Andreas

(griech. andros, „Mann”, „Männlichkeit”) Er ist einer der zwölf Apostel. Er war um die Zeitenwende gebürtig in Betsaida in Galiläa. Wie sein Bruder Simon, der später zum Petrus wurde, lebte er als Fischer in Kapernaum am See Genesareth. Schon früh wurde Andreas zum Jünger Johannes des Täufers, dann der erste Jünger, den Jesus mit Namen nannte.

Nach Jesu Kreuzigung reiste Andreas als Missionar nach Skythien, ans Schwarze Meer, durch Georgien, Kurdistan und schließlich nach
Griechenland, wo er in Patras den Tod fand.

Die Erscheinung eines Engels ließ ihn nach Margundia ziehen, wo dem Apostel Matthäus der Tod drohte. Er findet ihn geblendet in offenem Gefängnis. Andreas heilt ihn von der Blindheit und Matthäus kann fliehen, während sein Retter dort bleibt. Er wird ergriffen und gefoltert, doch bekehren seine Gebete die Häscher und Andreas zieht weiter nach Achaia (Voragine 1994, 107f.).

Nachdem er eine Zeit lang die junge Lehre verkündet und zahllose Wunder gewirkt hatte, er ließ Tote auferstehen, schlug Feinde mit Blindheit und so fort, ließ ihn der Statthalter Aegeas gefangennehmen und am 30. November 60 oder 62 an einem schiefen Kreuz, dem Andreas-Kreuz, hinrichten. In der oströmischen Kirche genießt er eine besondere Stellung, weil er in Patras das oströmische Papsttum begründet habe, wie es sein Bruder in Rom für die katholische getan hat.

In Patras war andros der Titel eines dort verehrten Sonnengottes, der Pater oder Petra genannt wurde, das Andreaskreuz soll dessen Sonnenrad gewesen sein. Ein ganz ähnliches Symbol gilt auch als Zeichen des germanischen Wotan, wie es von nordischen Eroberern nach Schottland gebracht wurde und heute die schottische Nationalflagge ziert (Walker 1993, S. 35).

Seine Reliquien gelangten an unterschiedliche Orte, die Gebeine 1208 nach Amalfi, Italien und der Kopf 1462 nach Rom, von wo er 1962 von Papst Paul VI. an Patras zurückgegeben wurde.

Dargestellt wird er als Apostel reiferen Alters, mit Buch oder Schriftrolle, als Fischer mit Fisch und Netz, im Kreis der Apostel und mit dem Andreaskreuz beim Martyrium.

Andreas ist Patron der Herzöge von Burgund, wo auch das Kreuz aufbewahrt wird (in Beaune). Außerdem von Rußland, Schottland, Spanien, Griechenland, Sizilien und Niederösterreich sowie der Städte Patras, Amalfi, Mantua, Neapel, Ravenna, Bordeaux und Brügge. Er hilft den Fischern und Fischhändlern, den Metzgern, Seilern, Bergleuten und Wasserkrugträgern und wird bei Krankheiten wie Gicht, Halsschmerz, Krampf und dem auch Andreaskrankheit genannten Rotlauf. Weiter sorgt er für eine gute Heirat.

Sein Tag ist der 30. November. Im bäuerlichen Kalender ist er wichtiges Datum der Wetterbestimmung, die Nacht zum 30. November ist eine beliebte Nacht für allerlei Orakel. Der ganze Monat Dezember wurde zwischen dem 16. und 19. Jahrhundert auch gern Andreasmonat genannt.

Andreaskreuz     Symbol   Andreaskreuz

 

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