Wenn die
Dunkelheit kommt
Kapitel 1 - Toter Besuch
Enttäuscht saß Willow auf ihrem Bett. Wieder dachte sie an Taras Tod
und dass sie ihre Freundin nicht retten konnte. Plötzlich öffnete sich die
Tür. Willow sah auf, nahm den Besuch aber kaum wahr. "Ich habe die einen Tee gemacht", ertönte eine vertraute
Stimme. Willow kannte das Mädchen. Kennedy, eine Jägerin und ihre neue Freundin hatte
das Zimmer betreten. Sie fand es nicht für nötig zu antworten und vergrub
ihr Gesicht wieder in den Knien. Wieder und wieder murmelte die Hexe unverständliche Worte vor sich hin. Dann spürte sie eine Hand auf
ihrer Schulter. Kennedy hatte den Tee auf den Nachttisch gestellt und war nun
zu ihr aufs Bett gekommen. "Lass mich alleine", murmelte Willow. Kennedy wusste nicht,
was sie davon halten sollte. Sie nahm die Hand von ihrer Schulter, rührte sich jedoch
nicht vom Fleck.
"Du sollst mich alleine lassen!", fauchte die Hexe unter Tränen.
Kennedy nahm sie bei den Schultern und sah ihr tief in die Augen. "Was hast du, Süße?", fragte sie besorgt. Willows Augen
wurden klarer. Sie legte sich hin und begann zu weinen. Kennedy legte sich zu ihr und
strich ihr lächelnd eine Strähne aus dem Gesicht. "Es ist alles gut", flüsterte sie freundlich. "Alles ok."
Willow kuschelte sich zu ihr. Ihr wurde ganz warm und ihr Herz brannte nicht mehr so
schrecklich wenn sie an Tara dachte. "Währe sie doch hier", dachte sie sich und ihr rannen langsam
einsame Tränen
die Wange hinunter. Willow war froh, dass Kennedy dies nicht sah. Glücklich
lächelte sie und schlief ein. Während dessen saß Buffy bei der Arbeit und suchte am Computer über
Antworten auf ihre Fragen. Seit Tagen wurde sie von Visionen gequält.
Ganz zufälliger Weise wurde sie dabei über ICQ von einer Engländerin angesprochen.
Felicitas: Hallo Buffy! Du
kennst mich sicher nicht. Mein Name ist Sakura Kameshika, ich bin eine Hexe. Und nebenbei auch Hackerin, wie du sicher
bemerkst. Du suchst nach Antworten? Du sprichst, oder vielmehr chattest
mit der Hexe, die sich vermutlich besser im Internet auskennt, als jeder
andere sonst. Was kann ich für Sie tun?
Summers: Hallo Sakura!
Glaubst du wirklich, dass du mir helfen kannst? Na ja, eine Hexe wäre schon sehr hilfreich. Kennst du dich mit Visionen aus?
Felicitas: Visionen? Meine leichteste Übung. Was willst du wissen? Summers: Ich hatte in letzter Zeit so merkwürdige Visionen. Sie waren
alle
Anders, deuteten aber alle auf das selbe hin. Den Weltuntergang... Felicitas: Tja... Nichts neues, also. Lass mich nachdenken! Es gibt nur
drei
Dämonen, die Visionen verwenden. Eine Art Vampir, eine nicht
zugeordnete Kreatur und das Urböse. So lange nicht ein Spruch wie "Aus der
Tiefe,
verschlingt es...!" auftaucht, ist es nicht das Urböse. Aber
beschreibe mir es einmal genauer! Summers: Nein, der Spruch war wirklich nicht da. Aber... Es war immer
das selbe. Immer tauchte irgendein Monster auf. Das war von Vision zu Vision
unterschiedlich. Aber immer hat es zuerst meine Freunde getötet, dann
ganz Sunnydale zerstört und mich mit der Welt zusammen vernichtet. Das war
alles. Nein, warte! Es kam immer noch eine schleimige Grüne Kreatur bevor ich
aufwachte. Sie wollte immer mich mit einem Pflock aufspießen. Glaubst
du, dass ist der Vampir?
Felicitas: Nein, ganz sicher nicht. Aber ich bin mir auch nicht sicher,
ob es Rheindran war. Dieses Monster, von dem ich nicht genau weiß, welche
Bezeichnung es trägt. Er hat normal andere Tötungsmethoden. Ich sehe
mal im Internet nach. Vielleicht bitte ich auch unsere Gruppe zu Hilfe. Wir
werden sehen...
Lange kam keine Antwort. Buffy wartete und wartete. Plötzlich, als die Tür aufging und der Direktor Wood hereintrat machte
es dieses merkwürdige Geräusch. Doch Buffy konnte nichts riskieren und
schaltete das ICQ ab. Das war ihr Fehler. Denn so wusste sie nichts von
dem, was auf sie zukommen würde. "Guten Tag", meinte Buffy und ärgerte sich gleich darüber,
dass ihr nichts besseres eingefallen war.
"Ja, guten Tag", antwortete Wood gelassen. Doch Buffy war
immer noch nichts tolles eingefallen, wie sie ihre Nachforschungen am besten verschleiern
konnte. "Wie geht es Ihnen heute?" "Sehr gut, und Ihnen?" Wood blieb gelassen. Er schien sie zu
durchschauen.
Etwas nervös sah Buffy ihm ins Gesicht. Es war ihr, als ob er direkt in
ihre Seele sehen könnte. Die Jägerin schluckte.
"Was führt Sie zu mir?", fragte sie nach langem Überlegen. "Ich wollte sie fragen, ob sie nicht vielleicht mit einer Schülerin
sprechen könnten. Sie hat große Probleme und da sie so gut mit Kind..."
Buffy lies ihn nicht ausreden.
"Bringen Sie sie rein", meinte sie etwas verwundert. Wood nickte und führte kurz darauf ein ca. 15 Jahre altes Mädchen
herein. Ihr Haare waren lang und schwarz und wenn man bei ihren Augen nicht
genauer hinsah, so konnte man das dunkle blau-grün ebenfalls für schwarz
halten. Sie
hatte eine schwarze Lederhose und eine schwarze Bluse an. Auf dieser schimmerte ein silbernes Pentagramm, dass sie sich mit einer Lederschnur
um den Hals gebunden hatte. Sie war sehr blass und ihr Blick war stechend
und fies. Wood wies sie an, sich zu setzen und verlies mit einem dankenden
Nicken das Zimmer. Doch er blieb draußen vor dem Fenster. Ohne das es
wer bemerkte.
"Fass dich kurz, Jägerin", meinte das Mädchen mit einer kräftigen,
angsteinflößenden Stimme. Buffy sah sie etwas verwirrt an.
"Wie heißt du?", war dann ihre erste Frage. "Wenn's weiter nichts ist... Serenity!" Serenity rollte mit
den Augen. Sie schien sich zu langweilen.
"Was hast du für ein Problem, Serenity?", fragte Buffy und
versuchte dabei so nett wie möglich zu klingen. Doch dieses Mädchen brachte sie auf
die Palme. "Die Leute meinen ich bin Psychokrank. Kann stimmen. Ich verletze
mich selbst, nehme Drogen und bin außerdem Magersüchtig. Und vollkommen
irr. Ich stehe auf schwarze Klamotten und Gewalt. Außerdem labere ich zu viel
und bin vollkommen ehrlich. Reicht das? Dann kann ich ja gehen", Serenity
stand auf und wollte gehen. Buffy musste den Schock erst noch verdauen, doch sie
musste auch etwas tun.
"Serenity, warte!" Verzweifelt versuchte sie, das Mädchen
noch hier zu behalten.
"Was gibt es noch?", fragte Serenity genervt. "Und übrigens,
nenn mich Seri! Das spart Zeit..."
"Also, Seri! War das alles? Oder gibt es noch etwas, dass du mir
sagen möchtest?" Buffy wusste nun, was sie machen sollte. Vorsichtig
stand sie auf und beobachtete Seri aus den Augenwinkeln als sie sich hinsetzte.
"Wird Ehrlichkeit wirklich belohnt? Ich bin Hexe und arbeite mit
schwarzer Magie. So, aber jetzt war es alles", antwortete Seri und lehnte
sich in dem Sessel zurück. Aus einem unbekannten Grund grinste sie Buffy fies an.
In der kroch langsam ein Gefühl von Angst hoch. Eine Schwarzhexe? Bei ihr? Die
Jägerin wusste wie gefährlich das war. Doch sie wollte es sich nicht
anmerken lassen. "Wenn du immer ehrlich bist, schon. Das nehme ich zumindest an.
Also, sei jetzt ehrlich zu mir und bald wirst du keine Probleme mehr haben. Sag
mir... Wie ist es dazu gekommen, dass du... wie soll ich sagen... Naja, eben so
wurdest?" Buffy lies nicht locker. Nun war es Seri, der nicht ganz
geheuer war.
"Es fing alles damit an, dass ich mich verliebt hatte. In eine
Hexe. Ich weiß, das mag für dich vielleicht blöd klingen, aber ich bin
lesbisch. Aber sie hat mich nicht geliebt. Wir waren gute Freunde, aber geliebt hat sie
mich nicht. Darunter litt ich. Ich wollte auch immer nur höflich sein
und aß
deshalb in ihrer Gegenwart nie etwas. So kam es, dass ich nie wieder
etwas aß. Dann ist sie mit einem Vampir durchgebrannt und ich verfiel der
Schwarzmagie. Aber ich fand es toll und langsam fing ich an Drogen zu nehmen. Dann kam auch noch das Verletzen hinzu. Ich wurde auch Zaubersüchtig
und bald war derjenige, den ich am besten kannte der Warlock Rack. Aber
dann wurde er getötet. Von einer Hexe namentlich Willow. Ich habe immer
versucht, dieses Gefühl, dass Rack mir gab mit Magie wieder herzustellen. Doch
ich schaffte es nicht. Also wurde ich eben ein Anführer einer Straßengang.
Naja... Das wars auch schon." Buffy stand da und blickte wie
gebannt auf Serenity. Diese warf einen verächtlichen Blick zurück, der die Jägerin
zusammenzucken lies. Da kam Buffy eine Idee. "Du kennst dich mit schwarzer Magie aus?", fragte sie. Seri
nickte verwundert.
"Und auch mit Visionen?" Seri nickte abermals.
"Dann..."
Buffy stoppte. Plötzlich bemerkte sie, dass sie von Wood beobachtet wurden. Sie schluckte kurz und fuhr dann fort. "sag mir,
ob du in
einer Vision gesehen hast, dass du erlöst wirst!" Serenity schüttelte
den Kopf.
"Also bitte, von der Jägerin hätte ich mehr Vernunft erwartet.
Dass ich mich mit Visionen auskenne, heißt noch lange nicht, dass ich auch welche
empfange!" Buffy sah Seri tief in die Augen. Seri wurde plötzlich
ganz anders. Wie viel wusste Buffy über sie? "Ja, gut! Ich empfange welche. Aber ich werde nicht erlöst, ich
werde getötet. Gleich wie alle anderen auch. Von Khalassdras, irgendeinem
merkwürdigen Gott. Angeblich ist er nur Schatten. Er soll angeblich das
Erste nach dem Urbösen sein. Seine Gefolgsleute heißen... Was weiß
ich. Es sind so schleimige Echsen die mit Pflöcken herumrennen und Jäger töten."
Seri grinste plötzlich, als sie Buffys verzweifelten Blick sah. Sie
stand auf und verlies mit dem Läuten das Zimmer.
"Ich muss sofort los!", dachte Buffy sich und packte ihre
Sachen. Dann rannte sie an Wood vorbei und lief nach Hause. Dort waren Willow und Kennedy bereits aufgewacht, jedoch schienen sie
noch in so einer Art Trance. Kennedy dachte gerade darüber nach, was sie
machen würde, wenn Tara plötzlich wieder auftauchen würde und Willow sie
verlassen würde. Auch Willow plagten Gedanken über Tara. Doch bei ihr waren es
schreckliche Bilder. Bilder von der toten Tara, wie sie so da lag.
Willow zuckte zusammen.
Plötzlich läutete es an der Tür. Willow und Kennedy nahmen es nicht
wahr, so musste Dawn aufstehen und die Tür aufmachen. Lustlos drückte sie die
Klink hinunter. Langsam zog sie die Tür auf und erschrak als sie sah, wer vor
ihr stand.
"Tara?!?", schrie sie schon fast.
|