bester Freund. Und er war ein Vampir.
„Xander“, rief sie. „Hilf mir!“ Sie wusste, dass er ihr als Vampir nicht helfen konnte. Aber sie hoffte dennoch, dass noch ein wenig von dem alten Xander in ihm war. Der Teil von Xander, der Willow nie im Stich lassen würde. 
Sie streckte ihm ihre Hand aus. Sie flehte. Aber Xander stand nur da. Er verzog keine Miene. 
Dann ging er in die Knie.
Willow fiel ein Stein vom Herzen. 
Xander bewegte seine Hand. Willow verfolgte jede Bewegung.
Er legte sie auf ihren Kopf. Dann spürte sie den Druck, den er auf sie ausübte. Er versuchte sie in den Sand zu drücke. Und mit seinen übernatürlichen Kräften war es kein Problem.
Willow versuchte ihn wegzudrücken. Aber er war zu stark. Sie schlug zu. Kniff ihn. Aber er schien nichts zumerken.
Willow schmeckte Sand. Nun würde das Ende kommen. Willow würde sterben. Sie holte noch einmal tief Luft.
Nun waren nur noch ihre Augen zu sehen. Die Augen, die Xander ansahen. Sie füllten sich mit Tränen.
Dann nahm er all seine Kraft zusammen und drückte weiter.
Willows Hände fuchtelten noch in der Luft, sie versuchten nach etwas zu greifen. Aber der Sand zog sie immer weiter hinab in die Tiefe.
Ihre Fingerspitzen schauten nur noch heraus.



4

Willow war ganz schwarz vor Augen. Sie spürte wie ihr die Luft ausging. Sie hatte panische Angst.
Plötzlich fühlte sie, wie jemand nach ihrer Hand griff und sie packte.
Würde sie doch noch gerettet werden?
Doch sie wurde nicht hinausgezogen. Xander umfasste nur noch ihre Hand.
Aua! Er hatte ihr in den Zeigefinger gebissen. Er saugte dran. Willow wollte schreien. Aber es ging nicht. 
Der Schmerz war unerträglich. Er musste ihr den ganzen Finger abgebissen haben. So dermaßen schmerzte es. 
Willow öffnete den Mund. Sie wollte Luft holen, um zu schreien.
Sand füllte ihren Mund. Sie erstickte…

Willow öffnete die Augen und fuhr hoch. Sie war ganz in Schweiß gebadet. Ihr Atem war schnell. Sie rang nach Luft. Sie zitterte am ganzen Leib. 
Willow zog ihre Beine an und zog die Bettdecke an sich. Sie packte sie ganz fest und wibbelte ein Stück. 
Ihr flogen so viele Gedanken durch den Kopf. War das eine Vision? Sollten sie doch nicht den Urlaub antreten? War Xander in Gefahr? Waren wir alle in Gefahr?
Plötzlich klingelte ihr Wecker. Sie erschrak. Hätte fast einen Herzinfarkt erlitten. Sie blickte auf die Uhr.
Halb fünf Uhr morgens.
Sie musste aufstehen. Sie wollte die erste sein, die sich fertig machen wollte. Eine Stunde später würde Buffy aufstehen. 
Willow schlüpfte aus dem Bett und ging ins Bad.
Sie sah furchtbar aus. Sie musste während des Traumes geweint haben.
Schnell stieg sie in die Dusche und machte sich frisch.
Die Stunde war schnell vergangen. 
Buffy war nun auch aufgestanden. Als sich die beiden im Flur begegneten, stand Willow vor dem Spiegel und sah ihn an.
„Hey“, sagte Buffy. Als Willow nicht antwortete, stellte sie sich hinter sie und sah ebenfalls in den Spiegel.
„Du siehst gut aus. Schöner kann dich der Spiegel auch nicht machen!“
Willow schien ein wenig zu lächeln. „Du hast Recht!“
„Hast du gut geschlafen?“, wollte die Jägerin wissen.
Willow dachte an ihren Traum. Sie zögerte. „Ähm, ja … Habe ich!“ Dann ging sie in ihr Zimmer.
Buffy blickte ihr hinterher. Dann marschierte auch sie ins Bad. 

Acht Uhr. Es klingelte. Buffy ging zur Tür und öffnete sie.
„Morgen! Das Taxi ist da“, begrüßte Xander sie.
„Wir sind fertig. Es kann losgehen. Eigentlich!“
Xander sah sie fragend an. 
„Na ja, es ist so. Giles wollte noch vorbeikommen und sich verabschieden. Aber er war noch nicht da.“
„Vielleicht hat er verschlafen? Das kommt schon mal vor.“
„Ja, aber nicht bei Giles. Du kennst ihn.“
Xander zuckte die Schultern. „Er kommt bestimmt noch. Ich trag schon mal eure Sachen ins Au…“ Xander hielt inne, als er das Gepäck der Beiden sah. „Buffy, wir wollen nur eine Woche wegfahren. Das hier reicht ja für einen ganzen Monat.“
Verlegen sah Buffy ihn an. „Ich habe Giles versprochen, meine Jägerausrüstung mitzunehmen. Und die nimmt nun mal den meisten Platz ein.“
Xander stiefelte an ihr vorbei. Er deutete auf mehre Taschen. „Die bleiben alle hier. Buffy, wir wollen einen Urlaub zusammen verbringen und nicht in den Krieg ziehen.“
Buffy betrachtete das ganze Gepäck. „Du hast Recht. Ich nehme einen Pflock und ein Schwert mit.“
Xander lächelte. „Schon besser. Wo ist Willow?“
Buffy blickte zur Treppe. „Sie ist noch oben… Willow?“, rief sie dann. „Xander ist da!“
„Ich komme“, antworte sie. 
„Dawn schläft noch?“
„Ja. Sie hat heute später Schule und ich habe ihr geraten, einmal auszuschlafen Auch wenn sie nicht wollte.“
Xander grinste. „Aber wer widersetzt sich schon der Jägerin?“
Buffy erwiderte das Grinsen.
Willow kam die Treppe hinab. Xander und Buffy staunten nicht schlecht. Sie trug eine dunkelgrüne Caprihose und ein rotes Top, dazu ein schicke Sonnenbrille. Ihre Haare trug sie offen.
Buffy sah an sich hinab. Sie trug eine lange blaue Stoffhose und ein schwarzes enges T-Shirt. Nicht gerade sommerlich. 
„Wartet. Ich muss mir auch schnell noch etwas anderes anziehen. Möchte ja mit Willow mithalten können.“ Sie lächelte ihre Freundin an und hoffte, dass sie das Kompliment verstanden hatte. Und das hatte sie. In der Tat. Buffy flitze nach oben.
„Ich bin ja schon total aufgeregt“, verriet Xander.
„Wir auch.“ Dann dachte Willow an ihren Traum. „Pass auf dich auf, Xander, ok?“
„Hm? Was meinst du?“
„Versprich es mir einfach!“
Xander merkte, dass sie es ernst meinte. „Ok.“
Die Stimmung hatte sich plötzlich verändert. Etwas schien nicht in Ordnung zu sein. Xander sah Willow dabei zu, wie sie ihre Sandalen anzog. „Willow, ich…“, begann er, wurde aber davon abgehalten, weil Buffy wieder kam. 
„So, jetzt können wir fahren!“ Sie strahlte.
Xander begutachtete sie. Buffy trug nun einen schwarzen, kurzen Rock und ein blaues Top. Sie hatte sich ebenfalls eine schwarze Sonnenbrille auf ihren Kopf gesetzt und ihre Haare zu einem Zopf zusammen gebunden.
„Nicht schlecht“, grinste Xander und hatte das Gespräch mit Willow schon wieder vergessen. „Dann lasst es uns anpacken!“ Er griff sich drei Taschen und trug sie zum Auto. Willow und Buffy nahmen die kleineren Taschen und folgten ihm. 
Xander hatte sich von seinen Eltern den schwarzen Van leihen können. Unter normalen Umständen hätten sie ihm nie erlaubt, damit zu fahren. Aber da Buffy seine beste Freundin war und sie den Urlaub gewonnen hatte, waren sie damit einverstanden. Außerdem hatte er ihnen angeboten im nächsten Monat im Haushalt zu helfen. Und dies tut er nur, wenn ihm etwas wirklich ist. Das wussten seine Eltern. 
Nachdem sie alles verstaut hatten, versicherte Buffy sich noch einmal, dass alles in Ordnung war und schrieb Dawn noch einen kleinen Brief. Den legte sie in die Küche neben die Cornflakes, die sie für ihre kleine Schwester bereitgestellt hatte. 
Sie überlegte noch mal, ob es richtig war, Dawn alleine zu lassen. Aber sie konnte ihrer Schwester trauen. Und Giles würde nach ihr sehen. Jeden Tag. Das müsste reichen. Und Buffy erinnerte sich nur allzu gerne daran, wie toll sie es fand, das ganze Haus für sich zu haben.
Sie verließ das Haus und ging zu den Anderen. Sie wollte gerade einsteigen, als Jemand ihren Namen rief. Sie sah nach links.



5

Giles kam in seinem Cabrio angefahren. Sie lächelte und kam auf ihn zu. Willow und Xander stiegen wieder aus.
„Sie sind reichlich spät!“, stellte Buffy fest. 
Er stieg aus. „Ähm, ja. Tut mir leid. Ich…Ich musste noch etwas erledigen.“ Er sah sie alle drei an. „Nun ist es soweit. Euer erster gemeinsamer Urlaub.“
„Tja“, atmete Xander aus und stellte sich zwischen die beiden Mädchen. Er legte jeweils einen Arm um sie. „Ich bin richtig froh darüber ihn mit meinen zwei besten Freunden verbringen zu können.“
Buffy und Willow fühlten sich geschmeichelt.
„Na dann, kann ja nichts mehr schief gehen“, sagte Buffy.
„Wir sollten aber jetzt los“, erinnerte Willow. 
„Ja, richtig“, sagte Giles.
Willow drückte Giles. Auch Xander verabschiedete sich. Nun war Buffy an der Reihe. „Sie passen doch auf Dawn auf? Mom rechnet damit. Nur deshalb durfte ich fahren.“
Giles lächelte. „Ja, das verspreche ich dir.“ Sie umarmten sich. „Stell mir ja keinen Unsinn an!“
Buffy grinste. „Ich versuchs!“
Dann lies er sie wieder los und Buffy trat einen Schritt zurück. 
„Ich wünsche euch viel Spaß. Und kommt mir heil wieder nach Hause!“
„Das werden wir“, sagte Willow. Die drei stiegen ein. Buffy und Willow öffneten das Fenster. Es war einer die Hightech-Wagen, wo alles elektrisch funktionierte. 
Giles stellte sich an Buffys Fenster und sah in den Van. „Xander, dass du mir die Beiden in ganzen Stücken wieder bringst.“
„Habe schon verstanden. Aber da können Sie sich auf mich verlassen.“
Giles sah zu Willow. „Nun fahrt, sonst kommt ihr gar nicht mehr an.“
Xander startete den Motor. „Machen Sie es gut“, sagte er und gab Gas.
„Auf Wiedersehen“, riefen Buffy und Willow fast gleichzeitig und winkten noch einmal als Xander losfuhr. Giles winkte ebenfalls.
Buffy drehte sich den Innenspiegel so, dass sie Giles sehen konnte. Er wurde immer kleiner. Im Inneren hoffte sie, dass alles gut gehen würde. Dann stellte sie den Spiegel wieder so, wie er vorher war.
„Mädels, macht euch auf den besten Urlaub gefasst, den ihr jemals hattet.“ Xander lächelte sie an und schaltete in den nächsten Gang. 

Giles stand immer noch vor Buffys Haus. Er sah ihnen noch so lange es ging hinterher, bis sie um die nächste Ecke bogen.
Passt auf euch auf, sagte er zu sich selbst. Ihm war immer noch nicht ganz wohl bei der Sache. Nun müsste er noch mehr aufpassen. Er war jetzt alleine mit Dawn. Anya würde erst gegen Ende der Woche wieder kommen und Dawn wollte und konnte er nicht mit in die Sachen hinein ziehen.
Plötzlich hörte er wie sich ein Wagen von hinten näherte. Er drehte sich um. 

Ein schwarzer alter XY hielt vor seinen Füßen. Die Scheiben waren geschwärzt. Nur auf der Frontscheibe waren einige freie Stellen zu sehen, um die Sicht auf die Straße ein wenig freizugeben.
Das Beifahrerfenster öffnete sich. Giles beugte sich etwas nach vorne, um hinein sehen zu können. 
„Sie geben Acht auf Buffy und ihre Freunde?“, fragte er in die Dunkelheit hinein.
Ein kleiner Punkt leuchtet rot auf und erlosch wieder. Qualm stieg ihm in die Nase. Er rümpfte sie. 
„Ich werde mein Bestes geben“, sagte die Stimme im Wagen. 
„Das hoffe ich auch. Nun fahren Sie, sonst sind sie weg!“
„Ich werde sie schon einholen. So schnell fährt Xander nun auch nicht!“
Das Fenster wurde wieder geschlossen. Der Fahrer gab Gas und fuhr mit quietschenden Reifen davon. Bald war auch dieses Auto verschwunden.
Giles stieg nun auch in seinen Wagen. Zufrieden fuhr er nach Hause. Er würde gegen Abend einmal bei Dawn vorbei schauen. 

Der Van hatte mittlerweile den Highway erreicht. Er war nicht besonders voll, so dass sie zügig vorankamen. 
Buffy schob eine CD in das dafür vorgesehen CD-Fach und drückte auf >Play<. Es ertönte ein cooles Sommerlied. Sie legte ihren Arm auf das geöffnete Fenster und sah zufrieden geradeaus. Sie lehnte sich nach hinten und genoss das Feeling.
Willow saß gemütlich im hinteren Teil. Sie aß einen Apfel und schob die Sonnenbrille etwas hinunter. Dann setzte sie sich in die Mitte und legte ihre Arme auf die Lehnen der Vordersitze. Sie lugte zwischen Xander und Buffy hervor.
„Ich finde es total klasse, dass wir so etwas machen. Ich bin schon richtig aufgeregt.“
„Und wir erst“, sagte Buffy und blickte sie an. Xander hatte ebenfalls einen Arm aus dem Fenster gelegt und fuhr mit einer Hand. Ihm schien es genauso zu gefallen. Er fühlte sich richtig wohl.
Er sah zu den Beiden. „Und das Beste ist, wir fahren an einen Ort an dem noch niemals ein Dämon oder Ähnliches gesichtet wurde. Das ist doch schon mal gut.“
Buffy lächelte. „Hoffentlich bleibt das auch so!“
Willow ließ sich nach hinten fallen. Sie blickte aus dem Schiebedach, was zwar zu war, aber durch die Glasscheibe konnte sie trotzdem den strahlend blauen Himmel sehen. 
Sie fuhren der Sonne entgegen.



6

Malibu.
Sie hatten gerade das Ortsschild passiert. Xander jubelte. „Wir haben es geschafft!“
Vier Stunden waren die drei Freunden nun unterwegs gewesen. Und sie waren schneller durchgekommen, als sie erwartet hatten.
Buffy kramte das Anschreiben heraus, auf dem die genaue Adresse stand. Nachdem sie sich ein paar Mal verfahren hatte, fragten sie einige Passanten. Schließlich kamen sie ein halbe Stunde später an ihrem Quartier an.
Xander fuhr eine Einfahrt hinein, vorbei an Luxusvillen. Sie staunten Bauklötze, als sie diese Bauten sahen. Xander fuhr extra langsam, damit sie alles genau sehen konnten.
Sie fuhren vorbei an Palmen, schicken Autos und großen Pools. „Wir haben uns bestimmt verfahren“, meinte Willow. Buffy verglich noch einmal die Adresse. Sie stimmte überein. Es musste hier sein. 
Nun fuhren sie über einen kleinen Sandweg. Die Villen ließen sie hinter sich. 
„Ich wusste es doch“, begann Buffy und sah noch einmal auf den Brief und nahm noch einen Schluck Wasser aus der Flasche. „So einen Luxus würden wir niemals bekommen. Eher…!“
Xander unterbrach sie. „Bist du dir da sicher?“
Buffys sah ihn an. Dann blickte sie nach vorne. Sie hätte sich fast verschluckt. „Wir sind hier falsch. Du hast bestimmt eine Einfahrt verpasst.“
„Das glaube ich...“
„Wow“, sagte Willow. 
Xander blieb stehen und schaltete den Motor aus. Alle drei stiegen aus. Sie standen auf einer Art Düne. Vor ihnen lag etwas weiter unten ein wunderschönes Strandhaus. Rundherum war feinster weißer Sand verteilt. 
„Ein Privatstrand“, stellte Willow fest. Sie lachte. „Leute, wir haben einen eigenen Privatstrand.“
Sie konnten es immer noch nicht fassen. Neben dem Haus schien eine Anlegestelle für Boote zu sein.
„Zwickt mich. Ich möchte, dass ihr mich aus diesem Traum herausholt. Ich werde sonst noch neidisch oder so!“
„Das ist kein Traum, Xander!“, sagte Buffy.
„Trotzdem, zwick mich!“
Buffy kniff ihm leicht in den Arm. „Au“, schrie er.
„Ich sollte dich doch kneifen!“
Xander hielt sich den Arm. „Ja, kneifen. Aber nicht so feste. Ich bin doch kein Vampir!“
Verlegen sah Buffy ihn an. „Tut mir leid!“
„Kommt, lasst uns hinunter fahren. Ich möchte mir das gerne von Nahem ansehen.“ Willow stieg schon einmal ein. Die Anderen folgten ihr. Rasch fuhren sie die Düne hinab. Xander parkte neben dem Haus. Hier vermutete er den Parkplatz. Sollte dies keiner sein, so würde er ihn ab heute als Parkplatz bezeichnen. 
Buffy stand als erste vor der Haustür. Sie klingelte. Als niemand öffnete, sah sie ihre Freunde an. Sie zog eine Augenbraue.
„Hm, also ich sehe nur zwei Möglichkeiten, wie wir hier hereinkommen. Entweder trete ich die Tür ein oder wir besorgen uns den Schlüssel. Dazu müssten wir aber erst einmal Jemanden finden, der hierfür zuständig ist.“
Die drei bemerkten nicht wie sich ihnen Jemand näherte. 
„Also ich denke, dass wir die erste Möglichkeit ausschließen können. Mit einem Schlüssel lässt es sich einfacher handhaben!“
Xander und Co drehten sich um. Vor ihnen stand ein Mann, mittleren Alters. Er trug eine Bermudahose und ein Hawaiihemd. 
Buffy lächelte. „Ähm, Sie haben wohl Recht“, sagte sie verlegen.
„Miss Summers“, fragte ihn der Mann.
„Ja!“
Er schüttelte ihr die Hand. „Ich gratuliere Ihnen und entschuldige mich noch einmal für das späte Eintreffen der Post. Aber der erste Brief muss wohl verloren gegangen sein. Wir haben uns auch schon mit der Post kurzgeschlossen. Sie vermuten das Gleiche!“
„Tja“, mischte sich Xander ein. „Hauptsache sie ist überhaupt noch angekommen!“ Er witzelte auf seine Art und Weise herum. 
„Wollen wir nun das Anwesen von innen betrachten?“, fragte der Mann.
Alle waren damit einverstanden. Der Vermieter holte den Schlüssel heraus und schloss auf. Er trat ein und die Anderen folgten ihm. Von außen sah das Strandhaus ja schon toll aus, aber die Inneneinrichtung übertraf alles. Der Raum in der Mitte schien das Wohnzimmer zu sein. Man musste zwei Stufen hinabsteigen, um dorthin zu gelangen. Die Stufen reichten einmal rundherum. Links befand sich eine Wendeltreppe, die hinauf in die Schlafzimmer reichte. Man musste aber nicht erst die Stufen hinab gehen, um sie zu erreichen. Sie befand sich auf der gleichen Ebene, auf der sie sich jetzt befanden. Man konnte einmal rundherum gehen, um auch in die anderen Zimmer zu gelangen. Gegenüber schien die Küche zu sein. Buffy konnte eine Herdplatte erkennen. Und wenn sie nach rechts sah, entdeckte sie das Bad. Es stand an der Tür in verschnörkelter Schrift. Alles schien mit neuen Möbeln ausgestattet zu sein. Es war alles fröhlich eingerichtet, aber auch mit einem Touch chinesischem Stil.
„Wow“, sagte Willow schon wieder. Sie stieg die Stufen hinab und drehte sich einmal im Kreis. „Das ist ja wie im Märchen!“ Als sie nach oben blickte, entdeckte sie eine riesige Glasscheibe. Man konnte den Himmel sehen. Und abends sicher die Sterne.
„Ich hoffe, es ist zu Ihrer Zufriedenheit!“
Buffy sah den Mann an. „Und ob. Es ist besser als ich gedacht hätte!“
„Das freut mich! Ich werde nun gehen und Sie alleine lassen. Ich wünsche Ihnen noch viel Spaß!“
Buffy lächelte und bedankte sich. Willow und Xander verabschiedeten sich auch. Die Jägerin brachte den Mann noch zur Tür. Sie sah ihm noch hinterher. Er verschwand hinter der Düne.
Plötzlich rieb Buffy sich die Augen. War das gerade wirklich geschehen? Kurz nachdem er hinter der Düne verschwunden war, hatte sie einen kurzen Blitz gesehen. Dann wedelte auch noch eine Art Schwanz für einen Bruchteil einer Sekunde hin und her. Ein Echsenschwanz oder so. Nur größer. Viel größer.
Oder doch nicht? Hatte sie schon Warnvorstellungen? Buffy war sich sicher. Sie brauchte Urlaub. Mit Sicherheit war das nur ein Trugbild. Ja, es musste eines sein. Vermutlich merkte sie jetzt schon die Sonne, die ihr in das Gesicht knallte. Aber dennoch. Ganz unberuhigt war sie trotzdem nicht. Sie würde auf jeden Fall in Alarmbereitschaft bleiben. 
Buffy sah sich noch einmal um und drehte sich dann um. Sie schloss die Tür.



7

Hätte Buffy noch einen kleinen Augenblick gewartet, dann hätte sie gesehen, wie ein schwarzer XY an der Spitze der Düne auftauchte. Mit seinen verdunkelten Scheiben sah er richtig unheimlich aus.
Er hielt an. 
Die Schnauze des Autos schien das Haus zu beobachten. Bedrohlich sah sie auf das Strandhaus hinab. 
Eine Minute. Zwei Minuten. Fünf Minuten. Erst jetzt schaltete der Fahrer den Rückwärtsgang ein und entfernte sich. Sand wurde aufgewirbelt.
Dann war Ruhe. 

Die drei Freunde konnten es immer noch nicht fassen. Sie waren am Ziel. Am Ziel ihrer Träume. 
Willow hatte sich ins Badezimmer begeben. Sie wollte sich ein wenig frisch machen.
Buffy sah sich in der Küche um. Sie war riesig und total schön eingerichtet. Schaute man aus dem Fenster, so konnte man das Meer sehen. Buffy entdeckte eine Art Veranda, die sich draußen hinter der Küche befand. Irgendwo musste es auch dazu eine Tür geben. Sie sah sich um und entdeckte schließlich eine Glastür. Man konnte direkt von der Küche aus hinausgehen. 
Buffy öffnete die Tür und trat hinaus. Der Anblick war überwältigend. Von hier aus hatte man eine wunderbare Aussicht auf den Atlantik. Man konnte das Rauschen des Meeres hören. Sie ging bis an das Geländer, vorbei an einem großen Tisch und mehreren Stühlen. Es standen sogar vier Liegestühle auf der Veranda. Zu der Ausstattung gehörte auch ein großer Sonnenschirm. 
Sie lehnte sich an das Geländer. Ihr Blick schweifte von einer Seite zur Anderen. Ihr kam es auch so vor, als könnte sie auf den Grund des Meeres blicken. Sie entdeckte schließlich kleine Fische, die auch unter ihr her schwammen. Verträumt blickte sie gerade aus. 
Angel. 
Auf einmal waren ihre Gedanken wieder bei ihm. Dem Vampir mit Seele. Jener Vampir der sie verlassen hatte, weil er sie liebte. 
Irgendwie erinnerte sie die Atmosphäre an Angel. Sie wünschte sich noch einmal, dass sie mit ihm hier zusammen einen Abend verbringen konnte. Ihn lieben konnte. Aber darauf musste sie lange warten. Denn Angel war nicht hier. Er würde nie wieder kommen. Nie wieder. 
Außerdem war da noch Spike. Zu ihm fühlte sie sich andererseits auch hingezogen. Aber nun wollte sie an keinen von Beiden mehr denken.
Sie schloss die Augen. Eine frische Meeresbriese streifte ihre Wange. Die Möwen zwitscherten. 
Buffy öffnete ihre Augen wieder. Und aus irgendeinem Grund ging sie nach rechts. Sie beugte sich leicht über das Geländer. Unter ihr befand sich doch tatsächlich ein Boot. Es war ein Schnellboot. Und sah nach einer Luxusklasse aus. Man konnte es nur vom inneren her erreichen. Buffy wäre beinahe die Kinnlade heruntergeklappt, so überwältigend fand sie das. 
Plötzlich wurde sie durch einen Schrei aufmerksam gemacht. Er kam aus dem Haus. Buffy drehte sich sofort um und lief hinein.
Willow kam gerade aus dem Bad. 
„Was war das?“, fragte sie.
Buffy sah nach oben. „Xander!“ Sie stürmte die Wendeltreppe hinauf. Willow folgte ihr. Langsam ging Buffy an den Zimmern vorbei. Schließlich kam sie an Xanders Schlafzimmer vorbei. Sie war jetzt auf alles gefasst. Buffy war die Jägerin. Warum sollte es auch hier anders sein? Warum sollten die Dämonen sie auch in Ruhe lassen?
Buffy lehnte sich an die Wand, blickte zu Willow, die sie ängstlich ansah, holte dann Luft und stellte sich dann blitzschnell in den Türrahmen, wobei ihre Augen schon das Zimmer durchforsteten. 
Sie atmete aus.
Xander lag auf dem Bett – die Viere in alle Himmelsrichtungen ausgestreckt. Auf einmal blickte er auf und sah seine Freundinnen an. Willow war nun auch in das Zimmer gekommen. Sie stand neben Buffy.
„Was ist los? Habe ich was verpasst?“, fragte er irritiert.
Buffy zog eine Augenbraue hoch. „Du hast geschrieen.“
Xander lachte. „Das war kein Angstschrei. Sondern ein 
Freudenschrei. Ihr müsst euch mal in die Betten legen. Die sind einfach fantastisch.“
Buffy verdrehte die Augen und lockerte ihre Haltung. 
„Und wir dachten schon…!“
„Also, ich denke nicht, dass wir hier angegriffen werden. Keiner weiß, dass wir hier sind.“
Das hoffe ich doch, dachte Buffy. 

Sie wandte sich an Willow. „Ich werde Giles anrufen und ihm sagen, dass wir gut angekommen sind!“
Willow nickte. „Und wir werden uns Koffer aus dem Auto holen.“
Buffy ging aus dem Zimmer und stieg die Treppe wieder hinab. Sie trat ebenfalls die paar Stufen hinab ins Wohnzimmer. Neben einem der drei Sofas stand ein kleiner Tisch auf dem ein Telefon lag. 
Auf einmal fiel ihr Blick links unten neben der Haustür auf einen kleinen Krug. Darin steckte etwas. Sie runzelte die Stirn.
„Willow“, rief sie. „Warum hast du einen Schuhlöffel mitgenommen?“
Willow rief zurück: „Ich nehme ihn immer mit. Damit bekommt man seine Schuhe leichter an, weißt du.“ 
Buffy lachte in sich und nahm den Hörer in die Hand. 
Freizeichen.
Sie wählte die Nummer. 

Giles kam gerade die Tür herein, als das Telefon klingelte. Er schloss die Tür und ging sofort zu dem Apparat.
Er nahm ab.
„Hallo?... Buffy, wie geht es dir? Seid ihr gut angekommen?“
Während er mit ihr sprach versuchte er seinen Mantel auszuziehen. Er hing ihn an dem entsprechenden Hacken neben der Eingangstür auf. Dann setzte er sich auf die Couch. 
„Das freut mich zu hören. Ihr habt also viel Spaß. … Nein, bis jetzt ist hier nichts Außergewöhnliches passiert. Alles beim Alten.“
Und darüber war er auch froh. Denn er rechnete mit dem Schlimmsten. Er erwartete jeden Moment einen Angriff. Und Buffy war nicht hier. Niemand war hier, der sich ihnen in den Weg stellen konnte. Und das verursachte ein flaues Gefühl im Magen. Giles versuchte sich nichts anmerken zu lassen. 
„Und was macht ihr heute noch so?“, wollte er wissen. „Ja, ausruhen ist eine gute Idee. … Sicher, ihr wollt jetzt unter euch sein. Verstehe. Wünsche euch noch schöne Tage. Bis dann!“
Giles legte den Hörer in die Ladestation. Dann starrte er einfach nur in die Luft. Hoffte, dass sie bald zurückkommen würden. 

Mittlerweile war es Abend geworden. Die Sonne erwärmte zum letzten Mal den Strand. Dann war auch sie untergegangen. 
Die Wolken färbten sich rosa, als sie am Horizont verschwand. Willow lag auf dem Liegestuhl und las ein Buch. Xander und Buffy spielten Kniffel. 
Sie versuchten aus dem Urlaub das Beste zu machen. Und dazu gehörte es auch einmal Dinge zu tun, zu denen man sonst nie kam. Und Kniffel war so eine Sache. 
Für heute Abend hatten sie sich vorgenommen zu Hause zu bleiben. Der Tag war sehr anstrengend. 
„Was machen wir denn morgen“, wollte Xander wissen. Er schüttelte den Becher mit den Würfeln. Ein Dreierpasch. Er trug ihn ein. Buffy nahm den Becher und schüttelte ihn ebenfalls.
„Mir ist das vollkommen egal. Schlagt ihr was vor!“
Willow drehte sich leicht zur Seite, um zu ihnen sehen zu können.
„Also, ich hätte da ne Idee. Erst einmal schlafen wir aus. Richtig lange. Dann kommt unser Butler und macht uns das Frühstück…!“ Sie grinste.
Buffy und Xander ebenfalls.
„Und wenn wir dann zu Ende diniert haben, werden wir zum Strand gehen und uns dort bräunen. Und am späten Abend werden wir in die Stadt fahren. High Life. Dann machen wir die Stadt unsicher!“
„Vorsicht, das Trio aus Sunnydale naht“, scherzte Xander. 
Buffy lächelte. Das waren Xander und Willow. Ihre besten Freunde, Freunde die zu jeder Zeit zu ihr halten würden. Und jetzt war sie mit ihnen hier. Hier in Malibu. Nur das zählte. 
„Das hört sich gut an, Will!“
Willow strahlte. 
Es wurde allmählich frisch. Die drei Freunde begaben sich in das Strandhaus. 
Buffy machte es sich auf der Couch gemütlich und machte den Fernseher an. Xander dämpfte das Licht und gesellte sich zu ihr.
Willow ging in die Küche und kam zehn Minuten später mit einer kleinen Überraschung wieder. Sie hatte im Kühlschrank frisches Eis gefunden und tranchierte es nun ins Wohnzimmer.
„Hm“, machte Xander. „Du weißt einen wirklich zu überraschen!“
Willow strahlte. Sie reichte jedem eine kleine Schale mit Eis. 
Dann sahen sie Fern.
Aber nicht alleine.
Neben der Haustür befand sich ein kleines Fenster. Eine Gestalt sah mit einem Auge zu, wie Buffy und Co ihr Eis genossen. 
Die Gestalt griff sich in die Tasche des schwarzen langen Mantels und holte eine Packung Zigaretten heraus. Sie zündete sich eine an und zog daran. Genussvoll stieß sie den Rauch wieder aus. 
Sie sah auch zu, wie die drei ins Bett gingen. Sie blieb bis zum Morgengrauen.



8

Am nächsten Morgen wachten die drei erst sehr spät auf. Es war fast Mittag und die Sonne stand hoch am Himmel. 
Und es war warm. Sehr warm. 
Buffy ging auf die Veranda und sah wieder hinaus auf das Wasser. Es war einfach herrlich. 
In der Zwischenzeit bereiteten Xander und Willow das Frühstück vor. Es gab alles was das Herz begehrte. 
Frischen Orangensaft, frische Brötchen, Dounats, Reibekuchen, frische Eier… Und das Beste: Es schmeckte auch so, wie es aussah. 
Nach ungefähr einer Stunde waren sie auch schon bereit, um an den Strand zu gehen. Sie nahmen Handtücher in Übergröße und schönen Motiven mit, sowie einen Ball, eine Luftmatratze, etwas zu essen und zu trinken, einen Ghettoblaster und Sonnencreme. 
Jedoch wollten sie nicht an ihrem Strand bleiben. Xander hatte vorgeschlagen zu dem nächst größeren zu fahren, da sie nicht alleine seien wollten. Es dauerte nicht lange und sie erreichten den Sun-Moon Strand mit dem Van, etwas weiter westlich von ihrer Hütte – ungefähr zehn Minuten entfernt. 
Die drei stiegen aus und begutachteten den Strand. Er war wunderschön. Weiß, sauber und nicht ganz so überfüllt, aber auch nicht leer. 
Willow lies ihren Blick über den weißen Sand schweifen. „Ich komm mir vor wie in einem Traum.“ Dann hielt sie inne. Sie dachte am ihren Traum. Aber dann riss Buffy sie wieder in die Realität zurück. „Kommt, lasst uns hinuntergehen.“
Die Freunde gingen einen schmalen Weg hinab, der ausgelegt war mit kleinen Holzbrettern. Der Sand fühlte sich ungewöhnlich an ihren Füßen an. Sie hatten ihn schon sehr lange nicht mehr gefühlt. Es war toll.
Buffy ging voraus. Sie führte Xander und Willow etwas abseits zu einer kleinen Düne. Es war ihr irgendwie angeboren, sich in einer schützenden Umgebung aufzuhalten. Und als Jägerin achtete sie besonders auf Deckung. Aber sie war jetzt nicht die Jägerin. Nein. In diesem Moment war sie einfach die einundzwanzigjährige Buffy Summers aus Sunnydale, die mit ihren Freunden ein paar schöne Tage verbringen wollte.
Vor und auf der Düne wuchsen teilweise hohe Grashalme, aber die störten niemanden. 
Sie breiteten ihre Strandtücher aus und markierten so ihr Territorium. Xander schaltete den Ghettoblaster an. Leise ertönte Musik. 
Buffy und Willow zogen ihre Röcke und Tops aus. Sie hatten sich beide Bikinis angezogen. Willow trug einen grünen Zweiteiler und Buffy einen schwarzen. 
Xander konnte es nicht verhindern, dass seine Augen ab und zu, also eigentlich die ganze Zeit dabei zusahen, wie sie sich entkleideten.
Er selber zog sein T-Shirt aus. Er trug eine dunkelblaue Schwimm-Boxershorts. 
„Wer kommt mit ins Wasser?“, fragte er vergnügt in die Runde.
„Ich!“, sagte Willow sofort.
„Buffy?“
Buffy schüttelte den Kopf. „Nein. Geht ihr schon mal vor. Ich möchte mich derweil etwas hinlegen!“
„Ok. Wir gehen dann jetzt. Will, nimmst du die Luftmatratze mit?“
Willow hatte sie zu Hause schon aufgeblasen. Sie nahm sie und zusammen gingen sie ins Meer. Buffy sah ihnen nach. Sie freute sich. Sie freute sich immer mehr.
Willow schrie auf, als das kalte Meereswasser ihre Füße berührte. Xander spritze sie nass, indem er mit den Füßen im Wasser hin- und hertrat. 
Aber es dauerte nicht lange und die Beiden, fühlten sich wie Fische im Wasser. 
Buffy cremte sich derweil ein. Dann legte sie sich mit dem Rücken auf das Tuch und winkelte dabei ein Bein an. Ihre Hände lagen neben ihr. Sie schloss die Augen. 
Sie fühlte, wie die Sonne ihre Haut erwärmte. Es war angenehm.
Sie genoss die Ruhe. Die Ruhe, die sie schon lange nicht mehr hatte. Sie bemerkte die Möwen die in der Nähe umher flogen. Das Rauschen des Meeres versetzte sie in ihre Kindheit zurück.
Früher war sie oft mit ihren Eltern am Strand gewesen. Früher, als die Welt noch in Ordnung zu sein schien. Erst jetzt merkte sie, was ihr durch ihr Schicksal alles weggenommen wurde.
Plötzlich öffnete Buffy ihre Augen. Ein Geräusch. Ein Ast oder etwas Ähnliches schien unter einem Gewicht zu brechen. Sie richtete sich auf und sah sich um. 
Ihr Blick blieb an der Düne hängen. Sie sah noch einmal zu Willow und Xander, dann ging sie langsam vorwärts. Ihr Herz raste. Sie wusste, dass es kein Vampir sein konnte, der ihr entgegen springen konnte. Denn es war Tag. Aber was hatte sie dann gehört? War sie schon so verrückt, dass sie jedes Geräusch als gefährlich identifizierte? 
Buffy strich mit ihren Händen ein paar Mannshohe Grashalme beiseite und lugte vorsichtig hindurch. 
Ein Schrei gellte. Er kam von rechts. Buffy machte sich kampfbereit. Sie bahnte sich einen Weg durch das Gebüsch. Hinter den nächsten Grashalmen entdeckte sie eine große Gestalt. Sie beugte sich über eine Frau, die auf dem Boden lag. Sie war leicht bekleidet. Und sie schien Todesängste zu haben. Buffy eilte ihr zu Hilfe. Sie packte ihren Angreifer an der Schulter und schleuderte ihn zu Boden, aber im selben Moment dachte sie auch daran, dass sie keine Waffe hatte, um den Dämon zu töten. Aber das Problem löste sich von alleine. Denn es war kein Dämon, sondern ein Mensch.
Buffy hatte in ihrem Leben als Jägerin schon unzählige Vampire getötete. Sie konnte auf einen Blick erkennen, ob es sich um ein Geschöpf der Nacht handelte oder nicht. Dieser hier war keins. 
„Lassen Sie die Frau in Ruhe!“ Buffys Stimme klang ernst.
„Misch dich da nicht ein, Kleines. Sonst bist du als nächstes dran!“ Der Mann war größer als Buffy. Aber das machte nichts. Denn sie war die Jägerin und tausendmal stärker als er. Auf seinem muskulösen Körper entdeckte sie ein Tattoo. Eine Schlange. Sie befand sich auf seinem rechten Oberarm. Seine braunen Haare waren nach hinten gekämmt. Ein Macho wie er im Buche stand. Er hatte das Mädchen wahrscheinlich beeindruckt, aber nur mit der Absicht ihr später weh zu tun. Und so etwas konnte Buffy gar nicht ausstehen. 
„Ach ja? Dann versuch es doch mal?“ Sie versuchte ihn abzulenken, mit der Hoffnung dass die Frau verschwand. Aber sie hockte immer noch auf dem Boden. Sie war sichtlich verwirrt, dass ihr ein Mädchen half. 
Dies empfand der Mann als eine Art Aufforderung. Er griff Buffy an. Zumindest teilweise. Er schupste sie auf den Boden, so dass sie neben der Frau landete. Dann rannte er davon.
Buffy sah die Frau an. „Ist alles in Ordnung?“
Als sie nickte, stand Buffy sofort wieder auf und nahm die Verfolgung auf. Er sollte nicht ungestraft davon kommen. Sie bemerkte die Blicke, die die Frau ihr nachwarf. 

Xander und Willow alberten im Wasser herum. Sie hatten sich beide mit den Armen auf die Matratze gelehnt. Ihre Beine taumelten im Wasser. Sie sahen sich an und lachten. Plötzlich blickte Willow an Xander vorbei. „Schau mal! Da ist Buffy. Und … Sie verfolgt Jemanden!“
Xander drehte seinen Kopf in Richtung Strand. Er sah, wie Buffy hinter einem Mann herlief.
„Jetzt läuft sie den Männern schon hinterher“, witzelte er. Aber Willows Tritt gegen sein Schienbein, zeigte ihm, dass es wohl nicht so war.
„Ein Vampir kann es nicht sein“, stellte sie fest. „Vielleicht ein Dämon?“
Xander studierte den rennenden Mann. Er schüttelte den Kopf. „Nein. So läuft nur ein Macho. Total bekloppt.“ Er wandte sich wieder an Willow. „Aber etwas muss er gemacht haben, sonst würde ihm nicht die Jägerin hinterherlaufen!“
„Komm, lass uns an Land gehen!“
Xander war einverstanden und zusammen schwammen sie so schnelle sie konnten in Richtung Strand. Die Matratze schoben sie dabei vor sich. 



9

Buffy rannte. Sie rannte so schnell sie konnte. Aber leider war das nicht so einfach im Sand. Dies war eine ungewohnte Umgebung, was das Jagen betraf. 
Der Mann hatte bereits einen großen Vorsprung. Er steuerte auf eine Menschenmasse zu. Er trampelte alles nieder, stieß Sonnenschirme um, rannte über Hand-tücher. Die Badegäste schreckten hoch. Aber er lies sich davon nicht aufhalten.
Buffy legte noch einen Zahn zu.
Ihre blonden langen Haare wehten im Wind. Sie holte nun alles aus ihren Kraftreserven heraus, um noch schneller zu werden.
Auch sie lief durch die Menschenmenge, passte aber auf, dass sie niemanden verletzte. 
Die Menschen sahen ihr nach. 
Nun war er ummittelbar vor ihr. Sie musste ihn jetzt aufhalten. Er war nicht mehr weit von der Straße entfernt. Sie kannte sich hier nicht aus, musste also hier auf dem Sand bleiben. 
Buffy spurtete weiter. 
Er stolperte über einen weißen Plastikstuhl. Aber er rappelte sich sofort wieder auf. Durch diesen Zwischenfall war Buffy nun ein Stück näher gekommen. Sie lief noch schneller und setzte dann zum Sprung an. Zusammen rollten sie auf den Boden. Der Sand scharrte an ihrer Haut. Es schmerzte. Aber sie unterdrückte den Schmerz. Blitzschnell brachte sie sich wieder in eine aufrechte Position. 
Nun standen sie sich gegenüber.
Er starrte sie an. Er schien überrascht zu sein, dass er von einer kleinen Blondine zu Fall gebracht wurde. 
„Du hast ja ganz schön Kraft in deinen kleinen Ärmchen, Süße!“
Buffy ließ sich nichts anmerken. Sie fixierte ihn. 
„Glaub ja nicht, dass du ungeschoren davon kommst! Nur weil ich in Urlaub bin, heißt das nicht, dass ich nicht mehr aktiv bin!“
Der Mann verstand nur Bahnhof. Er versuchte Buffy zu packen, aber er griff ins Leere, denn Buffy machte einen Satz nach hinten. Als er dann auf sie einschlagen wollte, hob sie ihren Arm, wehrte den Schlag ab und boxte ihm in den Magen. Sein schmerzverzerrtes Gesicht und das Aufstöhnen ließen erkennen, dass sie einen Volltreffer gelandet hatte. Was für ein Schwachkopf, dachte sie. 
Doch der Mann erholte sich schnell. Zu schnell, fand Buffy. Er griff erneut nach ihr, bekam sie auch zufassen und schleuderte sie gegen die Steinmauer, die als Abgrenzung zur Straße diente. Noch nie hatte ein Aufprall dermaßen wehgetan. 
Sie rollte die wenigen Stufen hinab, die hinauf zur Strandpromenade führten. Sie schmeckte Sand. 
Aus ihren Augenwinkeln sah sie einige Schaulustige heraneilen. 
Buffy machte einen halbe Salto und brachte sich wieder in eine aufrechte Position. Sand wurde aufgewirbelt.
Sie nahm ihre Kampfhaltung ein. 
Nun reicht es. Sie ballte ihre Hand zu einer Faust und traf ihn mitten ins Gesicht. Dazu winkelte sie ihr Bein an und trat zu. Er taumelte nach hinten und viel auf den Boden. Blitzschnell ließ sich Buffy neben ihn nieder. Doch nicht um ihm zu helfen. Sie packte ihn an seinem Hals und drückte leicht zu. Aber es war für einen normalen Menschen immer noch fester. Nur ein Dämon hätte es als leicht empfunden. 
Er röchelte und hielt ihren Arm fest.
„Sei froh, dass ich heute gut gelaunt bin“, sagte sie zu ihm und sah ihn fest entschlossen an.
Er erwiderte ihren Blick. 
Fragend sah er sie an. „Wie bist du denn drauf, wenn du schlecht gelaunt bist?“
Buffy drückte noch fester zu. 
„I-Ich habe verstanden“, flehte er. 
„Buffy“, hörte sie Xander rufen.
Buffy ließ ihn los und stand auf. Sie rieb sich die Hände an ihren Oberschenkeln. 
„Ist alles in Ordnung?“, fragte Willow.
„Ja“, sagte die Jägerin. „Ich musste nur einmal meinen Druck loswerden!“
Sie blickte den Mann immer noch an. Er widerte sie an. Er war das, was sie verabscheute. 
Plötzlich fingen die Menschen um sie herum an zu klatschen. Buffy fühlte, wie sie rot wurde. Sie blickte verschämt zu Boden. Dann merkte sie, dass sie immer noch ihre Strandkleidung trug. Ihr war es irgendwie… unangenehm. Sie schien Ähnlichkeit mit einer Strandamazone zu haben. Und auf einmal schmerzte auch ihr Arm wieder. Sie legte ihre rechte Hand auf ihren Arm und entdeckte einen blauen Fleck. Ohne Kleidung war sie wohl doch verwundbarere, als sonst. 
Xander blickte um sich und schnappte sich ein Handtuch, dass er Buffy umlegte. Dann führte er sie zwischen den ganzen Menschen hindurch zu Willow. 
Buffy wollte gerade kehrt machen, weil der Mann immer noch da lag, doch Xander versicherte ihr, dass er jetzt keiner Fliege was zu Leide tun würde. Denn Buffy war immer noch in der Nähe. Das ließ sie lockerer werden. 
Plötzlich sah Buffy auf. „Die Frau. Geht es ihr gut?“
Willow sah sie an. „Welche Frau?“
„Der Kerl…Er hat sie belästigt. Sie liegt bei unseren Handtüchern in der Nähe!“

„Also, sie lag hier zumindest!“
Buffy hatte Xander und Willow hinter die Düne geführt und starrte nun auf den leeren Platz. An die Stelle, wo sie den Mann erwischt hatte. Aber hier war niemand. 
Buffy runzelte die Stirn. „Habt ihr keinen hier gesehen? Ich mein, hab ihr mitbekommen, wie sie gegangen ist?“
Willow sah Xander an. Dann schüttelte sie den Kopf.
Buffy war irritiert. 
Dann versuchte Xander sie abzulenken. „Hey, wie wäre es wenn ich euch jetzt beide massiere?“
Willows Miene hellte sich auf. „Ja. Das wäre schön. Buffy, bist du dabei?“
Die Jägerin überlegte kurz, stimmte dann aber zu. Sicher war die Frau in Sicherheit.

Allmählich wurde es kühler. Buffy und ihre Freunde packten ihre Sachen zusammen und fuhren zu ihrem Strandhaus.
An diesem Abend wollten sie das High Life der Stadt erleben. 
Sie machten sich fertig. Zogen das Beste an, was ihre Garderobe zu bieten hatte. Sie sahen chic aus. Richtig sexy. Xander hatte sich auch fein gemacht. Er trug eine schwarze Stoffhose und ein blaues Hawaiihemd. Es war etwas ungewöhnlich, aber es stand ihm ausgezeichnet. 
Zehn Uhr. 
Es konnte losgehen. Sie fuhren mit dem Van in die Stadt. Alles leuchtete und funkelte. Menschen soweit das Augen sehen konnte. Musik ertönte aus den Läden, die zum Tanzen aufforderten. 
Das war Malibu. Das Feinste vom Feinsten gab sich hier die Ehre. 
Xander parkte am Strand – auf einem öffentlichen Parkplatz. Sie stiegen aus. 
Es war ungewöhnlich für sie. Na gut, Buffy kannte es von früher, aber es lag schon zu lange zurück. 
„So, Mädels. Wo wollt ihr hingehen?“ Er zeigte auf verschiedene Läden. „Wollt ihr in eine Schwarzen-Disco? Oder lieber in eine Lesbendisco.. Oh…Da würde ich ja…“
Er bekam von Willow einen kleinen Tritt gegen den Schuh. Er hielt inne.
„Also, wir können auch zum Strand gehen. Uns dort unter Palmen setzten und einfach genießen. Uns von schicken Kellnern bedienen lassen…“ Willow träumte. Aber Buffy war davon begeistert. 
Sie steuerten eine kleine Bar an, die zwischen noch mehr Bars lag Sie mussten dazu durch Sand gehen, aber das machte ihnen nichts aus. 
Lichterketten hingen zwischen den Palmen, leise Musik ertönte aus kleinen Lautsprechern, Fackeln steckten im Sand und verursachten eine gemütliche Atmosphäre. 
Sie setzten sich hin und es dauerte auch nicht lange, bis ein gut aussehender Kellner zu ihnen kam und ihre Bestellung aufnahm. Buffy begutachtete ihn. Er schien so alt wie sie zu sein und verdiente hier mit sein Geld. 
Er lächelte sie an.
„Was darf ich dir bringen?“, fragte er höflich. 
Buffy hatte es gar nicht richtig mitbekommen.
„Ähm, was?“
„Deine Bestellung?“
„Oh… Ähm, eine Cola, bitte!“
Er nickte und verschwand dann wieder.
Willow sah ihm hinterher. Genau wie Xander. Er blickte wieder zu Buffy.
„Na, den scheinst du ja beeindruckt zu haben!“
Buffy runzelte die Stirn.
„Ich bin aber nicht hier, um mir einen Kerl zu angeln“, gab sie zurück.
Willow grinste. „Themawechsel?“
„Ja!“ Buffy war froh, dass Willow mitbekommen hatte, wie unangenehm es ihr war.
Xander fing an über einige Leute zu sprechen, die hier herum liefen. 
Buffy bekam es gar nicht richtig mit. Sie war in Gedanken versunken. Sie merkte auch nicht, wie der Kellner wiederkam, mit einem Tablett, auf dem drei Getränke standen. 
„Hier, eure Getränke!“
„Buffy?“, Willow stupste ihre Freundin an, damit sie ihm Platz machen konnte. Verwirrt sah sie den jungen Mann an. 
„Hier ist wohl Jemand zu sehr abgelenkt?“, fragte er mit freundlicher Stimme.
Buffy zog eine Augenbraue hoch. Sie war verlegen. Sie lächelte ihn an. Er war groß, hatte schwarze Haare und ein unheimlich süßes Lächeln. Er sah wirklich gut aus.
Sie schlug ihre Beine übereinander und zupfte ihren schwarzen Minirock zu Recht. Dann spürte sie die Blicke ihrer Freunde und sah verschämt zu Boden. Sie hatte doch tatsächlich versucht… Nein. Das durfte sie nicht. Sie konnte sich nicht erlauben, sich einen netten, gut aussehenden Kerl zu angeln. 
Sie war froh, als er wieder verschwand. Sofort gönnte sie sich einen Schluck Cola.
„Buffy? Was ist los? Du bist ja völlig durch den Wind!“ Xander sah seine Freundin an. 
„Ich bin ein wenig durcheinander. Die Sache mit der Frau…Sie lässt mich nicht in Ruhe.“
„Das meine ich nicht. Du hast dem Kellner schöne Augen gemacht.“
„Oh, das meinst du!“
Willow griff ein. „Lass sie doch. Sie hatte schon zu lange keinen netten Mann mehr. Außer Spike. Aber der zählt ja nicht. Buffy braucht einen echten Mann. Ein menschliches Wesen. Und jetzt hat sie vielleicht jemanden gefunden!“
„Will!“ Buffy sah sie an.
„Es ist doch wahr oder nicht?“
„Kann schon sein. Er gefällt mir. Denke ich zumindest!“
„Was ist dann das Problem?“
Buffy griff an ihre schwarze Strickjacke und streifte sie ein wenig zur Seite. Ein blauer Fleck kam unter ihrem Spaghettitop zum Vorschein. „Das hier!“
Willow sah sie mitleidig an. Sie wusste was sie meinte. Sie war die Jägerin und würde niemals einen Freund haben können, der nicht mit auf ihrer Seite kämpfen könnte. Aber das war es, was sie wollte. Ein Leben. Ein Leben ohne Angst und Furcht. 
Aber würde sie damit auch zu Recht kommen? Sie hatte sich mittlerweile dran gewöhnt. Es war ein Teil ihres Lebens, gegen das Böse zukämpfen. Wozu war sie geboren, wenn nicht, um Vampire und Dämonen zu besiegen.
„Buffy, du bist in Urlaub. Gönn dir doch auch mal etwas.“ Xander rückte ein Stück näher an sie heran. Buffy versuchte ihn anzulächeln. Er meinte es nur gut. Aber er verstand sie nicht. Er wusste nicht, was sie für eine Last mit sich trug. Er wusste nicht wie es ist, einen Teil ihres Lebens versteckt zu halten. Niemanden davon zu erzählen. 
Buffy stand auf.
„Ich…Ich komm gleich wieder! Ich geh eben für kleine Mädchen.“
Sie ging Richtung Bar, zu den Toiletten. Ihre Freunde sahen ihr nach.
„Was ist bloß mit ihr los?“, fragte Willow.

Buffy ging an der Bar vorbei. Sie sah die ganze Zeit auf den Boden. Plötzlich stieß sie mit Jemand zusammen. Sie blickte auf. 
Vor ihr stand der junge Kellner.
„Oh, hi. Kann ich dir helfen?“
Buffy strich sich verlegen eine Haarsträhne hinter ihr Ohr. Warum war sie so nervös in seiner Gegenwart?
„Ähm, ich suche die Toiletten!“
Der Kellner wies ihr den Weg. Buffy bedankte sich und ging weiter.
Aber sie musste nicht wirklich aufs Klo. Sie wollte einfach nur eine kleine Auszeit haben. Sie ging vorbei an den Toiletten. Sie fand einen Weg, der aus der Bar herausführte – in Richtung Meer. 
Sie sah sich noch einmal um. Ließ das Glamourleben hinter sich. Sie ging auf das Meer zu. Als sie das Wasser mit ihren Sandalen berührte, blieb sie stehen und schlang die Arme um sich. 
Sie blickte hinaus in die Dunkelheit. Das Meer rauschte. Am Horizont konnte sie Lichter entdeckten, die die Position von Schiffen anzeigten.
Bojen läuteten, als Wellen dagegen schlugen. 
Sie blickte in den Sternenhimmel. Keine Wolke war zu sehen.
Dann schloss sie ihre Augen. Genoss die Stille. 



10

Arme legten sich um sie. Berührten ihre Schultern. 
Sie genoss das Gefühl von Geborgenheit.
„Alles wird gut!“, sagte Spike mit ruhiger Stimme. Buffy drehte sich um. Sah in seine Augen. Spike war immer für sie da gewesen. Er hatte sie nie im Stich gelassen. Er kämpfte an ihrer Seite. Unterstütze sie in jeder Lage.
Er berührte ihr Kinn und zog es an sich heran. Dann beugte er sich zu ihr runter und gab ihr einen Kuss. Einen leidenschaftlichen Kuss, so wie sie es von ihm kannte.
Sie erwiderte ihn und schlang ihre Arme um ihn. Sie war ihm ausgeliefert. Er hatte sie fest in seiner Hand. Und das mochte Buffy. 
Dann drückte er sie sanft weg und sah ihr in die Augen. „Ich liebe dich, Buffy!“
„Spike, ich…!“
„Schließ deine Augen!“
Buffy schloss sie.

„Buffy?“
Sie öffnete ihre Augen wieder. Sie sah, wie der nette Kellner auf sie zukam. Ihr Herz schlug schneller. 
Sie blickte sich um und suchte und suchte Spike. Dann fiel ihr ein, dass es nur ein Traum war. 
Er kam immer näher. Nun stand er vor ihr.
„Also die Toiletten sind eigentlich nicht hier. Habe ich dir den Weg etwa so falsch erklärt?“
Sie rang sich ein Lächeln ab. Er war so nett. So lustig. 
„Nein“, sagte sie schließlich. „Ich wollte einfach mal meine Ruhe haben!“
„Wenn du willst, dann können wir zusammen reden1“
Buffy war überrascht. Er schien wirklich Interesse an ihr zu haben. 
„Das ist wirklich lieb von dir, aber…es gibt Sachen in meinem Leben die verstehst du einfach nicht.“
„Was denn für Sachen?“
Zum Beispiel, dass ich Nacht für Nacht auf Friedhöfen rumhänge und Vampire töte.
„Ich kann sie dir nicht sagen. Es ist so, ich habe Verpflichtungen, denen ich mich nicht entziehen kann. Ich…!“
Was tu ich hier eigentlich. Wenn ich nicht aufpasse, dann verplappere ich mich noch.
„Na gut. Dann lass es einfach“, sagte er mit fester Stimme. „Ich wollte dir nichts tun. Wollte dir lediglich helfen.“ Er wandte sich zum Gehen.
Buffy sah ihm traurig nach. Wie gern hätte sie ihm alles erzählt. Aber da war es wieder. Die Pflicht, es niemanden zu sagen. Aber dieses Mal wollte sie nicht diejenige sein, die den Kürzeren zog. Sie lief ihm hinterher.
„Hey!“ Sie berührte seinen Arm. Er blieb stehen und drehte sich um.
„Es war nicht so gemeint. Bitte versteh das nicht falsch. Es gibt nur einige Dinge in meinem Leben, die mich dazu verpflichtet haben, so abweisend zu reagieren. Wenn ich nur könnte, würde ich es ändern. Aber es geht nicht. Und bis dahin muss ich so leben. Und niemand kann mir dabei helfen. Niemand.“
Er sah sie eindringlich ein. „Ich will dir nicht zu Nahe treten. Jeder muss sein Schicksal leben.“
Ja, aber nicht jedem wurde das Schicksal auferlegt, gegen die Mächte der Finsternis zu kämpfen.
„Dann verstehst du mich?“
Er lächelte. „Ja. Das tu ich. Aber du solltest die Zeit hier genießen. Du bist doch in Urlaub hier oder?“
Sie nickte.
„Dann denk jetzt einmal nicht an deine Verpflichtungen. Genieße den Moment!“
Buffy dachte dabei an das erste Treffen mit Willow im Bronze. Sie hatte ihrer Freundin auch gesagt: „Genieße den Moment“. Und sie hatte es getan. Was hielt Buffy also davon ab, es auch zu tun?
„Ja, genieße den Moment“, flüsterte sie. Sie blickte ihn an. Er zog sie an sich.
Seine dunklen Augen blickten in ihre. Sie spürte seinen Atem. Er kam immer näher.
Dann konnte sie sich nicht mehr zurückhalten. Sie presste ihre Lippen auf seine. Ein Kuss. Ein Kuss mit einem Kellner.
Sie fühlte sich, als wäre sie in einer anderen Welt. Aber es war schön.
Er nahm sie fest in seinen Arm. Streichelte ihren Kopf. Fuhr mit einer Hand an ihrem Rücken entlang. Sie nahm seinen Kopf in ihre Hände.
Das Rauschen des Meeres verlieh dem Moment der Leidenschaft noch einen zusätzlichen Touch von Romantik.
Plötzlich wurden die Beiden durch einen Schrei aufmerksam gemacht. Buffy brach den Kuss ab und sah ihn an.
„Was war das?“, fragte er.
Sie blickte in Richtung Bar. „Keine Ahnung! Aber ich muss nachsehen!“
„Warum? Dafür sind andere zuständig!“
„Kann schon sein, aber ich muss trotzdem gehen!“ Sie ging los.
„Ist das eine von deinen Pflichten?“, rief er ihr nach.
Sie blieb stehen und drehte sich wieder um. „Ja“, sagte sie. Dann marschierte sie weiter. Sie hörte wie er ihr nachlief, aber sie verringerte ihr Tempo nicht.
Schließlich erreichte sie ihre Freunde. Sie waren aufgestanden und entdeckten sie nun.
„Buffy, wo warst du?“, fragte Xander.
Buffy wollte es ihnen nicht sagen. „Ich… Ich habe mich verlaufen“, gab sie als Antwort, aber sie wusste, dass es eine blöde war.
„Was ist passiert?“, versuchte sie die Situation zu retten.
„Wir haben es nicht genau gesehen. Aber …!“ Willow stockte, dann fuhr sie fort, als sie den Kellner sah, der unmittelbar hinter Buffy stand.
„… Da waren so Kerle, die tagsüber schlafen, die Kerle die gerne deine Freizeit strapazieren!“
Buffy hatte verstanden.
„Sie haben eine Frau sehr stark verletzt. Sie überlebt es wahrscheinlich nicht!“ Xander deutete auf eine Frau die auf dem Boden lag, neben der Bar.
Buffys Blick folgte Xanders. Und da lag tatsächlich Jemand. 
Buffy ging zu ihr hin. Sie ging in die Knie und fühlte ihren Puls. Aber da war keiner mehr. 
Auf einmal fiel ihre Aufmerksamkeit auf eine Kreuz-Kette. Sie kannte sie. Die Frau am Strand trug solch eine. 
Ihr kam ein furchtbarer Verdacht. Langsam entfernte sie dir Haare aus dem Gesicht der Frau. 
Tatsächlich. Es war die Frau, die sie vor dem Mann gerettet hatte. Aber nun war sie doch tot. Buffy war untröstlich. Sie hatte sie nicht retten können.
Als Buffy sie weiterhin ansah, fiel ihr auf, dass unter dem Kreuz die Haut sich verändert hatte. Es sah merkwürdig aus. Aber es war ihr nicht fremd. Vorsichtig nahm sie das Kreuz in die Hand. Und wahrhaftig. Die Haut darunter war verbrannt. Buffy war es sofort klar, aber es war zu spät. Die Frau öffnete ihre Augen und lächelte Buffy an. Dann zeigte sie ihre Fangzähne. Buffys Augen wurden größer. Sie wollte sich gerade in Sicherheit bringen, als die Vampirlady aufstand und Buffy einen heftigen Schlag ins Gesicht versetzte. Sie flog gegen ein paar Stühle.
Glas fiel auf den Boden und zerbrach. Tische kippten um. 
Entsetzt sahen Xander und Willow zu, wie die unschuldige Frau, die jetzt nicht mehr unschuldig war, Buffy arg zusetzte. 
Die Gäste um sie herum wichen zur Seite, als Buffy erneut durch die Gegen flog. Dieses Mal gegen eine Palme. Sie landete im Sand.
Ein Mann wollte ihr zu Hilfe eilen, wurde aber von der Frau daran gehindert. Sie knurrte ihn an.
Buffy konnte gerade noch schreien: „Nein!“
Dann brach sie ihm auch schon das Genick. Der leblose Körper sackte zu Boden. Menschen schrieen. Xander und Willow versuchten sie zu beruhigen. 
Buffy rappelte sich auf. Sie war kampfbereit.
„Ich danke dir, dass du mich vor dem Mann gerettet hast“, begann die Frau.
„Anscheinend hat es nichts gebracht!“, gab Buffy zurück. „Ich wünschte, ich hätte dich vor diesem Leben hier bewahren können. Glaub mir, dass ist kein Zuckerschlecken!“
Die Vampirin lachte. „So schlimm ist es gar nicht! Es ist toll unsterblich zu sein.“
„Sicher.“
„Genug Smalltalk. Machs gut!“ Die Frau rannte los. Buffy stürmte hinterher. Aber sie war zu schnell. Buffy kehrte zu ihren Freunden zurück.
„Ich versteh das nicht. Wieso konnte ich sie nicht retten?“
Xander klopfte ihr auf die Schultern.
„Buffy, du kannst nicht jeden davor bewahren, zu einem Monster zu werden.“
„Kann schon sein. Sie tut mir nur Leid!“
„Aber du konntest nichts dran ändern!“
Willow nahm ihre Freundin an die Hand. „Kommt, lasst uns nach Hause gehen!“
Buffy entdeckte den jungen Kellner. Er sah sie an. Er schien überrascht zu sein, aber gleichzeitig auch froh, dass ihr nichts passiert war.
Buffy verzog keine Miene. Sie wandte sich zum Gehen. 



11

Sunnydale.
Die Nacht war schon lange hereingebrochen. Es war still auf den Straßen. Zu still fand Giles. Er hatte sich mit Kruzifixen und Weihwasser ausgerüstet und war jetzt auf dem Weg zum Shellhill Friedhof.
Er war ganz alleine. Ohne Buffy, ohne die Jägerin. 
Es war kalt. Ein Windzug fuhr durch seine Haare. Giles sehnte sich nach einer warmen Tasse Tee. Er wollte seinen Rundgang schnellstens hinter sich bringen. 
Er bog in die die Mainhall Street ein, eine abgelegene Gegend. Sie führte direkt zum Friedhof. Er war sichtlich angespannt. 
Es dauerte nicht mehr lange und er hatte den Friedhof erreicht. Er war nicht besonders groß, aber dennoch durfte er nicht vernachlässigt werden. Eine große dicke Mauer zäunte ihm von allen anderen ab. Eine dicke Eisentür versperrte dem ehemaligen Wächter den Weg. Er sah an dem Tor hinauf. Buffy wäre mit Leichtigkeit hinüber gekommen. Aber er, ein Mann im mittleren Alter hatte damit schon mehr Probleme. Er runzelte seine Stirn.
Er wollte auf die andere Seite, aber wie sollte er das anstellen?
Plötzlich packte ihn Jemand am Arm. Er fuhr herum und ging in Abwehrstellung. Aber als er sah, wer vor ihm stand, lockerte er seine Haltung wieder. Er atmete aus.
„Dawn?“
Sie stand ganz in schwarz, mit einem Pferdezopf da und blickte ihn an. Ihre Hände hatte sie in die Hüfte gestemmt. Sie zog eine Augenbraue hoch.
„Sie wollen wohl auf die andere Seite, was?“
„Dawn, was machst du hier? Du sollst im Haus bleiben. Wenn Buffy wüsste,…!“
„Wenn Buffy wüsste…Ja, ja. Buffy ist aber nicht hier!“
„Bitte geh sofort zurück. Es ist hier zu gefährlich!“
„Ich sag Ihnen was, wenn Buffy wüsste, wie schutzlos Sie hier umher irren, dann wäre sie sicher nicht gefahren.“
„Das steht hier jetzt nicht zur Debatte. Du gehst jetzt sofort nach Hause.“ Plötzlich hielt Giles inne. Er hatte etwas gehört. Er drückte Dawn sein Kruzifix in die Hand und kramte aus seiner Jackentasche einen Pflock hervor.
Dawn sah sich um. Auch sie hatte etwas gehört. 
„Ich glaube wir sind nicht alleine“, stellte Giles fest.
„Da hast du Recht“, ertönte es von oben.
Giles und Dawn blickten auf die Mauer. Im Licht des Mondes erkannten sie zwei Vampire. Und sie zögerten auch nicht. Sie sprangen hinab und warfen Giles und Dawn zu Boden. Buffys Schwester schrie auf, denn der Schmerz der beim Aufprall durch ihren Körper zuckte, war unerträglich. Sie ließ das Kruzifix fallen. Sie war unbewaffnet.
Eine leichte Beute.
Giles hatte Glück. Er wurde nicht so schwer verletzt. Er rappelte sich auf und hielt den Pflock drohend vor sich. Der Vampir, schon von der älteren Generation, sah ihn drohend an. Er bleckte seine Zähne und knurrte. Dann stürmte er auf ihn los. Giles wich geschickt zur Seite, nutzte den Moment und kramte in seine andere Jackentasche nach einer kleinen Flasche. Als er sie gefunden hatte, öffnete er sich flink und warf sie auf den Vampir. Die Flasche zerbrach und das Wasser ergoss sich über den Vampir. Rauch stieg auf, er fing an zu schreien. Das meiste hatte er in seinem Gesicht abbekommen. Er ließ seine Hände nach oben schnellen und hielt sich die Wangen. 
Giles hob den Pflock und ließ ihn niedersausen. 
Derweil hatte Dawn ganz andere Probleme. Die Reißzähne des Vampirs, der immer noch auf ihr lag, näherten sich immer mehr ihrem Hals. 
Dawn versuchte nicht zu schreien. Sie packte seine Schultern und probierte ihn wegzudrücken. Aber er war ziemlich stark und sie war wehrlos.
Dann dachte sie an Buffy. Sie war so stark, so mutig. Ja, sie war die Jägerin. Aber sie hatte nie Angst und wenn doch, dann zeigte sie es nie. 
Sie rief sich den Moment zurück, als sie beide zusammen in dem Raum hockten, in dem sie gegen Glory gekämpft hatte. Dort hatte sie behauptet, dass sie beide Geschwister von gleichem Blutes seien. Eine Familie. 
Dawn musste demnach auch, zumindest etwas von einer Jägerin in sich haben. Sie hoffte es zumindest. 
Dawn sah den Vampir an. Plötzlich fing sie an sich zu schütteln. Sie sah so aus als würde sie einen eleptischen Anfall haben. Ihr wurde schwarz vor Augen.

Buffy und ihre Freunde hatten fast das Strandhaus erreicht. Sie lachten, denn Xander hatte wieder einmal einen seiner Witze gerissen, der dieses Mal auch wirklich komisch war.
Plötzlich blieb Buffy stehen. Sie spürte, dass etwas nicht stimmte. 
Und ganz unerwartet fing ihr ganzer Körper an zu zittern. Sie schloss die Augen und atmete heftig.
Willow und Xander blieben stehen und drehten sich um. Sie erschraken, als sie Buffy so dort stehen sahen. Willow stieß einen Schrei aus. Xander rannte zu ihr, wollte sie festhalten. Aber Willow hielt ihn am Arm fest. Sie wusste nicht, was es für Auswirkungen es haben konnten, wenn er sie berührte.
Buffy dachte, dass ihr Herz zerspringen würde. Es war ein unglaublicher Schmerz. Sie stieß einen Schrei aus.
Willow sah mit Entsetzten zu, wie etwas aus ihrem Mund kam. Es war ein hellblauer Schleier. Er stieg in die Höhe und flog davon.
Buffy fiel zu Boden. Sie war bewusstlos.



12

Der blaue Schleier flog durch die Nacht. Er suchte seinen Weg über den Ozean, hinweg durch Wälder bis hin zu einem kleinen Ort namens Sunnydale.
Und als würde er gesteuert werden, hielt er an und flog im Steilflug nach unten.
Plötzlich kam es Dawn so vor, als würde ihr Jemand etwas in den Hals stopfen. Sie schien für einen kurzen Moment keine Luft zu bekommen. Etwas durchfuhr sie.
Dann öffnete sie mit einmal ihre Augen und sah dem Vampir direkt ins Gesicht. Und plötzlich verspürte sie keine Angst mehr. Sie dachte nur noch an eines: Er ist ein Vampir. Töte ihn!
Sie nahm all ihre Kraft zusammen und stieß den Dämon weg. Er landete auf dem Boden. Blitzschnell stand sie auf, suchte das Kruzifix und nahm es in die Hand. Aber es würde ihn nicht aufhalten. Sie brauchte eine andere Waffe. Sie sah sich nach allen Seiten um und versuchte sich in Buffy hinein zu versetzten. Es gab immer etwas, was sie als Waffe benutzen konnte. 
Plötzlich sah sie eine Faust auf ihr Gesicht zu kommen. Sie wich geschickt aus und trat zu. Dann nahm sie das Kruzifix und presste es auf seinen Nacken. Es zischte und er schrie. Auf einmal entdeckte sie einen dicken, großen Ast. Sie lief auf ihn zu und umfasste ihn mit beiden Händen. Dann drehte sie sich um. Der Vampir kam auf sie zu gerannt.
Mit aller Kraft schwang sie den Ast. Durch die Wucht wurde der Vampir nach hinten geschleudert. 
Dawn ging ein paar Schritte nach vorne, visierte ihn an, hob den Ast und ließ ihn nieder sausen. Sie spürte kurz einen Widerstand. Aber dann sah sie, wie er sich in Staub auflöste. Sie trat wieder zurück und blickte auf die Stelle, an der eben noch ein Monster der Finsternis gestanden hatte. 
Ein Lächeln machte sich auf ihrem Gesicht breit. Sie fühlte sich stark. Sie hatte ihn besiegt. Ohne fremde Hilfe. Es war ihre alleinige Kraft und ihr Mut. Sie war stolz auf sich.
Giles sah mit Verwunderung zu, wie Dawn den Vampir tötete. Sein Mund war geöffnet. Er war sprachlos. Er musste sich selbst dazu zwingen, aufzustehen. Er trat zu Dawn.
„Du hast einen Vampir getötet“, sagte er nur. Mehr brach er noch nicht heraus.
Sie sah noch einmal den Ast an und dann fing sie erneut an zu grinsen. Sie lachte.
„Ja, das habe ich wohl!“
Giles runzelte die Stirn. „Das ist…das ist einfach…unglaublich. Ich meine...!“
„Sagen Sie doch einfach, das hast du gut gemacht. Dann wäre ich zufrieden!“
„Hm? Oh, ja… Natürlich. Ich gratuliere dir. Aber es hätte auch ins Auge gehen können. Es war sehr leichtsinnig!“
„Ja, aber es hat funktioniert. Buffy und ich sind uns wohl doch ähnlicher, als wir gedacht haben!“
„Du weißt was ich meine. Ich freue mich wirklich, aber ich bin auch um deine Wohlergehen besorgt!“
Dawn warf den Ast ins Gebüsch. Dann blickte sie ihn wieder an. „Das weiß ich doch. Aber ich freue mich, dass ich es jetzt auch geschafft habe. Und ich werde jetzt bestimmt nicht auf Jagd gehe oder so. Dafür ist Buffy da!“ Aber es wäre doch schon cool, dachte sie noch. 
„Außerdem“, fuhr Giles fort, während er seine sieben Sachen aufsammelt und sich auf den nach Hause Weg machte, „macht es mich schon stutzig, dass >du< zum Töten fähig bist. Du bist keine Jägerin, hast aber dennoch die Kraft dazu!“
„Wie gesagt, wir sind Schwestern und es hat wohl einiges von ihr auf mich abgefärbt!“
Giles murmelte irgendetwas in seinen Bart hinein. „Ja, es scheint wohl so. Ich bringe dich jetzt nach Hause. Und dort wirst du bleiben. Damit will ich sagen, dass du keine Alleingänge machst, nur weil du jetzt vielleicht stärker bist, als du gedacht hast!“
„Ja, Sir!“ Dawn ließ ihre rechte Hand an die Stirn schnellen und parierte wie ein Soldat. Sie blickte sich noch einmal um. Dann marschierte sie ihm nach. 
Etwas war hier gerade passiert. Etwas hatte sie verändert. Aber bis sie nicht wusste, was es war, wollte sie es für sich behalten.

Malibu.
Die Gräser wehten im leichten Wind. Es war Sternenklarer Himmel. Keine Wolke war zu sehen. Der Mond warf sein Licht auf den Strand. Eine Gestalt stand auf den Dünen, die gegenüber dem Strandhaus lagen. Der Vermieter dieses Hauses sah zufrieden auf die drei Freunde hinab. In seinen Händen hielt er eine Tennisballgroße Glaskugel. Sie leuchtete immer schwächer. 
Hinter ihm tauchten nun sechs weitere Personen auf. Drei auf der linken, drei auf der rechten Seite. Ihre Vampirfratzen waren deutlich im Mondlicht zu erkennen.
„Morgen Abend ist es soweit. Die Jägerin wird sterben!“ Der Vermieter streckte seine Arme in die Höhe. Dabei hielt er die Kugel in seinen Händen. Er grinste. Doch nun war es nicht das menschliche Lachen. Sein Gesicht hatte das Aussehen seines wahren Ichs angenommen. Ein Khulat-Dämon blickte nun in die Nacht hinein. Sein blaue Haut war mit Narben verseht. Er hatte keine Haare auf dem Kopf. Seine spitzen Ohren sahen genauso zum fürchten aus, wie seine spitzen Zähne, die sein gesamtes Maul füllten. 
Nun ließ er die Kugel geschwind mit seinen drei breiten Fingern in der Jackentasche verschwinden, die er immer noch trug. Er drehte sich um und ging die Düne hinab. Seine Gefolgsleute taten es ihm gleich. 

Am nächsten Morgen brummte Buffy der Schädel. Sie lag auf dem Sofa im Wohnzimmer. Xander hatte sie dorthin getragen und Willow hatte sie zugedeckt.
Sie öffnete ihre Augen. Links und Rechts schliefen ihre beiden Freunde.
Buffy wollte sich aufrecht hinsetzten, aber es fiel ihr schwer. Sie stöhnte leicht auf.
Xander öffnete seine Augen. Er wusste erst nicht wo er war, aber als er die Jägerin dort liegen saß, fiel es ihm sofort wieder ein. Er warf die Decke zu Boden und eilte zu ihr. Er setze sich neben sie an den Rand des Sofas und blickte sie sorgevoll an. 
„Buffy, geht es dir gut?“
Sie blickt ihn an. „Was ist passiert?“
Willow war nun auch wach geworden. Xander sah sie an, in der Hoffnung, dass sie den Part für ihn übernehmen würde. Und sie tat es.
„Ähm, also…Wir wissen nicht wie wir es dir sagen sollen, aber gestern…ähm…hattest du so etwas wie einen…Anfall!“
„Einen Anfall?“, fragte Buffy erschrocken.
„Ja“, sagte Xander. „Und dabei ist etwas aus dir…herausgeflogen. Etwas Blaues. Wir wissen nicht was es war!“
„Etwas ist aus mir herausgeflogen? Leute, dass ist ein schlechter Zeitpunkt für Scherze!“
„Das ist kein Scherz“, stellte Willow klar. „Irgendetwas ist aus dir herausgekommen und weggeflogen.“
„Und was es war, könnt ihr mir nicht sagen?“
„Nein“, sagte Willow.
„Wir sollten Giles anrufen“, sagte Xander und griff schon nach dem Hörer.
Doch Buffy nahm ihn ihm wieder ab. „Nein“, stieß sie hervor. „Ich will nicht, dass er davon Wind bekommt.“
„Aber er ist vielleicht der Einzige, der dir helfen kann“, meinte Willow. Und sie merkte, dass sie besorgt klang. 
„Giles darf nichts davon mitbekommen. Es ist das Erste Mal, dass ich in Urlaub bin. Und wenn er weiß, dass mir etwas passiert ist, wird er mir nie wieder erlauben wegzufahren!“
„Das wird er auch so nicht“, sagte Xander. „Es ist eine Ausnahme gewesen. Das hat er doch mehrmals gesagt!“
„Versteht doch. Ich will ihn nicht damit belasten. Ich möchte erst wissen, womit wir es zu tun haben und was das für mich bedeutet!“

Dawn betrat das Schulgebäude. Sie stieg die Treppen hinauf und schlug den Weg zu ihrer Klasse ein. Sie gesellte sich zu ihren Freundinnen. Gemeinsam tratschten sie über den vorherigen Tag, bis der Lehrer kam. Im Schlepptau hatte er einen Jungen. Dawn hörte mitten im Satz auf zu reden. Ihr Blick haftete an dem Jungen, der nun in Zeitlupe an ihr vorbeizugehen schien. Sie drehte ihren Kopf langsam zur Seite, um ihm zu folgen. Er blickte in ihre Augen. Sie trafen sich. Auch er wandte sich nicht ab. 
Dawn drückte ihren Ordner, den sie vor ihrer Brust hielt, ein wenig fester.
Dann, als er um sie herumging, sah sie wieder nach vorne, aber zu Boden. Sie blickte ins Leere. Sie merkte nicht, wie ihre Freundinnen sie ansprachen. Erst als Chrissie sie am Arm packte und in die Klasse zog, kam sie aus ihrer Trance zurück.
Sie trottete hinter ihr her und setzte sich an ihren Platz am Fenster. Als sie nach vorne blickte, stockte ihr der Atem. Er stand dort. Der Junge. Er war groß, dunkelhaarig und sehr gut gebaut. Er trug eine blaue Skaterhose und einen schwarzen Kapuzenpulli. 
Nun stellte sich Mr. Miller – ihr Mathelehrer – neben ihn. 
„Nun gut, setzt euch jetzt bitte. Wie ihr seht, habe ich euch Jemanden mitgebracht. Er ist ab heute neu bei uns in der Klasse. Am besten wirst du dich selber einmal vorstellen“, wandte er sich schließlich an den Mitschüler.
Dieser blickte ihn an, nickte und sah dann zur Klasse. Sein Blick wanderte von links nach rechts. Er schien aber nicht nervös zu sein.
„Ja, ähm…Also mein Name ist Jason. Ich bin siebzehn und gerade hierher gezogen. Tja und ich bin dann wohl jetzt bei euch hier in der Klasse. Ich hoffe, dass wir gut miteinander klarkommen werden.“
Einige fingen an, auf die Tische zu klopfen. Dawn blickte ihn nur an.
Dann übernahm Mr. Miller wieder das Wort. „Das hoffe ich doch auch. Habt ihr noch irgendwelche Fragen an Jason? Ich denke, dass ihr ihn aber auch noch später ausfragen könnt!“
Dann fragte Lucy aus heiterem Himmel: „Hast du ne Freundin?“ Sie lächelte ihn an. Dawn wurde hellhörig. 
Die Anderen fingen an zu lachen. Jason lächelte auch. Aber er antwortete nicht. Ob das nun gut oder schlecht war, wusste Dawn nicht.
„Dann haben wir das ja geklärt. Wir werden jetzt zum Unterricht zurückkehren.“ Der Lehrer wandte sich dem Pult zu.
Jason stand etwas verwirrt da. „Ähm, Mr. Miller, wo soll ich mich hinsetzten?“
Dawn sah rechts auf den leeren Platz. Sie hoffte, dass er ihn hier hin setzten würde. Aber dann rief Lucy schon in die Klasse: „Jason, hier ist noch Platz. Direkt neben mir!“ Sie legte eine Hand auf ihre Brust und deutete auf den Platz links neben ihr. Dawn funkelte sie an. Lucy hatte wohl gar keine Scheu. Aber Gott sei Dank hatte Mr. Miller das Spiel durchschaut. „Oh nein, Lucy. Du wirst ihn doch nur verderben!“
Alle lachten und sahen sie an. 
„Jason“, fing Mr. Miller wieder an und blickte in die Klasse, bis er bei Dawn stehen blieb. „Setze dich bitte dort hin.“
Dawns Herz fing an zu rasen. Jason sollte sich doch tatsächlich neben sie setzten. Sie wusste nicht mehr wo oben und unten war. Ihre Gefühle spielten verrückt. Es hatte sie erwischt. Und das richtig.
Sie schluckte als er näher kam. Er setzte sich neben Dawn.
„Hi“, sagte er und lächelte sie an. 
Dawn brachte nur ein blödes „Hallo“, heraus. Zu mehr war sie nicht imstande. 
Sie sagte während des Unterrichts kein Wort. Sie war still. Und das nervte sie. Sie wollte nicht, dass er von ihr dachte, dass sie schüchtern wäre. Aber irgendwie brachte sie keinen Ton heraus.
Es läutete. Die zwei Stunden Mathe waren vorüber. Nun folgten noch eine Stunde Biologie und eine Stunde Sport.
Biologie ging schnell um. Nun stand noch körperliche Bewegung an. Und zwar Volleyball. Es dauerte nicht lange und die Schüler hatten das Netz aufgebaut und Gruppen gebildet. Und wie es der Zufall wollte, wurde Dawn in die Gruppe von Jason gewählt.
Sie nahmen die Positionen ein. Das Spiel begann. Mittlerweile waren sie relativ gut in dem Spiel. Es machte auch Spaß. Es war fast schon ein richtiges Spiel.
Nun war Dawn an der Reihe. Sie sollte den Aufschlag machen. Sie hielt den Ball vor sich, holte mit der Hand aus und schlug zu. Der Ball flog. Er flog über das Netz. Doch die andere Mannschaft konnte ihn entgegennehmen. Sie schlugen ihn wieder zurück. Und nun konnte auch Jason zeigen, was er konnte. Er warf sich zu Boden, um den Ball noch halten zu können. Aber obwohl es eine Meisterleistung war, landete der Ball im Aus.
Ballwechsel.
Martin war an der Reihe. Er war gut. Er hatte einen ziemlich festen Schlag. Er holte aus. Und der Ball flog mit mindestens 100 Milen pro Stunden, aber nicht gerade au, sondern nach oben. Keine wusste wie er das geschafft hatte. Er traf die Deckenlampe. Es klirrte. Der Ball kam wieder herunter.
Alle lachten. Das Spiel ging weiter. Ballwechsel folgten, Punkte wurden vergeben. 



13

Während des Spiels achtete keiner auf die Deckenlampe. Der Aufprall des Balls, war nicht so harmlos, wie sie gedacht hatten. Schrauben lösten sich langsam
Und gerade jetzt passte Jason nicht auf. Und irgendwie ahnte Dawn was passieren würde. Sie hörte ein Geräusch und sah nach oben. Ihre Augen wurden größer. Nur sie sah es. Sie sah, wie sich die große Deckenlampe löste und auf ihn herabstürzte. 
Sie überlegte gar nicht erst nach. „Jason“, rief sie und stürzte sich auf ihn. Sie fielen beide zu Boden. Dawn war oben auf. Sie war ihm so nah wie noch nie Jemand zuvor. Ihre Münder berührten sich fast. Sie stütze sich mit ihrem Armen am Boden ab. Dann strich sie ihre Haare mit einer Hand hinter ihr Ohr. 
„Mein Gott, Jason, ist alles in Ordnung?“, fragte Lucy aufgeregt.
Dawn schluckte und stand auf. 
Auch Jason stand auf. „Ja“, sagte er. „Mir geht e gut!“ Dabei blickte er zu Dawn. 
Nun kam Mr. Ruhl. „Mein Gott, ich werde das sofort dem Hausmeister berichten. Seid ihr beide verletzt?“
„Nein“, gab Jason zur Antwort. „Dank Dawn ist mir nichts passiert!“
Sie fühlte sich geschmeichelt, aber es war für sie eine sehr komische Situation. Normalerweise war sie immer diejenige, die sich zurück hielt. Aber nun war sie im Mittelpunkt. 
Da die Stunde nun eh fast zu Ende war, beschloss der Lehrer, dass sie nun das Netz abbauen sollten und dann gehen durften. Gesagt, getan.

Währenddessen standen Buffy und ihre Freunde vor dem Strandhaus, an der Stelle an der Buffy ohnmächtig geworden war. Vielleicht gab es dort irgendwelche Hinweise, die ihnen weiterhelfen konnten.
Doch leider gab es keine Anzeichen, auf den gestrigen Abend. 
„Ich habe keine Ahnung wo wir anfangen sollen!“ Buffy hatte ihre Arme verschränkt. Sie ging auf und ab.
Willow dachte nach. „Gestern ist sehr viel passiert. Erst der Mann, den du verfolgt hast und dann die Frau, die später doch zu einem Vampir wurde.“
„Ja, aber der Mann war harmlos.“
„Vielleicht hast du dich irgendwo angesteckt“, dachte Xander laut nach. 
Buffy sah ihn fragend an. Sie zog eine Braue hoch.
„Ich meine es so, wie ich es sage.“
„Aber wo soll das geschehen sein?“, wollte Willow wissen.
Buffy schüttelte den Kopf. „Bleiben wir mal realistisch. Bei einer Krankheit entweicht einem normalerweise nicht irgendetwas aus dem Mund!“
„Soll ich dich daran erinnern, dass du die Jägerin bist? Da kann so etwas schon mal passieren!“ Xander meinte es tot ernst. 
„Aber wer weiß, dass ich hier bin? Niemand.“
„Vielleicht wäre es doch besser, wir würden Giles anr…!“, meinte Willow, wurde aber von Buffy unterbrochen.
„Nein! Nicht jetzt.“
„Aber wir brauchen seine Hilfe! Wir wissen nicht, was mit dir ist!“
Buffy sah Willow an. Sie wusste ja, dass sie Recht hatte, aber es war noch zu früh, um irgendwelche Behauptungen aufzustellen. Schließlich dachte sie an ihren ersten Tag hier.
„Leute, ich muss euch da noch etwas sagen. Vielleicht ist es auch nur aus der Luft gegriffen, aber mittlerweile glaube ich, dass es keine Halluzination war.“
Willow und sahen sie fragend an. 
„Ihr erinnerte euch doch noch an den Vermieter.“
„Ja“, sagte Xander.
„Als er gehen wollte, habe ich ihm noch hinterher gesehen. Und als er hinter der Düne verschwand, da…da ist etwas mit ihm passiert!“
„Ist er verletzt worden?“, fragte Willow erschrocken.
„Nein. Das denke ich nicht. Es war etwas anderes. Da war auf einmal ein Blitz und dann tauchte ein Schwanz auf. Wie von einer Echse oder so.“
„Dann ist doch alles klar. Da ist noch eine Echse aufgetaucht und hat ihn entführt“, sagte Xander.
„Nein, ihr versteht nicht. >Er< wurde zur Echse. >Er< hat sich verwandelt!“
Willow sah Xander und dann Buffy an. Doch Buffy bemerkte ihren Gesichtsausdruck. „Haltet mich jetzt nicht für verrückt. Ihr wisst, dass ich die Jägerin bin und daher immer die seltsamsten Dinge erlebe. Und ihr könnt eigentlich immer auf mich vertrauen.“
„Ok, dann nehmen wir mal an, er ist ein Dämon“, fuhr Xander fort, „was hat das mit deinem Anfall zu tun?“
„Das weiß ich noch nicht. Aber es macht mich stutzig.“
„Na gut“, sagte Willow. „Vielleicht wäre es gut, wenn wir Mr. …!“ Sie hielt inne. Litt sie an Gedächtnisschwund? Verwirrt fragte sie: „Wie hieß er noch gleich?“
Xander überlegte nach. Genauso wie Buffy. Diese gestand: „Ich weiß es nicht. Ich habe nicht annähernd eine Ahnung.“
„Er hat seinen Namen nicht gesagt. Er hat sich nicht vorgestellt“, stellte Xander fest.
„Na, das ist doch ein Hinweis, oder?“, hellte sich Buffys Miene auf. „Wir müssen ihn nur noch finden.“
Willow war derweil schon in Gedanken. „Warum?“, sagte sie aus heiterem Himmel. „Warum das alles?“
„Das weiß ich nicht, aber wir sollten ihn schleunigst ausfindig machen. Wer weiß, was er noch alles im Schilde führt. Sollte er noch einmal auftauchen, lasst euch nichts anmerken. Er darf keinen Verdacht schöpfen.“
Willow und Xander nickten. Plötzlich blieb Buffys Blick an einer Düne hängen. Sie ging auf sie zu. Ihre Freunde blickten ihr nach und folgten ihr.
„Was ist, Buffy?“ Xander eilte neben sie.
„Ich weiß nicht. Irgendetwas stimmt hier nicht.“ Sie ging schneller. Als sie auf der Düne angelangt war, drehte sie sich um.
„Von hier aus hat man einen guten Blick auf unser Haus. Mich würde es nicht wundern, wenn…!“ Sie hielt inne und sah auf den Boden. Dort konnte man wunderbar Fußspuren sehen, die von mehreren Personen herrührten. „Wir hatten gestern Abend bestimmt Besuch. Seid vorsichtig.“ Dann gingen sie wieder ins Haus hinein. 

Dawn kam als Letzte aus der Sporthalle heraus. Sie war immer noch ein wenig verwirrt. Und sie bemerkte auch nicht Lucy, die draußen auf sie wartete. Sie war auch nicht alleine. Ihre zwei Freundinnen warteten mit ihr.
„Hey, Dawny“, rief Lucy ihr entgegen. Ihre Stimme klang heimtückisch.
Dawn blickte auf. Sie rollte ihre Augen. Sie hatte überhaupt keine Lust auf Lucy und ihre blöden Kommentare. Dennoch wich sie ihr nicht aus, sondern ging auf sie zu. Irgendwie hatte sie dieses Mal nicht so viel Angst wie vorher. Sie ging einfach an ihr vorbei. Und sie spürte die Blicke, die Lucy ihr nachwarf. Sie war entsetzt und überrascht, über das Verhalten von Dawn. 
„Hey! Warte gefälligst. Ich muss mit dir reden!“
Aber Dawn ging weiter. Nun rannte Lucy hinter ihr her. Die zwei Mädchen folgten ihr, hielten sich aber im Hintergrund.
„Dawn, bleib stehen!“ Sie hielt Dawn am Arm fest und drehte sie zu sich um.
„Was soll das? Seit wann gehst du mir aus dem Weg?“, fragte sie barsch.
„Die Zeiten haben sich geändert, Lucy!“ Dieses Mal wich sie nicht ihrem Blick aus, sondern sah ihr direkt in die Augen. „Ich bin nicht mehr das kleine Mädchen von nebenan. Such dir gefälligst eine Andere!“ Daraufhin drehte sich Dawn um, und ging. „Und lass Jason gefälligst in Ruhe. Er gibt sich nicht mit solchen ab, wie du es bist!“
Lucy stand einfach nur da. Sie war verletzt. Noch nie, hatte Jemand so derbe zurückgeschlagen. Sie hatte noch nie eine Niederlage einstecken müssen. Aber sie musste das letzte Wort haben. „Summers, du bekommst ihn auch nicht. Das schwöre ich dir!“
Dawn lächelte. Sie hatte sich ihr zum ersten Mal in den Weg gestellt. Und darauf war sie stolz. Lucy war nun auf hundert achtzig. Sie war wütend. Und das freute Dawn. Zufrieden ging sie nach Hause.



14

Mittlerweile war es Abend geworden. 
Dawn hatte Giles zwar versprochen nicht auf Jagd zu gehen, aber irgendwie konnte sie es doch nicht lassen. Sie würde bestimmt nicht alleine durch die Friedhöfe gehen, aber wenn ein Vampir auftauchen sollte, dann würde sie bereit sein.
Sie stand vor ihrem Spiegel und hing sich eine silberne Kreuzkette um. Sie passte perfekt zu ihrem Outfit. Dann begab sie sich zu der Truhe, die hinter dem Sofa im Wohnzimmer stand. Sie hatte schon oft gesehen, wie dort Waffen herausgenommen wurden. Dawn öffnete sie.
Dort war wirklich alles vorhanden. Aber ihre Wahl fiel auf einen einfachen Holzpflock, da er am bequemsten war. 
Sie steckte ihn in die Innentasche ihrer schwarzen Jeansjacke. 
Plötzlich vibrierte ihr Handy. Sie zog aus ihrer Gesäßtasche und klappte es auseinander. 
„Ja?“
Es war Kid. Sie fragte, wo Dawn wohl bliebe, denn es war immerhin schon halb neun. Und um Acht hatten sie sich vor dem Bronze verabredet.
„Oh! Schon so spät. Wie die Zeit doch vergeht. … Sicher, ich mache mich sofort auf den Weg. Bis gleich!“
Schnell steckte sie das Handy wieder ein. Manchmal konnte es doch nützlich sein. Sie erinnerte sich an ihren ersten Schultag. Buffy hatte es ihr vorsichtshalber geschenkt. 
Dann ging sie auch schon zur Tür hinaus. 
Die Dunkelheit hatte bereits alles in sich verschluckt. Straßenlaternen waren bereist dabei, den Weg zu erleuchten. Dawn brauchte nicht lange und sie hatte das Bronze erreicht. Es war an diesem Abend sehr gut besucht. Sie gab den Türsteher das Eintrittsgeld und ging hinein. Laute Musik ertönte. Sie versuchte sich durch die Menschenmenge durchzuschlagen, bis zur Bar. Dort fand sie Kid. Sie redete mit einem Jungen. Dawn begrüßte sie.
„Hey! Da bin ich!“
Kid schluckte gerade die Cola hinunter und stellte das Glas auf die Theke.
„Ähm…Dawn, darf ich dir Tom vorstellen. Er ist eine Stufe über uns. Und Tom, das ist Dawn. Sie geht mit mir zusammen in eine Klasse!“
Tom lächelte. Dann gab er Dawn die Hand.
„Du bist doch die Schwester von der Schülerberaterin. Buffy heißt sie, oder?“
„Ja, das ist richtig!“ Sie sah irritiert zu Kid. „Und du warst gestern und heute krank“, fügte sie ohne weitere Betonung hinzu. „Und dann direkt ins Bronze?“
Tom schien sie direkt anzusehen. „Ja, ich war krank. Woher weißt du…“, fuhr er fort, wurde aber unterbrochen.
Diese nahm Toms Hand. „Wie wär´s, wollen wir alle tanzen?“
Tom schien begeistert zu sein. Dawn weniger.
„Geht ihr ruhig schon mal. Ich bleibe noch etwas hier!“
„Aber“, begann Kid, der es irgendwie leid tat, sie jetzt alleine hier zu lassen.
Tom zog an Kids Hand. „Komm!“, drängte er.
„Geht schon“, sagte Dawn. „Es ist in Ordnung!“
Und das taten sie auch. Dawn lehnte sich an eine der Säulen an und sah zu wie die beiden anfingen zu tanzen. Sie bemerkte wie glücklich Kid war. Sie himmelte Tom an. Doch als Dawn zu Tom sah, veränderte sich ihre Miene schlagartig. Irgendetwas war nicht richtig an diesem Kerl. Seine Art, sein Aussehen, seine Bewegungen. Etwas stimmte nicht mit ihm.
Aber wahrscheinlich wollte Dawn nur, dass etwas an ihm nicht stimmte. Sie fühlte sich plötzlich allein gelassen. Von ihrer besten Freundin. Plötzlich legte sich eine Hand auf ihre Schulter. Sie drehte sich um. Und sie fing an zu lächeln.

Buffy, Xander und Willow saßen wieder einmal im Wohnzimmer. 
Sie sprachen nicht miteinander, sondern überlegten, wie alles zusammen passte.
„Ich halt das nicht mehr aus“, sagte Willow und stand auf. „Ich möchte jetzt wissen mit wem wir es zu tun haben.“
„Wir sollten uns Waffen besorgen“, schlug Xander vor, „da eine gewisse Dame sie ja zu Hause gelassen hat!“
„Ihr wolltet, dass...“, versuchte sie sich zu verteidigen.
„Hört auf“, sagte Willow. „Wir müssen halt improvisieren und wir sollten jetzt Giles anrufen!“
Buffy passte dieser Vorschlag immer noch nicht. „Will, ich habe doch gesagt, dass ich nicht…“ Buffy hielt inne und sah sich um.
„Was ist?“, wollte Xander wissen.
Buffy stand auf und ging zur Tür. Sie spähte durch das Fenster. „Ich dachte, ich habe was gehört.“ Dann zog sie eine Augenbraue und ihre Schultern hoch und drehte sich wieder um. Sie ging wieder auf das Sofa zu.
Im gleichen Moment krachte Jemand durch die große Glasscheibe über Willow und Xander. Glas splittert und rieselte auf sie hinab.
Willow schrie. Xander sprang entsetzt auf.
„Willow“, schrie Buffy. Aber es war längst noch nicht vorbei. 
Es folgte noch vier weitere Männer. Alle waren sie dunkel gekleidet.
Und erst jetzt erkannte sie, dass es Vampire waren. Buffy schaltete sofort in den Jägermodus über.
Plötzlich wurde die Tür aufgetreten und herein kamen ein weiterer Vampir, der Vermieter dieses Hauses in Gestalt des Dämons und die letzten Beiden ließen Buffy es eiskalt den Rücken runter laufen.
Direkt hinter dem Dämon traten die Frau, die Buffy angeblich gerettet hatte, die Frau von der Buffy am Strand verprügelt wurde und zu guter Letzt der junge, nette Kellner, dessen Name Buffy immer noch nicht wusste, ein.
Die Frau trug ihr rotes, hautenges Kleid und der Junge sein Kellneroutfit. 
„Oh nein“, sagte sie leise. Das hatte sie ihm wirklich nicht gegönnt. Es gab eine bessere Art zu sterben. Denn Buffy wusste, dass sie ihn töten musste.
Schnell zählte sie ihre Chancen ab. Es stand neun zu drei. Und Buffy war unbewaffnet. Nicht gerade fair. Sie begab sich zu Willow und Xander und stellte sich nun schützend vor sie, wobei das nicht einfach war, da sie von allen Seiten umzingelt waren. 
„Das war ein Trick, nicht wahr“, fragte Buffy den Dämon. Dieser fing an zu lachen.
Willow sah Xander fragend an. „Was meinst du?“
Buffy schnaubte. Sie war wütend. „Das hier ist alles inszeniert worden. Nichts von dem hier ist wahr. Die Einladung wurde gefälscht. Ich weiß nicht wieso, aber ich werde nicht zulassen, dass ihr…dass ihr das erreicht, was ihr vorhabt, was auch immer es ist.“
„Du bist so naiv, Jägerin. Ich hätte nie gedacht, dass du auf den Trick hereinfällst. Aber wie heißt es doch so schön: Sage niemals nie!“ Der Dämon kam nun auf sie zu. Er hob seine Hand und versuchte Buffy über ihre Wange zu streicheln. Blitzschnell schoss Buffys linke Hand nach oben und umfasste das Handgelenk des Dämons.
„Fass mich nicht an!“
„Sonst was? Willst du mir drohen?“ Er lachte. Es war ein grausames Lachen. „Du kannst mir gar nichts.“
Buffy verstand nicht ganz. Aber es machte sie wütend, dass er sie auslachte. Sie ballte ihre rechte Hand zu einer Faust.
„Das Lachen wird dir jetzt vergehen“, ermahnte sie ihn noch und holte aus.
Ein Schmerz. Sie schrie. Buffys Hand pochte. Sie hielt sich die Hand. Dann blickte in seine Augen. 
„Was denn? Wolltest du mir was tun?“ Er grinste.
„Buffy“, sagte Xander fassungslos. Noch nie hatte er gesehen, was er gerade gesehen hatte. Buffy wollte den Dämon schlagen. Doch anstatt, dass er umfiel, blieb er standhaft stehen und Buffy erntete dafür eine Erfahrung, die sie nie wieder machen wollte. Der Dämon lachte.
„Der Anfall. Das warst auch du. Du hast mir meine Kraft entzogen.“
„Schlaues Kind.“
Willow blickte fragend in die Runde. „Kann mich bitte mal einer aufklären?“
Der Dämon näherte sich ihr.
„Ok. So genau will ich es gar nicht wissen.“ Willow trat einen Schritt zurück.
„Ich habe der Jägerin ihre Kraft entzogen. Nur so ist es möglich sie zu töten.“
„Wo ist ihre Kraft denn? Du musst sie doch aufbewahren?“, fragte Xander. Es war schlau von ihm. So konnte man vielleicht versuchen sie zurückzubekommen.
Der Dämon griff einmal in seine Jackentasche und zog eine Glaskugel heraus.
„Die Kraft befindet sich teilweise hier drin. Teilweise aber auch woanders.“
„Woanders“, hackte Buffy nach.
„Ja. Und da du eh nichts dran ändern kannst, kann ich dir nun auch sagen, an wen ich sie weitergereicht habe. Der Nachteil bei dieser Kugel ist, dass du die Kraft nicht ganz verschwinden lassen kannst. Du teilst sie quasi auf. Der kleinere Teil deiner Kraft wird hier hineingezogen.“ Er hielt die Kugel hoch. Dann fuhr er fort. Buffy hörte aufmerksam zu.
„Doch der Rest deiner Kraft, der stärkste Teil, den muss man in einen anderen Körper verfrachten.“
Buffy wurde ganz schwummerig. Es lief jetzt tatsächlich Jemand mit ihrer Kraft durch die Gegend und er wusste es nicht einmal. Vielleicht wusste er es doch, aber er wusste nicht woher sie kam.
„Aber es ist nicht irgendeine Person. Sie gehört zu deiner Verwandtschaft!“
„Ich habe keine Verwand…!“ Dann hielt Buffy plötzlich inne. „Dawn!“ Buffys Gedanken überschlugen sich. Ihre kleine Schwester war nun im Stande Vampire zu jagen. Sie hoffte innig, dass sie es noch nicht herausgefunden hatte.
„Was?“, rief Xander. „Dawny ist jetzt in der Lage deinen Job zu erledigen?“
„Ja, sieht wohl so aus!“ Buffy war sauer. Ihr Herz raste vor Wut. 
„Und nun“, wollte Willow wissen, bereut es aber, als der Dämon die Antwort darauf gab.
„Nun werden wir euch töten. Sonst hätte das Ganze ja gar keinen Sinn!“ Seine Stimme war ernst. Er ging wieder auf die Tür zu. Dann drehte er sich um und breitete seine Arme aus. „Sie gehören euch“, sagte er zu seinen Gefolgsleuten. Ich werde mich derweil auf eine Reise begeben. Ich muss noch Jemand anderen töten. Denn sonst ist die Macht der Jägerin immer noch auf Erden. Und ich will sie alle vernichten.“ Er öffnete die Tür und verschwand. 
„Nein“, schrie Buffy. Sie wollte hinter ihm hereilen, wurde aber von der Frau und dem Kellner daran gehindert. Sie stellten sich mit verschränkten Armen vor sie. 
„Wo willst du denn hin? Hier ist es doch viel besser!“ Die Vampirin fletschte nun ihre Zähne. Buffy konnte beobachten wie sie wuchsen. 
Buffy musste handeln. Die Situation war aussichtslos und wahrscheinlich würde einer von ihnen heute nicht überleben, aber kampflos würde sie sich nie ergeben. Sie hatte zwar keine Kräfte mehr, aber sie war immer noch die Jägerin. Buffy spannte all ihre Muskeln. Sie sprach nun zu ihren Freunden, drehte sich aber dabei nicht um, sondern behielt die beiden Vampire die vor ihr standen im Auge. 
„Xander, Willow, es wird jetzt ziemlich ungemütlich werden.“
„Wir haben verstanden“, entgegnete Willow ihr.
„Ach ja?“, höhnte ein Vampir, der hinter ihr stand. Er lächelte. Es war ein grimmiges Lächeln. 
Willow bekam Angst. Xander merkte es.



15

„Du? Hier?“ Dawn war irritiert, aber gleichzeitig auch überglücklich. Jason stand nun vor ihr. Er sah wieder einmal sehr gut aus. Er lächelte sie an.
„Ja. Ist das schlimm“, fragte er mit sanfter Stimme.
„Ähm…Nein. Natürlich nicht“, stammelte Dawn. Und sie fühlte wie rot sie wurde. Sie war nicht auf diese Situation vorbereitet gewesen.
„Dann bin ich ja beruhigt. Bist du alleine hier?“
Dawn hatte fast gar nicht zugehört, so fasziniert war sie von ihm. „Ich? Ja…Das heißt nein. Ich bin mit Kid hier.“ Ihr Stimme wurde leicht ärgerlich. Sie deutete mit ihrem Kopf auf die Tanzfläche.
„Warum tanzt du nicht mit?“
„Warum?“ Sie lachte. „Ich will mich nicht wie das dritte Rad am Wagen fühlen. Obwohl, das tue ich ja bereits!“ Sie zog eine Augenbraue hoch und verschränkte ihre Arme. 
„Soll ich das ändern?“ Er lächelte sie an.
„Ich verstehe nicht ganz!“
Plötzlich nahm er ihre Hand. Dawns Herz raste. Es explodierte fast. Sie war so aufgeregt. Schmetterlinge breiteten sich in ihrem Bauch aus.
„Komm!“ Er zog sie Richtung Tanzfläche. Und ohne zu zögern ging sie mit. Sie war wie in Trance. Sie erwachte erst wieder als sie mitten im Geschehen waren und er ihre Hände um seinen Hals legte und seine an ihre Taille. 
Dawn war nervös. Sie wusste nicht, wie sie jetzt reagieren sollte. Aber dann sah sie Kid. Sie tanzte ebenfalls mit Tom – eng umschlungen. Dann fiel auch bei ihr der Groschen. Sie holte einmal tief Luft und sah Jason an. Sie lächelte. Er lächelte. Dieser Moment sollte ihnen gehören. Und Dawn fing an es zu genießen. Sie schmiegte sich nun auch an ihn. Genoss seine Nähe, seine Wärme. Sie bewegten sich langsam zu der Musik. Dawn vergaß alles um sich herum. 

Buffy nahm all ihre Kraft zusammen und trat der Frau in den Bauch. Sie taumelte zurück. Sofort war der junge Kellner zur Stelle und griff sie an. 
Das nahmen die anderen Vampire als Startzeichen und attackierten Xander und Willow. Sie gingen in Deckung und sprangen zur Seite als ein Vampir über die Couch sprang. Willow fiel hin, aber Xander half ihr wieder auf. Er sah sich auch nach Gegenständen um, die man eventuell als Waffe benutzen konnte. Doch leider hatten die Vampire die Wohnung so eingerichtet, dass keine spitzen Gegenstände herumlagen. Xander erhaschte aus den Augenwinkeln eine große Vase die auf dem kleinen Tisch neben dem Sofa stand. Er packte sie, hob sie hoch und schmetterte sie einem der Vampire gegen den Kopf. Die Scherben fielen auf den Boden. Der Vampir stöhnte auf und hielt sich den Kopf. Aber sofort war ein neuer Vampir zur Stelle. Es waren einfach zu viele, musste Xander feststellen. Vier konzentrierten sich auf sie beide und vier auf Buffy. Der Kampf war eindeutig nicht fair. 
Willow passte einen Moment nicht auf. Sie wurde gepackt und gegen eine der Säulen in den Ecken geschleudert. Sie schrie auf.
„Willow“, rief Xander. Er sah mit Entsetzten zu, wie sie auf dem Boden landete. Er versuchte zu ihr zu kommen, wurde aber von drei Vampiren daran gehindert. Sie hielten ihn fest. Einer gab ihm einen Kinnhacken und sein Kopf flog nach hinten. Es fühlte sich so an, als wäre der Kiefer gebrochen. Es schmerzte sehr. Dann bekam er noch einen Hieb in den Magen verpasst. Xander krümmte sich vor Schmerz. 
Willow versuchte sich indessen wieder aufzurappeln. Sie bemerkte den Vampir der sich ihr näherte. Er knurrte sie an. Willow holte einmal Luft und sprach dann eine kurze Zauberformel auf Latein. Sie machte eine kurze Handbewegung und der Vampir flog nach hinten.
Sie stütze sich ab und stolperte zu Xander. 
Die Vampire hatten ihn immer noch fest im Griff. Willow sprach erneut in der Hexensprache. Dann mit einmal wurden die Vampire von Xander weggesprengt. Sie flogen in alle vier Himmelsrichtungen. Xander sackte zu Boden. Willow eilte zu ihm und lies sich neben ihn fallen. Dann hörte sie Buffy aufstöhnen. Sie blickte zu ihr.

Buffy flog durch die Luft und stieß gegen die Wand. Sie rappelte sich wieder auf und nahm ihre Kampfhaltung ein. Sie würde es nie alleine schaffen. Ohne Waffen. Ohne Kraft. Sie war so hilflos wie jeder andere Mensch. Und das war neu für sie. 
Die vier Vampire standen ihr gegenüber. Buffy atmete schwer. Sie hatte viele blaue Flecke erhalten, ihre Rippen schmerzten. Aber sie gab nicht auf. 
Die Vampire stürzten sich wieder auf sie. Buffy sah das Ende kommen. Ein Vampir streckte seinen Arm aus und packte sie am Hals. Er hob sie hoch. Buffy spürte wie er ihr die Luftröhre langsam zudrückte. Ihre Hände schnellten an seine Handgelenke. Ihre Füße baumelten wenige Zentimeter über dem Boden. Er hob sie so hoch, dass er ihr in die Augen sehen konnte. Seine leuchtenden gelben Augen funkelten sie an. „Das wird ja ein Fest werden“, knurrte er. 
Buffy sah wie er seine Zähne ihrem Hals näherte. Plötzlich weitete er seine Augen. Er verwandelte sich zu Asche. Buffy fiel auf den Boden. Sie stützte sich ab und sah gerade aus. Dann fiel ihre Kinnlade herunter. Sie konnte es nicht fassen. „Du?“, sagte sie und rappelte sich wieder auf.
„Ja, ich dachte ihr könntet vielleicht ein wenig Hilfe gebrauchen!“ Spike stand vor der offenen Wohnungstür. In der Hand hielt er eine Armbrust. 
Die Vampire drehten sich zu ihm um. Sie waren verwirrt. Wer war das? Wer hatte ihren Freund gerade getötet?
„Und ob ich froh bin, dass du hier bist. Ich weiß zwar nicht, wieso und ich will es auch eigentlich gar nicht wissen, aber dein Timing ist perfekt!“
Die Vampire nutzten die Gelegenheit und griffen Buffy an. Die Frau stürzte sich auf sie. 
„Bitte mich rein“, rief Spike.
Buffy musste gerade einen Tritt in die Magengegend einstecken. Sie röchelte. Dann stammelte sie: „Du kannst ohne Einladung hereinkommen. Der Hausbesitzer ist tot.“ Buffy bemerkte die verwunderlichen Blicke der Blutsauger. „Ich habe nur eins und eins zusammengezählt!“
Spike rannte in das Strandhaus und feuerte direkt einen weiteren Bolzen ab. Er traf den zweiten Vampir, der zu den Vieren gehörte, die Buffy angriffen. 
„Spike“, rief Buffy. „Hilf Xander und Willow. Sie brauchen dich mehr als ich.“
William, der Blutige wandte sich ihren Freunden zu. Er legte die Armbrust an und feuerte auch schon wieder. 

Willows Augen weiteten sich, als sich der Vampir, der sie gerade beißen wollte, in Asche auflöste. Nun konnte sie Spike erkennen. 
„Spike! Was machst du hier?“
„Euer Leben retten“, gab er zur antwort und schoss erneut einen Bolzen ab. Dieser traf einen Vampir der Xander festhielt.
Xander schrie kurz auf, weil er damit nicht gerechnet hatte. Auch er wunderte sich, dass Spike hier war. Und obwohl er ihn nicht mochte, war er doch froh, dass sie nun eine Chance hatten gegen die Blutsauger zu kämpfen. 
„Schnell, geht hinter dem Sofa in Deckung“, rief Spike. Willow und Xander taten, wie ihnen befohlen. 
Spike sprang den Vampir an, der gerade versuchte die Beiden aufzuhalten. „Schön hier geblieben!“ Er ließ seine Fäuste sprechen und verpasste ihm Schläge. Sein Mantel flog dabei herum. Er bemerkte aber nicht, wie ein anderer Vampir eine Vase vom Tisch hob und mit voller Wucht auf seinen Kopf zielte. Aber in dem Moment als sie eigentlich hätte aufkommen müssen, wandte er sich, durch seine Vampirfähigkeit gewarnt, zur Seite. Die Vase zerschmetterte auf der Couch. Das Wasser ergoss sich auf dem Bezug, die Blumen fielen auf die Couch und die Glasscherben fielen teilweise auch dorthin und auf die andere Seite.
Willow schrie und hob schützend ihre Hände über den Kopf. Auch Xander tat dies. Beide hörten nur wie es überall rummste und Schläge und Tritte verteilt wurden. Sie hofften, dass Spike und Buffy durchhalten konnten. Wobei dies eigentlich nur für Buffy galt, da diese nun nicht mehr stark genug war. 
„Mein Traum“, sagte Willow mit einmal. 
„Was“, fragte Xander nach, da es ziemlich laut war. Willow ging ein bisschen näher an ihn heran und zuckte immer wieder zusammen, da die Geräusche erschreckend waren. 
„Es ist wahr geworden! Ich habe von einem Angriff der Vampire geträumt. Und wir…das heißt ich habe verloren!“
„Du? Wieso du? Und überhaupt. Warum hast du uns davon nichts erzählt?“
„Ich wusste nicht ob ihr mir glauben würdet. Es ist ja auch weit hergeholt!“
„Was die Scooby-Gang betrifft, hätten wir…!“ Xander wurde unterbrochen. Jemand flog gegen das Sofa. Plötzlich schoss ein Pfeil durch das Sofa. Genau zwischen ihre Gesichter. Xander schluckte. Jemand schrie.
Willow und Xander wussten was passiert war. Nur hofften sie, dass es nicht der falsche Vampir war, der sich hatte aufgelöst.
Plötzlich klingelte das Telefon. Willow erschrak. Sie blickte zu dem Apparat der direkt neben der Couch auf dem kleinen Tisch stand. Es klingelte erneut. Sie sah zu Xander.
„Wer kann das sein?“
„Geh dran und du weißt es!“
Willow runzelte die Stirn. Dann drehte sie sich um und griff vorsichtig zu dem Telefon. Schnell zog sie es zu sich. Dann ging sie ran.
„Hallo?“ Sie blickte wieder zu Xander.
„Giles! Hören Sie…!“



16

Rupert Giles stand in der Küche. In Buffys Küche. Er nutze dort das Wandtelefon. 
„Willow. Hier ist Giles. Wie geht es euch?“ Plötzlich wurde er ganz still. Er hört im Hintergrund etwas und Willow schien sehr aufgeregt zu sein. Sie schrie fast in das Telefon. 
„Willow, was ist bei euch los?“, fragte er aufgeregt. Sein Herz schlug schneller.
„Vampire haben euch angegriffen? Der Vermieter ist ein Dämon?... Ich wusste es. Es war einfach zu komisch, dass ihr…!“
Giles fuhr sich durch die Haare, als er hörte was Willow noch sagte. „Buffy hat ihre Kräfte verloren?“ Nun rasten unzählige Gedanken durch seinen Kopf. Warum hatte er sie gehen lassen? Er hätte wissen müssen. Es war alles eine Falle. Jetzt ergab alles einen Sinn. Aber er musste nun einen kühlen Kopf bewahren. Willow erzählte in Kurzform was passiert war. Plötzlich ging ihm ein Licht auf. 
„Willow, ich weiß was mit ihrer Kraft passiert ist“, verkündete er. „Sie ist auf Dawn übergegangen. Sie ist jetzt so stark wie Buffy früher einmal war…Oh, das wisst ihr?“
Betroffen sah er drein. Dann fuhr er fort. „Ich habe ihr gesagt, sie soll nichts überstürzen. Aber ich habe das Gefühl, dass sie nun doch auf eigene Faust auf Jagd gehen will. Sie ist nämlich nicht zu Hause. Sie hat mir einen Zettel hinterlassen, was ich auch in Ordnung finde, auf dem steht, dass sie ins Bronze geht. Natürlich nur um zu tanzen… Das hoffe ich jetzt mal!“

Willow holte Luft. Sie setzte sich hin. „Hoffentlich tut sie nichts Unüberlegtes.“ Sie schrie leise auf, als wieder Glasscherben auf sie herabrieselten. 
„Nein, es ist nichts passiert.“ Dann fuhr sie fort. „Giles, wissen Sie wer hier ist? Wir können es gar nicht glauben, aber Spike ist plötzlich aufgetaucht. Der Vampir der mich angriff löste sich in Staub auf und da stand er auf einmal.“
Dann zog sie eine Augenbraue hoch. „Ach, Sie wissen bescheid?“ Sie sah zu Xander, der seine Schultern zuckte. 
„Sie haben ihn hier her geschickt? Damit er auf uns aufpasst? Giles, auch wenn das jetzt vielleicht doch ein wenig abturnend klingt, weil ich denke, dass sie uns nicht alleine verreisen lassen können, aber das haben Sie gut gemacht. Wir sind froh, dass er hier ist.“

Buffys ganzer Körper schien mit Wunden übersät zu sein. Sie wurde an die Haustür geschleudert. Sie schüttelte ihren Kopf, um ihre Haare wieder aus dem Gesicht zu bekommen. Vor ihr standen nun die Frau und der Kellner. Buffy verfluchte sich, weil sie keine Waffe parat hatte. 
„Wir hätten ein so schönes Paar werden können“, sagte der Kellner. 
„Sicher“, gab Buffy schnippisch zurück. „Wenn du ein Mensch wärst!“ Buffy sah leicht zu Boden. Dann entdeckte sie etwas. Es war kein Pflock, aber es konnte auch gehen. Mit angemessenem Kraftaufwand würde es funktionieren. Buffy ging langsam ein paar Schritte nach recht zur Seite. Sie redete immer wieder auf die Vampire ein. „Warum lasst ihr euch das gefallen? Ihr seid Vampire. Ihr müsstet dem Dämon nicht dienen. Es verstößt eh gegen jegliche Regeln der Vampire.“ Dabei ging sie leicht in die Knie und griff hinter sich.
„Er hat uns erschaffen“, sagte die Frau.
„Erschaffen? Er euch? Er ist ein Dämon. Er kann keinen Vampir erschaffen. Er ist nicht euer Erzeuger! Ich weiß nicht wie ihr zusammengefunden habt oder wie ihr beide zu Vampiren gemacht wurdet, aber das ist ja nun auch egal.“
„Weiß du was dein Problem ist, Jägerin?“, fragte der Kellner.
„Nein! Sag es mir!“
„Du redest zu viel!“
„Ist wohl ne Angewohnheit von mir! Reiche es bei dem Beschwerdemanagment ein.“
„Du findest diesen Moment wohl komisch. Aber wenn du dich einmal bedenkst, dass du keine Kräfte und keine Waffen hast, dann sieht es für dich wohl nicht so gut aus.“ Die Frau lächelte gemein. 
„Ich hatte schon gefährlichere Situationen. Das hier beeindruckt mich gar nicht.“
„Na dann!“ Die Frau stürzte sich auf Buffy. Diese hatte damit gerechnet und hob den Schuhlöffel. Die Frau rannte genau drauf zu, merkte es aber erst, als der Schuhlöffel sich in sie hineinbohrte. Sie stoppte und sah Buffy an. 
Buffy zog eine Augenbraue hoch. „Jetzt bekommt der Schuhlöffel eine ganz andere Art von Bedeutung!“
Die Frau schrie auf. Dann löste sie sich in Staub auf. Nun standen nur noch Buffy und der Kellner da. Er staunte nicht schlecht, als er sah, zu welchen Mittel die Jägerin griff.
„Das war schlau, aber nicht gut genug. Ich werde dir jetzt einmal eine Lektion erteilen!“
Buffy atmete aus und legte den Kopf leicht zu Seite. „Sicher. Dann mach das mal! Versuche es ruhig!“
Der Kellner rannte auf Buffy zu. Aber er macht nicht den gleichen Fehler. Er wich gerade noch geschickt aus, als Buffy zustechen wollte. Er packte ihren Arm, drehte sie einmal im Kreis und schleuderte sie erneut gegen die Wand. Buffy stöhnte auf. „Langsam wird das langweilig. Irgendwann haben die Wände Löcher!“
Der Kellner knurrte und griff erneut an. Er verpasste Buffy jede Menge Schläge. Sie schrie auf, als er ihre rechte Schulter packte und feste drückte. Es schmerzte. Sie stöhnte auf und biss die Zähne zusammen. Beinahe hätte sie den Schuhlöffel fallen gelassen. Aber sie raffte sich zusammen und holte mit der freien Hand aus und schlug ihm ins Gesicht. Dann drehte sie sich und trat zu. Dann ging sie in die Knie und lies ihr Bein einmal im Kreise drehe. Dabei brachte sie ihn zu Fall. Sie nutzte die Chance und setzte sich auf ihn. Nun hatte sie ihn fest im Griff. Sie drückte seinen Hals gegen den Boden. Sie lockerte ihren Griff auch nicht, als er sie mit seinen Dackelaugen ansah. 
Dann hob sie den Schuhlöffel. 
„Nein“, rief der Vampir. Buffy hielt inne und sah ihn fragend an. 
„Nein?“ Sie zog eine Augenbraue in die Höhe. 
„Ich will eine Sache noch einmal machen!“
Buffy verstand nicht ganz. „Die wäre?“ Und sie bereute die Frage.
Der Vampir zog sie an sich und küsste sie. Buffy versuchte sich seiner Umarmung zu entreißen, aber er war zu stark. Sie spürte seine Lippen auf ihren. Dann ließ er sie los. 
„Bist du total verrückt geworden?“, fauchte sie ihn an.
„Nein. Aber du hast mir schon immer imponiert. Seit ich dich gesehen habe!“
„Oh Mann, ihr seid schon ein verrücktes Volk! Aber das ändert nichts daran. Sag mir jetzt lieber wie ich dem ganzen Spuck ein Ende machen kann! Vielleicht lasse ich dich dann auch am Leben!“
Da der Vampir nicht wusste, mit was für einer Jägerin er sich eingelassen hatte, nämlich mit der besten, wusste er auch nicht, dass dies nur ein Köder war. Sie würde ihn so oder so töten. Er verriet es ihr.
„Du musst die Kugel zerstören. Dann bekommst du deine Kräfte zurück!“
„Und wie vernichte ich ihn?“
„Ihn kannst du nicht vernichten. Es gibt keine Waffe, die dazu fähig ist... Weißt du was seltsam ist? Ich weiß noch nicht einmal deinen Namen!“
„Komisch, ich deinen auch nicht!“ Dann stach Buffy zu. Sie sah seinen verzweifelten Gesichtsausdruck. Aber er war nun kein Mensch mehr. Sie musste ihn töten. Buffys Miene war ernst. Nun waren die einzigen Überreste von ihm, ein Häufchen Asche. 

Spike tötete gerade den letzten Vampir. 
Stille trat ein. Willow und Xander kamen langsam hinter dem Sofa hervor und betrachteten das Chaos. Es sah so aus, als hätte ein Hurrikan in dem Haus gewütet. Alles lag herum: Stühle, Vasen, kleine Tische...
Dann sahen sie Buffy. Sie saß auf dem Boden. In der Hand hielt sie einen Schuhlöffel. Sie blickte zu Boden.
„Buffy?“ Xander ging langsam auf sie zu. Sie sah nicht zu ihm auf.
„Ich werde ihn töten“, war das Einzige was sie sagte. Dann stand sie auf. Nun blickte sie in die Gesichter ihrer Freunde. „Geht es … euch gut? Ist Jemand verletzt?“
„Nein, uns geht es gut. Aber du siehst ein wenig…ramponiert aus!“ Als er die Blicke der anderen bemerkte, fügte er noch hinzu. „Tut mir leid, aber es ist nun mal so.“
Buffy ging zu dem Telefon. Willow hatte es auf die Couch gestellt. Sie wählte die Nummer nach Sunnydale. Aber es nahm niemand ab. Sie wählte Giles Nummer. Aber auch dort schien niemand da zu sein. 
„Wo sind denn alle?“
„Ähm, Buffy“, fing Willow an. “Giles hat eben angerufen. Während des Kampfes. Er weiß bescheid. Aber er vermutet, dass Dawn…na ja…alleine…!“
Man merkte Buffy schnell an, was sie empfand. Sie war besorgt um ihre kleine Schwester. Aber sie hielt sie auch für dumm, wenn sie wirklich versuchten würde auf Jagd zu gehen. 
„Dawn hat keine Ahnung wie sie kämpfen muss. Es bedarf eines langen Trainings. Und das hat sie nicht. Wenn ich daran denke, dass sie sterben wird, sobald der Dämon sie angreift.“
„Wir müssen nach Sunnydale“, sagte nun Spike.
„Aber wir schaffen es nur mit einem schnellen Wagen“, überlegte Buffy und sah Xander dabei an. Er wusste, dass der Van zwar viel Platz bot, aber nicht besonders zum Rasen geeignet war.
„Also ich hätte da eine Möglichkeit“, gab Spike zum Besten. Alle sahen ihn an.

„Was meint ihr, wie ich hierher gekommen bin? Etwa mit dem Flugzeug?“
Die Freunde standen nun auf der Düne vor ihrer Wohnung. Dort parkte der schwarze Wagen von Spike.
„Du willst mit der Schrottkiste schneller sein, als ich?“ Xander lachte.
„Xander“, hielt Buffy ihn zurück. „Das ist wahrscheinlich die einzige Chance. Ich werde mit Spike vorfahren. Und ihr kommt nach. Wir treffen uns im Bronze. Ich habe das Gefühl, dass sie dort ist. Dawn will feiern. Sie will imponieren. Und das ist die Beste Möglichkeit!“
„Hoffentlich tut sie nichts Unüberlegtes. Nun hat sie die Chance einmal besser zu sein als Buffy.“ Willow hatte große Sorge. 
Buffy schluckte. „Los jetzt! Wir haben nicht mehr viel Zeit. Der Dämon hat einen großen Vorsprung. Nur haben wir den Vorteil, dass wir uns in Sunnydale auskennen. Er wird lange brauchen, bis er sie gefunden hat!“
„Hoffen wir es“, sagte Xander. 
Buffy und Xander stiegen ein. Und es dauerte nicht lange und sie waren verschwunden.
Willow sah ihnen hinterher. „Hoffentlich schaffen sie es.“
„Natürlich schaffen sie es. Sie müssen es schaffen!“
„Komm, wir packen schnell die Sachen die noch heile sind und fahren los!“ 
Die beiden Freunde gingen ins Haus. 



17

Mittlerweile tanzten sie nun schon eine ganze Ewigkeit. Dawn fühlte sich wie im siebten Himmel. Sie hatte das geschafft, wovon jedes Mädchen träumte.
Sie blickte zu ihm auf. Sie lächelte ihn an und er tat es ihr gleich. Es war dieser eine Moment der alles entscheiden würde. Sie waren sich sehr nahe und alles was jetzt noch fehlte war er. Der Kuss. Sie sehnte sich so sehr nach ihm. Und er schien es zu spüren. Langsam näherte er sich ihr, beugte seinen Kopf zu ihr hinab. Und auch Dawn kam ihm entgegen. Sie schloss ihre Augen. 
„Dawny“, rief plötzlich eine ihre bekannte Stimme. Dawn und Jason ließen einander los und sahen in die Richtung, aus der die Stimme kam. Nein, dachte Dawn. Der Abend hätte so perfekt werden können.
„Lucy“, sagte sie genervt.
Lucy kam mit ihren zwei Freundinnen genau auf sie zu. Sie drängelten sich durch die Menschenmenge. Sie sah wütend aus.
„Findest du es gerecht, was du da machst“, stichelte Lucy sie.
Dawn versuchte ruhig zu wirken, aber innerlich brodelte sie. 
„Ich weiß nicht was du meinst!“
Lucy atmete heftig aus. „Du nimmst mir den besten Kerl weg!“
Dawn lachte. „Weißt du eigentlich, dass du dich gerade total zum Affen machst, Lucy? Also mir wäre es peinlich!“
Lucy blickte sie und dann Jason an. Er schien sich auch leicht darüber zu amüsieren.
„Ich sage dir nur“, begann Lucy und fuchtelte dabei mit ihrer Hand herum. „Wenn ich ihn nicht bekomme, dann bekommst du ihn auch nicht!“ Dann wandte sie sich an Jason. „Und du, wie kannst du es nur mit ihr aushalten!“
Nun mischte er sich auch in das Gespräch ein. „Warum? Weil sie nicht so abgehoben ist, wie du es bist!“
Dawn empfand dies als Kompliment.
Doch Lucy traf dies schwer. Sie schluckte und musste es erst einmal verdauen. 
„Na gut. Wir werden sehen!“ Lucy drehte sich um und stampfte mit erhobenem Kopf davon. 
Jason fing an zu lachen. „Wie lächerlich sie doch sein kann!“
Dawn sah ihr nach. „Ja, du hast recht“, sagte sie, ohne ihn anzusehen. 
„Komm“, schlug Jason vor. „Lass uns auf die Couch dort setzen.“
Dawn nickte und folgte ihm. 

Der Highway war leer. Nur vereinzelt fuhren andere Wagen in der Nacht herum.
Buffy war ganz still. Sie dachte ununterbrochen an ihre kleine Schwester. 
Spike fuhr so schnell er konnte. Aber er konnte die Stille nicht mehr ertragen.
„Schatz, du brauchst dir keine Sorgen zu machen. Ihr wird nichts geschehen!“
„Das hoffe ich doch. Aber sie weiß nicht, wie sie mit der Kraft hat umzugehen!“
„Sie hat dich schon oft kämpfen sehen! Ganz unerfahren ist sie bestimmt nicht. Und Vielleicht machen wir uns ja auch ganz umsonst Sorgen!“
Buffy glaubte dies nicht. „Der Dämon wird sie finden und dann >wird< sie kämpfen.“
Spike berührte Buffys Hand und hielt sie fest. Buffy umfasste seine. Sie brauchte nun etwas zum festhalten. 
„Ich hätte sie nie alleine lassen dürfen.“ Ihre Stimme war mit Trauer gefüllt.
Da Spike sehr schnell gefahren war, dauerte es ungefähr noch zwanzig Minuten, bis sie in Sunnydale waren. Buffy hoffte innig, dass er sie noch nicht gefunden hatte. 

Giles saß in seiner Wohnung – umgeben von seinem Arsenal von Büchern. Er hatte alles herausgeholt, was er zur Verfügung hatte. 
Sein Ziel war es einen Weg zu finden, wie man den Dämon vernichten konnte. Er hatte nun herausgefunden, dass man die Kugel zerstören musste, um die Kräfte wieder auszutauschen. Aber er schätzte, dass dies die anderen schon wussten.
Mittlerweile saß er schon seit zwei Stunden dort. Aber er hatte keine Lösung gefunden. Ihm kam der Verdacht, dass es keine Möglichkeit gab, den Dämon zu vernichten. Giles wollte nicht mehr hier herumsitzen. Er schnappte sich seinen Mantel, steckte sich auch noch ein Schwert ein und ging in Richtung Bronze. Und auf dem Weg dorthin fiel ihm ein Spruch ein, der ihnen vielleicht doch ein wenig helfen konnte. 

Dawn und Jason hatten nun über Gott und die ganze Welt gesprochen. Den Vorfahl mit Lucy hatten sie total vergessen. Die Atmosphäre war wieder geladen. Genau wie eben bei dem Tanz. Jason rückte ein wenig näher. Er hatte seinen Körper halb zu ihr gewandt. Sie auch.
„Weißt du, dass du total niedlich bist?“
Dawn schluckte. „Ach ja?“
„Ja. Und das gefällt mir so an dir. Du bist einfach natürlich. Nicht so aufgebräzelt wie die anderen. Du bist du. Und das ist toll!“
Dawn fühlte sich geschmeichelt. Sie hoffte, dass sie nicht rot werden würde. Sie merkte, dass er ihr immer näher kam. Mit der linken Hand nahm er auf einmal ihre Hand und hielt sie fest. Dawn lächelte. Sie war nervös. 
Jason hob langsam seine Hand und berührte Dawn am Kinn und hob es leicht hoch. Seine Lippen näherten sich ihren. Dawn war ganz kribblig. Sie spürte seinen Atem. Seine warmen Hände ließen sie völlig verrückt spielen. Jetzt würde es endlich passieren. Darauf hatte Dawn schon gewartet, seit sie ihn das erste Mal gesehen hatte. Aber auch dieses Mal sollte das Glück nicht mit ihnen sein. 
Plötzlich ertönten Schreie. Dawn und Jason hielten inne. Schon wieder verpatzte Jemand den Moment. Ihren Moment. Dawn hätte ausrasten können. 
Noch ein Schrei gellte durch das Bronze. Dawn und Jason standen auf und sahen Richtung Ausgang. Noch konnten sie nicht erkennen, was dort zu sich ging. 
Dawn meinte zu hören, wie ihr Name einmal fiel und Jemand sagte, dass sie dort hinten zu finden sei. Ihr wurde ganz anders.
Und als sie sah, wer nach ihr gefragt hatte, bekam sie Angst. Die Jugendlichen machten einer Gestalt Platz. Ein Dämon kam direkt auf Dawn zu. Er sah grässlich aus. Und er war groß. Dawn taste nach Jasons Hand. Er nahm sie und drückte sie feste. 
Der Dämon stand nun einige Meter vor ihnen. Er musterte sie und Jason.
„Du bist also Dawn?“, knurrte er.
Dawn schluckte. „Wer will das wissen?“ Sie versuchte ernst zu wirken. Sie wollte keine Angst zeigen.
„Ich spüre, dass du Angst hast. Demnach musst du es sein. Weißt du, nachdem ich deine Schwester getötet habe, muss ich dich jetzt umbringen!“
Dawns Herz sackte zehn Etagen tiefer. Buffy? Tot? Das Entsetzen war ihr förmlich ins Gesicht geschrieben. Sie drückte Jasons Hand fester. „Das kann nicht sein! Buffy ist nicht tot!“
„Oh doch, meine Liebe. Meine Männer haben sie eigenhändig umgebracht. Und da du jetzt ihre Fähigkeiten besitzt, muss ich das gleiche mit dir machen!“
Jetzt verstand Dawn. Irgendwie hatte er es geschafft, ihre Kräfte auszutauschen. Somit konnte er Buffy besiegen. Und jetzt wollte er sie vernichten, weil sie keine Ahnung hatte, wie sie mit den Kräften umgehen sollte. Der Dämon war auf der Suche nach >ihr<. Aber kampflos wollte sie sich ihm nicht entgegenstellen. 
„Versuch es doch!“, drohte sie ihm. 
„Wer ist der Kerl? Was will er von dir“, fragte Jason. Er war besorgt um Dawn. Der Typ sah wirklich erschreckend aus. Er vermutete, dass er irgendeinen Laborunfall hatte und deshalb so zugerichtet war. 
„Keine Ahnung wer er ist, aber er hat meine Schwester getötet. Und dafür wird er sterben!“
„Hey, ist der nicht eine Nummer zu groß für dich“, versuchte Jason sie auf den Boden der Tatsachen zurückzuholen. 
Dawn hatte auch schon daran gedacht. Vermutlich würde sie den Abend nicht überleben. Aber sie wollte Buffy rächen. Und vielleicht auch Xander und Willow. Sie wusste nicht, ob die beiden noch am Leben waren. 
„Dann komm her“, forderte sie den Dämon auf. 
„Mit Vergnügen!“ Er lächelte und freute sich schon darauf, endlich dem Zeitalter der Jägerin ein Ende zu setzten. Er würde der erste sein. Und er würde so die Weltherrschaft an sich reißen können. Der Plan war perfekt.
Der Dämon knurrte und kam auf sie zu gerannt. 
Jason konnte es nicht mit ansehen. Er schupste Dawn zur Seite. Und anstelle ihrer, stand nun Jason dort. Der Dämon reagierte nicht schnell genug und schlug Jason ins Gesicht. Er flog zur Seite und knallte mit dem Kopf gegen die Wand.
„Jason, rief Dawn. Sie hatte Angst um ihn. Er lieg bewusstlos liegen. Hoffentlich lebte er noch. Dawn versuchte sich an Buffys Kämpfe zu erinnern. Erst jetzt bemerkte sie es, unter was für einem Druck sie litt. Buffy trug die Last der Welt auf ihren Schultern. Sie musste gegen Monster kämpfen, gegen Vampire… Gegen die ganze Macht der Finsternis. Dawn wollte auf keinem Fall mit ihr tauschen. Aber jetzt war es passiert. Sie war nun eine Art Ersatzjägerin. Auch wenn sie noch keine Erfahrung im Kampf gemacht hatte. 
Dawn nahm Buffys Kampfhaltung ein. „Lass ihn in Ruhe und leg dich mit Jemandem an, der dir gewachsen ist!“
„Mit Vergnügen!“ Der Dämon griff Dawn an. Und zu seiner Verwunderung, parierte sie die Schläge hervorragend. Sie attackierte ihn ebenfalls. 
So konnte es nicht weitergehen. Er packte Dawn, hob sie hoch und warf sie auf den Billardtisch. Die Menschen um ihn herum traten einen Schritt zurück. Dawn schmerzte der Aufprall. Sie stützte sich ab. Und als er zu einem Schlag ausholte, rollte sie sich ein Stück zur Seite. Der Schlag ging daneben. Aber der Besitzer würde auf jeden Fall einen neuen Billardtisch brauchen, da jetzt ein riesiges Loch in der Tischmitte war. 
Dawn winkelte ihr Bein an und trat zu. Der Dämon taumelte ein Stück nach hinten. Diese Zeit nutze sie, um sich durch einen halben Vorwärtssalto in eine aufrechte Position zu bringen. Sie stand nun auf dem Tisch. Alle Augen waren auf sie gerichtet. Viele wunderten sich bestimmt über die Schülerin, die sonst so brav war. Sie zeigte hier ganz neue Seiten an sich.
Der Dämon grunzte und funkelte sie wütend an. Er war ebenfalls überrascht über die Kampfeslust des Mädchens. Er lief auf sie zu. Dawn machte einen Kopfsprung nach vorne, direkt über ihn weg und rollte sich am Boden ab. Schnell drehte sie sich zu ihm und trat ihm in den Magen. Dann ballte sie ihre Fäuste und schlug zu. 
Doch dann passte sie einmal nicht auf. Der Dämon hielt ihre Hände fest. Er hatte sie nun in der Hand. Dawn konnte nichts machen. Er drückte zu und Dawn ging leicht in die Knie. Es schmerzte. Sie stöhnte leicht auf. 
Plötzlich bekam der Dämon einen Schlag auf den Kopf. Er war irritiert. Damit hatte er nicht gerechnet. Er ließ Dawn los und drehte sich um. Dort stand dieser Junge, der sich ihm eben schon in den Weg gestellt hatte. In der Hand hielt er einen Eisenstuhl, von der Bar. 
„Das hat wehgetan“, knurrte er und packte sich an den Hinterkopf.
„Das sollte es auch. Lass Dawn in Ruhe!“
„Willst du mich daran hindern? Du weißt nicht, in welche Sache du dich da eingelassen hast, Kleiner.“
„Ich weiß, dass du böse bist. Das reicht.“
„Wie du willst. Ich werde zuerst Dawn töten und dann dich. Mir ist das egal. Es wird mir ein Vergnügen sein!“
„Da habe ich ja dann wohl auch noch ein Wörtchen mitzureden“, ertönte es aus dem Eingang des Bronze.
Der Dämon blickte auf. Seine Augen weiteten sich.
„Das ist nicht möglich! Du bist tot!“



18

Buffy stand ihm mit den Händen in der Taille und mit Spike und Giles im Hintergrund gegenüber.
Dawn konnte es auch nicht glauben. Buffy lebte. Nun würde alles gut werden. Das hoffte sie zumindest. Denn ein Problem war immer noch da. Buffy hatte keine Kräfte mehr.
„Mir geht es aber hervorragend. Deine Männer waren miserabel. Wirklich. Das nächste Mal solltest du dir bessere aussuchen!“
Der Dämon sah zu Dawn und dann zu Buffy. Nun hatte er zwei von der Sorte am Hals. Er überlegte nicht lange und schnappte sich den Jungen, der ihn angegriffen hatte und hielt ihn am Hals fest.
Dawn schrie auf. Sie schlug die Hände vor den Mund.
Jason spürte, wie der Dämon seinen Hals zudrückte. Er versuchte seinen Griff zu lockern, aber es gelang ihm nicht.
„An eurer Stelle würde ich jetzt brav sein!“
„Lass ihn los“, rief Dawn.
Der Dämon drehte sich zu ihr und zog den Jungen mit. Er schleifte ihn quasi über den Boden.
„Sieh ihn dir noch einmal ganz genau an! Denn es wird das Letzte Mal sein!“ Sein Lächeln verriet was er vorhatte.
„Nein!“, seufzte Dawn. „Nimm mich! Aber lass ihn zufrieden! Er ist unschuldig!“
Jason sah ihr in die Augen. „Dawn, rede nicht so einen Schwachsinn!“
Der Dämon hatte genug. Er packte Jason am Kopf. Er wollte ihm das Genick brechen. Er setzte an. Dawn schrie erneut.
Dann stürzte sich Buffy plötzlich auf den Dämon. Er ließ Jason los. Dawn zog ihn weg und lehnte ihn gegen die Wand. Sie nahm seine Hand. „Buffy wird ihn erledigen“, versuchte sie ihm zuzureden. Aber dann fiel ihr auch schon wieder direkt ein, dass sie keine Kraft mehr hatte. Sie sah besorgt zu ihr.
Buffy kämpfte derweil mit dem Dämon. Spike war ihr zur Hilfe geeilt. Zusammen versuchten sie dem Dämon Einhalt zu gebieten. Aber es war nicht gerade leicht. Buffy wurde in die Menschenmenge geschleudert und prallte mit ein paar Jugendlichen zusammen. Sie halfen ihr aber wieder auf.
Spike war derweil in seinem Element. Er setzte in den Vampirmodus über. Der Dämon war überrascht. 
„Du bist ein Vampir. Warum kämpfst du gegen mich?“
„Weil du böse bist!“ Spike holte erneut aus und schlug ihm hart ins Gesicht. Er hörte, wie Knochen brachen. Der Dämon taumelte. Spike trat zu. Und noch einmal. 
Buffy eilte wieder zu ihm. Sie musste aufpassen, denn sie war eigentlich machtlos gegen ihn. 
Dawn sah Jason an. „Ich muss ihr helfen“, flüsterte sie. Aber Jason hielt ihre Hand. „Nein, bleib bei mir!“
Aber Dawn stand auf. Sie spürte, wie er ihr nachsah. Doch Buffy war ihr Schwester.
Buffy wurde von dem Dämon hochgehoben und über Kopf auf den Boden geworfen. Dawn eilte zu ihr.
„Ist alles ok?“
Buffy verzog das Gesicht. „Ja!“ Sie stand auf und fixierte den Dämon. „Jetzt ist Schluss“, rief sie. Der Dämon wandte sich ihr zu, nachdem er Spike einen heftigen Schlag versetzt hatte.
„Ich werde dich aufhalten!“
Dawn nahm Buffys Hand. Dann sahen sich die beiden Schwestern an und Dawn fügte noch hinzu: „>Wir< werden dich aufhalten!“ 
Buffy bemerkte plötzlich die Energie, die durch beide strömte. Warum nicht. Ein Versuch war es wert.
Doch der Dämon lachte. 
Die beiden Schwestern nahmen das als Einladung an. Sie sprinteten los. Beide sprangen vor dem Dämon in die Luft und versetzten ihm einen Tritt in den Magen. Er flog nach hinten. 
Nun war Giles an der Reihe. Er stellte sich unmittelbar hinter ihn und hielt seine Hand ausgestreckt nach vorne.
„Et omnu bali kom ka“, sagte er auf Lateinisch. Und wie aus dem Nichts tauchte auf einmal die Glaskugel des Dämons in seiner Hand auf. Der Dämon staunte nicht schlecht. Er wollte nach ihm greifen. Wurde aber von Buffy und Dawn gepackt und einmal im Kreis und gegen eine Säule geschleudert. Sie brach entzwei. Steinsbrocken rieselten hinab. Er knurrte immer mehr und stand wieder auf. 
„Giles, jetzt“, rief Buffy.
Der ehemalige Wächter schmiss die Kugel auf den Boden. Sie zerbrach in tausend Stücke. Und aus ihr kam eine blaue Substanz geflogen. Sie begab sich in die Höhe. Nun bekam Dawn wieder einen Anfall. Sie zitterte am ganzen Körper. Buffy hielt ihre Hand aber immer noch fest.
Die Menschen um sie herum gaben einige Geräusche der Verwunderung von sich.
Dann entwich auch bei Dawn die blaue Substanz. Sie kam aus ihrem Mund. Die Substanz vermischte sich mit der Substanz, die aus der Kugel kam. 
Dawn fiel zu Boden. Buffy sah zu ihr, aber als dann die Flüssigkeit auf sie zustürzte, wandte sie sich von ihr ab. Die Substanz fuhr durch sie. Mehrere Male, bis sie ganz verschwand. Jedes Mal zuckte Buffy. Sie streckte die Arme leicht gespreizt nach außen und stand mit beiden Beinen ebenfalls gespreizt fest auf dem Boden. Ihren Kopf warf sie nach hinten. Dann fiel ihr Kopf leicht nach vorne über. Dann öffneten sich ihr Augen. Sie atmete schwer.
Der Dämon beobachtete das ganze Spektakel und er vermutete das Schlimmste. Giles hatte indes Sorge, dass es nicht funktionieren würde. Aber er wurde direkt des besseren belehrt.
Buffy nahm ihre Kampfhaltung ein. Sie war jetzt wieder die Jägerin. Mutig, kraftvoll und einzigartig… Sie fixierte den Dämon. 
„Lass es uns zu Ende bringen“, sagte sie fest entschlossen.
„Mit Vergnügen!“ Er freute sich schon darauf, die Jägerin zu beseitigen. Er rannte los. Buffy war kampfbereit. Sie empfing ihn mit ein paar freundlichen Tritten und Schlägen. Sie waren hart und gezielt. Der Dämon stöhnte mehrmals auf. Nun rannte Buffy die Treppe im Bronze hoch. Sie wollte den Kampf woandershin verlagern. Zu viele Unschuldige waren in der Nähe. 
Der Dämon folgte ihr.
Oben auf der Brüstung blieb sie stehen und drehte sich um. 
„Nun werde ich dir ein für alle Male den Rest geben“, drohte der Dämon. 
Unten standen Giles, Dawn und Spike. 
„Hier, werfen Sie ihr das Schwert zu“, sagte Giles und gab Spike die Waffe.
Der Vampir musterte das Schwert und sah dann Giles an. „Nicht schlecht.“ Dann rief er Buffys Namen und warf es ihr, mit dem Knauf nach oben, entgegen. 
Buffy lehnte sich über die Brüstung und fing das Schwert gekonnt auf. Dann stellte sie sich wieder kampfbereit dem Dämon entgegen. Sie schwang das Schwert ein paar Mal und hielt es dann vor sich. 
Der Dämon staunte nicht schlecht.
„Ich kann noch viel mehr“, sagte Buffy ernst und setzte zum Angriff über. Sie lies das Schwert hin- und hersausen. Der Dämon musste dabei immer mehr Schritte nach hinten gehen. Schließlich stieß er an eine Wand.
Buffy grinste. Sie sah die Angst nun in seinen Augen. Sie holte aus und rammte ihm das Schwert in seinen Magen. Er öffnete seinen Mund. Aber heraus kam nichts.
Buffy lies das Schwert los und trat zurück. Der Dämon sah das Schwert und dann sie an. 
„Wir werden uns wieder sehen!“
„Nur in deinen Träumen“, antwortete sie. Dann löste er sich auf. Nichts war mehr von ihm übrig. Das Schwert fiel zu Boden. Buffy hob es auf ging zur Treppe. Dort blieb sie stehen und sah hinab. Dort standen ihre Freunde und all die andere Gäste. Ihnen war die Angst ins Gesicht geschrieben. Aber als sie Buffy entdeckten, lockerte sich ihre Haltung. Und auf einmal fingen alle an zu klatschen und zu jubeln. Buffy sah ihre Freunde an. Als Giles anfing zu lächeln, zeigte sich auch auf ihrem Gesicht die Freude über den Sieg. Nun stieg sie die Treppe hinab – immer noch von Applaus begleitet. 
Sie ging zu ihren Freunden. „Du hast es geschafft“, lobte Giles die Jägerin. 
„Nein“, sagte sie. „Wir haben es geschafft. Wir zusammen.“
„Buffy“, rief Dawn. Sie kam auf sie zu gerannt. 
Buffy umarmte ihre Schwester. Freudentränen liefen über ihre Wangen. „Ich hätte dich verlieren können“, flüsterte Buffy.
„Und ich dachte, ich hätte dich verloren“, sagte Dawn. „Er meinte du wärst tot. Aber jetzt weiß ich, dass dich niemand töten kann. Du bis die Jägerin.!“
Sie trennten sich voneinander. Buffy lächelte. 
Nun fing die Musik wieder an zu spielen. Langsam lockerte sich die Stimmung. Die Menschen verteilten sich wieder in dem Raum und einige fingen wieder an zu tanzen. Für sie war es nicht ungewohnt, dass es manchmal eine Schlägerei im Bronze gab, an der das blonde Mädchen und ihre Freunde beteiligt waren. Sie wussten, wenn sie da waren, würde alles wieder gut werden. 
Nun gesellte sich auch Jason zu der Scooby-Gang.
Dawn drehte sich zu ihm um. „Hey! Ist alles in Ordnung?“
Er blickte sie an. „Ja. Mir geht es gut. Dank euch. Ihr habt mir das Leben gerettet. Ich weiß nicht was hier vor sich geht. Aber es scheint hier der Alltag zu sein. Die Leute gehen damit um, als würden sie es kennen.“
Buffy stellte sich neben die Beiden. 
„Ich fand es sehr mutig was du getan hast. Du hast Dawn das Leben gerettet.“
„Nein, ihr habt mir das Leben gerettet. Und du“, er wandte sich an Buffy, „du scheinst etwas ganz besonderes zu sein. Dawn kann froh sein, dich als Schwester zu haben.“
Buffy sah ihn an. „Das du sie mir ja heil zurück bringst!“ Sie zwinkerte mit dem Auge. Jason hatte verstanden. 
„Geht schon“, sagte sie.
Jason nahm Dawn an die Hand und führte sie in eine andere Ecke des Bronze. Dawn drehte sich noch einmal um und lächelte Buffy an. Sie war ihr dankbar, dass sie jetzt nicht den Miesepeter gespielt hatte und sie mit nach Hause nehmen wollte. 
Giles berührte Buffy an der Schulter. „Du hast das richtige gemacht. Sie wird jetzt erwachsen!“
„Ich weiß. Und irgendwie kommt mir das alles sehr bekannt vor!“
Giles sah den Beiden zufrieden nach. 



Epilog

Dawn und Jason standen in einer Ecke des Bronze. Sie sah ihn an.
„Du hast dich verletzt!“
„Ach das…Das ist nichts. Nur ein Kratzer!“
Dawn lachte. „Nur ein Kratzer? Lass mal sehen!“ Sie drehte seinen Kopf leicht zur Seite.
„Da ist nichts“, versuchte er ihr zu sagen. 
Dawn entdeckte eine Schramme an seiner Stirn. „Da ist nichts? Also für mich sieht das aber schon nach etwas aus! Warte hier!“ Dawn eilte zur Theke und fragte nach einer nassen Servierte und nach einem Pflaster. Dann ging sie wieder zurück. 
Sie stellte sich vor ihn. Langsam hob sie die Hand. Sie berührte ihn vorsichtig mit der Servierte und tupfte das Blut weg. Er zuckte leicht zusammen.
Sie lächelte und hob eine Augenbraue. „Tut es weh“, fragte sie sanft.
„Nein! Im Gegenteil!“
Dawn öffnete das Pflaster und klebte es auf die Wunde.
„So, fertig!“ Zufrieden sah sie das Ergebnis an.
„Du scheinst dich damit auszukennen!“
„Na ja. Als Schwester der Jäge…!“ Sie hielt inne. Beinahe hätte sie ihm das große Geheimnis erzählt. Sie musste aufpassen. „Ähm, ich meine, hier in Sunnydale ist es notwenig zu wissen, wie man Jemanden verarztet.“
„Dann kann ich ja froh sein, dass du dich damit auskennst!“ Sie lächelte erneut. 
„Du hast dort auch eine kleine Beule!“ Er fuhr mit seinen Händen zärtlich an ihrer Stirn entlang. Er schob die Haare zur Seite und fuhr an ihrer Wange entlang, bis zum Kinn. Da war es wieder. Das Gefühl. Das schönste Gefühl auf der Welt. „Eine Beule“, fragte sie, ohne zu merkten, dass sie es überhaupt sagte. Sie war so fasziniert von ihm. 
„Ja! Eine süße Beule!“
Die Musik ertönt leise. Jason berührte Dawn am Kinn und hob es leicht hoch. Er beugte sich erneut zu ihr hinab. Jetzt würde es klappen. Davon war er überzeugt. 
Seine Lippen berührten ihre. Sie waren so weich. Dawn schwebte auf Wolke Sieben. Nun hatte es doch noch geklappt. Kein Dämon, keine wütende Schulkameradin kam ihnen dazwischen. Dawn gab sich ihm hin. Er berührte ihren Kopf und ihren Rücken. Er hielt sie fest. Er wollte sie nicht mehr hergeben. Dawn schlang ihre Arme um seinen Hals. Sie erwiderte den Kuss nur zu gern. Sie wünschte sich, dass dieser Moment immer in ihrer Erinnerung blieb. 

Buffy beobachtete die Beiden aus der anderen Ecke. Sie freute sich so sehr für Dawn. Und sie fühlte sich nun selber wieder in die Vergangenheit gesetzt. 
Spike stand neben ihr. Giles war gegangen. Er wollte sie nicht stören. Er hatte Buffy noch einmal gelobt, weil sie so tolle Arbeit geleistet hatte.
Doch nun war sie mit dem Vampir alleine im Bronze.
„Sie wird dir immer ähnlicher“, sagte Spike sanft.
„Was?“ Buffy blickte ihn an.
„Ja. Du bist das große Vorbild.“
„Ich will aber nicht, dass sie so wird wie ich. Sie soll nicht die gleichen Fehler machen, wie ich sie gemacht habe!“
„Das wird sie auch nicht!“
Dann sagten sie eine Zeit lang nichts. Sie dachten beide nach. Dann beendete die Jägerin das Schweigen. Sie blickte zu ihm auf.
„Als ich am Strand war, da…da habe ich geträumt.“
„Und was?“ Er sah sie an. Sie lehnte sich an die Wand.
„Von dir!“
„Von mir?“
„Ja, aber es war... so real. Als ob du wirklich da warst. Ich habe dich gespürt. Und dann habe ich meine Augen wieder geöffnet und ich wusste dass es ein Traum war, denn du warst weg.“
Spike lehnte seinen linken Arm über Buffys Kopf an die Wand, so dass er ihr ziemlich nah war. Er blickte zu ihr hinab. Er strich ihr übers Haar, wickelte eine Haarsträhne über seinen Zeigefinger.
„Was, wenn es kein Traum war!“
Buffy runzelte die Stirn. „Was willst du damit sagen?“
Spike berührte Buffy an der Schulter. Er streichelte ihren Arm. Buffy wollte es und gleichzeitig auch nicht. Sie versuchte sich zu wehren, aber etwas veranlasste sie dazu, es ihn machen zu lassen. 
„Das kann nicht sein. Du warst nicht da. Du hättest nicht so schnell verschwinden können!“
„Schon vergessen? Ich bin ein Vampir“, sagte er leise.
„Aber dann…!“
„Ja, Buffy. Du willst mich. Ich weiß es. Ich habe es doch gespürt. Du hast den Kuss genossen! Meine Berührungen…!“
„Hör auf!“ Buffy hob die Hand und drückte sie an seine Brust, um etwas Abstand zu gewinnen. Doch stattdessen hielt Spike ihre Hand mit seiner rechten Hand fest. 
Er beugte sich zu ihr hinab. Buffy wusste nicht was sie tun wollte. Sie hatte ihm klipp und klar gesagt, dass es zwischen ihnen aus sei. Aber dann tat sie das, was er wollte und sie eigentlich nicht. Sie berührte seine Taille und näherte sich seinen Lippen. Sie berührten sich. Spike berührte ihren Kopf. Ihr Kuss war innig und wild. So wie er immer war, wenn sie sich küssten. Doch plötzlich fing Buffy an, es zu genießen. So lange hatte sie sich dagegen gewährt. Doch jetzt konnte sie nicht mehr. 
Spike hob Buffy hoch, drückte sie an die Wand und sie schlang seine Beine um ihn. Sie legte ihre Hände um seinen Hals und küsste ihn leidenschaftlicher. Sie bewegten sich im Rhythmus der Musik, die nun immer schneller wurde. 
Der Abend würde noch sehr lange werden, dass wusste Buffy. Aber sie freute sich. Sie genoss es. Denn lange würde das nicht mehr so weiter gehen. Sie musste sich entscheiden. Doch so weit war sie jetzt noch nicht. Noch nicht.

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